Donnerstag, 19. Dezember 2013

Europa-Wahl: Skeptiker chancenlos

Ja, Europa hat noch Freunde, viel mehr sogar als es selber dachte. Eine Online-Umfrage der EU brachte es jetzt an den Tag: Wenn die Europäer im kommenden an die urnen treten, um ihre neuen Europa-Parlamentarier zu bestimmen, dann werden euroskeptische Parteien nicht etwa weit über zehn Prozent der Stimmen auf sich vereinen, sondern nicht einmal drei Prozent. Damit wären deutsche Euro-Kritiker, finstere französische Nationalisten und spanische Unabhängigkeitsfanatiker gleichermaßen außen vor beim Kampf um die Zukunft des Weltfriedenskontinents.

Ein wahrhaft glücklicher Moment für die Völkerfamilie, die bisher hatte fürchten müssen, dass bizarre Splittergruppen wie die Wahren Finnen, Tschechiens Konservative oder die rechte Graswurzelbewegung AfD alles zunichte machen, was Helmut Kohl auf der Basis des Hades-Planes aufgebaut hat. „Debating Europe Vote 2014”, die Premiere eines gesamteuropäischen „e-Votes“ (EU), bei dem jeder mitmachen kann, sogar sofort, sofern er einen amerikanischen Facebook-Account besitzt, zeigt ein klares Meinungsbild: 20 Prozent der Europäer wählen klassische Sozialdemokratie, weitere 13 Prozent linke Sozialdemokratie und etwas mehr als 16 Prozent Grün. Nur knapp verpasst der vereinigte Fortschritt damit die Mehrheit der Stimmen.

Die Mehrheit der Sitze im Parlament aber ist den linken Parteien nicht zu nehmen, denn rechts von Grün erzielen nur die Liberalen (24%) und die CDU-ähnlichen Konservativen (18%) Stimmanteile von über drei Prozent, die erst zum Einzug ins Europäische Parlament berechtigen. Insgesamt erreichen die Parteien des demokratischen Blocks damit rund 92 Prozent aller Stimmen.

Ein Ergebnis, auf das die Menschen stolz sein können, ist es doch eine klare Absage der Wähler für alle Meckerer und ein sauberer Vertrauensbeweis für unser gemeinsames Haus Europa, das nun noch besser gemacht werden kann.

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