Montag, 5. Juni 2017

Maas im Manhattan: Möbel für den Minister

Im Frühjahr 2016 platzte die Bombe, Justizminister Heiko Maas stellt die für seine Verhältnisse eigentlich etwas zu großgewachsene Schauspielerin Natalia Wörner als neue Frau an seiner Seite vor. Was er an ihr schätze? "Sie hat einen ansteckenden Humor, freute sich Deutschlands bestangezogendster Sozialdemokrat seinerzeit.

Eine Kostprobe dieser Fähigkeit, Spaß und Freude zu verbreiten, zeigte Wörner jetzt in der Möbel-Affäre, die droht, das nach Jahren engagierter Bemühungen um umfassende neue Zensurgesetze ohnehin angeschlagene Image des mehrfachen saarländischen Wahlverlierers irreversibel zu beschädigen. Offenkundig gezielt gefüttert von politischen Gegnern von Maas hatte die "Bild am Sonntag" Informatioen verbreitet, nach denen ein Online-Anbieter von raumzierenden Markenmöbeln die Wohnung von Natalia Wörner und Heiko Maas zumindest in Teilen ausgestattet hat.

Von der "Bams" wurden die Möbel und Accessoires auf Basis der Katalogpreise auf einen Wert von mehr als 9.000 Euro geschätzt, vorgestellt hatte Natalia Wörner sie Mitte Mai bei einem Foto-Shooting in der Berliner Altbauwohnung des Traumpaares unter der Schlagzeile "So geschmackvoll wohnt das Glamour-Paar": Mit Samt-Polsterstühlen „Manhattan“, "Pendelleuchte" und Westwing-Wandspiegel. "Die Wände sind in leichtem Türkis gestrichen", berichten besucher, "wunderschöner Parkettfußboden zieht sich durch die großzügige Fünf-Zimmer-Wohnung in Berlin Charlottenburg", in der Deutschland Justizminister mit der Schauspielerin, deren elfjährigem Sohn und einem Hund namens Fala (portugiesisch für "Sprache") zusammenlebt.

Bei der "Überlassung der Möbelstücke" an den Justizminister - Jahreseinkommen rund 190.000 Euro, aber nach Berechnungen des "Focus" vor einer finanziell ungewissen Zukunft -  und seine Partnerin handelt es sich nach Aussagen von Wörners Sprecherin um eine "ganz normale, branchenübliche Kooperation". Die Vergütung für die Homestory sei in Form von "Sachleistungen" erfolgt, die Stühle, Leuchten und Spiegel werde Wörner "ordnungsgemäß versteuern". Heiko Maas, zuletzt schon auf einer SPD-Liste für kurzfristig mietbare Politiker, sei in die "Kooperation" gar nicht involviert gewesen. Er wird wohl, so sind Männer ja, auch nicht gefragt haben, wo all der Plunder in der Wohnung plötzlich herkommt.

Dass er da noch steht, ist auch nicht sicher, denn kaum recherchierte die "Bams", verschwand die Homestory wie von Geisterhand von der Westwing-Seite. Die Kooperation sei beendet worden, hieß es zur Begründung. Eine für die meisten Medien so verständliche und nachvollziehbare Erklärung, dass erst gar nicht über die "branchenübliche Kooperation" zwischen dem Glamour-Paar und dem Edelmöbelladen berichtet wurde.


5 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Haha. Heiko Maas - der Polsterboy - hat mit seiner Begattin Wohnbeihilfe in Anspruch nehmen müssen, so armselig sind die drauf.

ppq hat gesagt…

musste sicher nicht. aber man nimmt halt mit, was sich anbietet.

Tuttinho Bull hat gesagt…

Ich will hier nicht das Ober-Weichei spielen, aber wäre es eventuell möglich eine irgendwie geartete Warnung einzubauen bevor sich ein Bildchen unseres Endkampf-Traumpaares auf den heiligen Seiten des Möbelboards-ppq aufbaut ?
Mir kam nämlich die Leberwurst wieder hoch !

ppq hat gesagt…

eine triggerwarnung? eigentlich öffnet die sich doch schon, wenn die seite insgesamt sich aufbaut. da soll dann eigentlich ausrücklich auf den verstörenden charakter der ppq-inhalte hingewiesen werden. aber der chinesische anbieter dieser sicherheitslösung (wir mussten das billigste nehmen) hat wohl schon wieder mal technische probleme

Tuttinho Bull hat gesagt…

Die Argumentation ist sehr nachvollziehbar und wird von mir keineswegs in Frage gestellt. Wenn ich diese dunkle Ecke des Netzes besuche bin ich schon in entsprechender Stimmung und auf nahezu alle möglichen Anfälle meinerseits vorbereitet. Allerdings habe ich keine 100% Kontrolle über sämtliche Funktionen zwischen Futterluke und Auspuff. Wenn dann, selbstverschuldet natürlich, die Rübe eine Sekunde zu lange im Bildbereich hängen bleibt und zu spät in den Buchstabensalat eintaucht, kommt es eben zu spontanen Rebellionen in der besagten Region.
Triggerwarnung war ne blöde Idee meinerseits, sorry for that, aber die Traumpaarspacken weglassen und stattdessen meinetwegen Mr.Bean, Schnatterinchen oder ein Tittenbildchen wäre doch mal eine Idee !