Freitag, 22. August 2014

Russland hilft Deutschland helfen

Wie von PPQ bereits am 16. August vorhergesagt, sind die ersten deutsch-russischen Hilfsflüge für die Opfer der Terrorgruppe IS im Nord-Irak inzwischen angelaufen. Wie die Bundeswehr offiziell mitteilt, haben "knapp 70 Tonnen Fracht" den Flughafen Halle/Leipzig mit einer von der russischen Gesellschaft Volga-Dnepr gecharterten Antonow AN-124 verlassen. Neben 60 Tonnen Lebensmittel aus Bundeswehrbeständen bringt die Maschine der Tochterfirma des größten russischen Rüstungskonzerns United Aircraft Corporation achteinhalb Tonnen Sanitätsmaterial aus Österreich zu den bedrohten Menschen in der Region. Ein weiterer Flug mit Hilfsgütern werde voraussichtlich Mitte der kommenden Woche stattfinden.

Deutschland hält damit weiter an den wegen der Ukraine-Krise gegen Russland verhängten Sanktionen fest, gestattet aber Ausnahmen, wo es selbst nicht in der Lage ist, ohne russische Hilfe auszukommen. Neben der Einfuhr von Gas und Öl soll auch der schräge Pakt mit dem staatlichen russischen Rüstungsgiganten vom europäischen Wirtschaftsboykott unberührt bleiben.

 Die deutsche Luftwaffe verfügt selbst nur über Transall-Transportflugzeuge aus den 60er Jahren, die deutlich kleiner als die russischen Antonov-Maschinen sind, mit denen die Nato schon seit Jahren ihre Truppen in Afghanistan versorgt. Um Irritationen gar nicht erst aufkommen zu lassen, verzichtet die Bundeswehr in ihrer Pressemitteilung allerdings auf jeden Hinweis darauf, dass die gecharterten Großraumflieger russischer Herkunft sind und einer mehrheitlich russischen Gesellschaft gehören, die ihrerseits zu einem staatlichen russischen Rüstungsunternehmen gehört, in dessen Vorstand Putins Vize-Verteidigungsminister Yuri Borisov sitzt.

6 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Oha. Die BRD nutzt russische Holzpuppen.

Anonym hat gesagt…

Die Jesiden im Irak zählen zwischen 160.000 bis 350.000. Wikizählia.

Im günstigesten Fall macht das ca. 440 Gramm Hilfsgüter pro Nase und Flug, im schlimmsten nur 200 Gramm.

In einer Woche kommen ja die nächsten 200 Gramm.

Kein Vergleich mit den Russen, die mit weißen LKWs geschätzt 2 kg pro Nase verteilen möchten, setzt man 1 Miio Hilfsbedürftige voraus.

Eigentlich damit begonnen haben, denn der Troß rollt, egal, was Kiew dazu sagt.

Anonym hat gesagt…

warum bauen wir den Russentransporter nicht in Lizenz nach ?

wir brauchen schwere Langstreckentransportflugzeuge um unsere PzH2000 in den Verfügungsraum zu bringen ( mal grundsätzlich ) .

der Sepp

Die Anmerkung hat gesagt…

Wozu? Matrjoschkas bekommst du doch an jeder zweiten Straßenecke. Hier jedenfalls.

derherold hat gesagt…

"Im günstigsten Fall macht das ..."

Vielleicht schaut man sich einmal eine Karte des (Nord-)Irak an. Da wird man feststellen, daß rumndherum Basen von USA und NATO sind (Türkei, Jordanien, Saudi-Arabien und Kuwait)- d.h., daß "alles", was an Gütern (erst recht an "Waffen") erforderlich ist, in Nanonullkommanix in den Nordirak transportiert werden könnte.

ppq hat gesagt…

es geht doch nicht um die decken oder knarren. das kann man alles dort kaufen. nein, es geht ums symbolische!