Montag, 12. November 2018

Der Gerechtigskeitsvulkan: Umstieg auf sozialdemokratische Energie


Nach zwei Tagen Debattencamp ist die kränkelnde SPD euphorisiert: Endlich scheint eine Aufgabe für die dienstälteste deutsche Partei gefunden - und das auch noch mitten in einem gesellschaftlichen Brennpunkt! Dabei handelt es sich um einen Zufallsfund, den in den begeisterten Diskussionen um eine linke, ökologischere, weiblichere, vielfältigere Gesamtausrichtung der deutschen Sozialdemokratie letztlich erst ARD-Reportern machten: Zwischen rot und lila leuchtenden Scheinwerfern, inmitten des lauten und wuseligen Konferenztrubels im roh gemauerten Fabrikgebäude in Berlin Köpenick, maßen die öffentlich-rechtlichen Experten so viel "sozialdemokratische Energie", dass der eilends informierte SPD-Vorstand sofort eine Jahrhundertchance entdeckte: Die Ablösung der immer noch zu einem Großteil auf Braunkohle und Atom beruhenden deutschen Energieversorgung durch eben diese umweltverträgliche sozialdemokratische Energie.

Parteichefin Andrea Nahles steht beispielhaft für das Konzept. Wie sie Leidenschaft zeigt, mit rudernden Armen zugeführten Brennstoff aus biologischer Landwirtschaft umsetzt! Bislang decken fossile Brennstoffe noch immer den unzulässig großen Großteil des Energiebedarfs der Welt. Ökonomisch betrachtet wird die Förderung dieser Rohstoffe jedoch zunehmend aufwendiger, alternative Quellen aber stehen immer noch nicht ausreichender Menge zur Verfügung. In Anpassung an sich verändernde Gegebenheiten und Anforderungen hat die Menschheit der westlichen Welt schon mehrfach ihre Energiequellen gewechselt. Vom Holz bis hinein ins 18. Jahrhundert zur Kohle während der Industrialisierung bis hin zu Öl und Gas im 20. Jahrhundert. Der nächste Sprung ist nun der ins Zeitalter der SPD-Energie.

Die ist derzeit noch ein Gegenentwurf zur Grünen Physik, mit der die gleichnamige Partei seit Monaten beim Wähler punktet. Die beruht auf neuen Speicherkonzepten für Wind- und Sonnestrom, der einfach so lange in den Leitungsnetzen gespeichert wird, bis er irgendwo benötigt werden kann. SPD-Energie hingegen ist ein Erzeugerkonzept: Mit Debattencamps überall im Land, an denen Hunderttausende oder gar Millionen auch Nicht-Mitglieder der ehemaligen Arbeiterpartei teilnehmen, wird Hitze erzeugt, die abgeleitet und - kommt es zu Rot-Grün - in den Fernleitungen gespeichert werden kann.

Thema der Energieerzeugungszusammenkünfte kann nach ersten Erkenntnissen alles sein. In Berlin probierte die SPD Frieden, Arbeit, Umwelt, Parteireform und Kindergrundsicherung aus, überall sei ein, so Parteidichter Ralf Stegner, "Energieschub" zu beobachten gewesen. Klare Sache: Wo "irre viele Leute" (Stegner) diskutieren, entsteht ähnlich wie bei einem Vulkan automatisch endogene Wärme im Übermaß, die nur noch umgeleitet werden muss, um Braunkohle, Holzpellets, Gas, Öl und andere Klimavernichter zu ersetzen.

"Enorm viel sozialdemokratische Energie", sei erzeugt worden, so Stegner, das mache "Dampf" und "das ist auch nötig". Geht der Plan auf, könnte Deutschland aus Braunkohle und Kernkraft direkt in sozialdemokratischen Enthusiasmus als Grundlastenergeierzeuger umsteigen. Notwendig ist nur, dass immer "richtig viele Leute" (Tagesschau) zu den Debattencamps kommen, sich dort für Zukunftsfragen begeistern und sich an Aufbruchssignalen anstecken, so dass ein Energieüberschuss in kleinen Runden und großen Podien entsteht, mit dem sich molekularelektronische Bauelemente aus leitenden, halbleitenden und ionisierenden Schichten beschicken lassen, aus denen wiederum der Energiebedarf der Volkswirtschaft leicht gespeist werden kann.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

demnächst Vollbeschäftigung für Paketradfahrer ; sozial , gerecht und ökologisch .Die kommende 0-Emissionsgesellschaft wird neofeudal , brutal und extrem sozigrün .

Anonym hat gesagt…

Ist es gesichert, daß Stegner von den auf dem Kindergeburtstag der SPD Diskutierenden als "irre viele Leute" gesprochen hat, und nicht, was ja als erster Schritt zur Einsicht zu interpretierender lapsus linguae erheblich näher liegen würde, "viele irre Leute" gesagt har?

Anonym hat gesagt…

habe eben "hart aber fair" geguckt - offenbar steckt dieser Freimaurerstaat mit den arabischen clans unter einer Decke .

wir brauchen eine geheime staatliche Polizei um das clan-Problem in den Griff zu kriegen ; verschwinden lassen das Pack ; Weiterreise in ein geeignetes Verhörzentrum ; Videomaterial flächig an die Bereicherer verteilen .