Sonntag, 25. August 2019

Kronkorken-Reform: Mit dem Kniehebelprinzip für klimaguten Biergenuß

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer will beim Klimaschutzkonzept ihrer Partei auf "Innovationen" und "Optimismus" setzen. "In den letzten Wochen und Monaten haben wir sehr viel gehört beim Thema Klimaschutz über Verbote, über Einschränkungen", sagte Kramp-Karrenbauer in Berlin. "Wir haben einen anderen Weg."

Sie wolle ein Konzept "mit Innovationen, mit Optimismus, und vor allen Dingen eins, das die Menschen mitnimmt und sie sozusagen zum Teil der Lösung macht". Bis zum 16. September will die CDU nach monatelangen internen Beratungen ein eigenes Konzept zur Klimapolitik verabschieden. Es soll wenige Tage später in einen Koalitionsbeschluss über ein Klimaschutzgesetz mit einfließen.

Dabei will die CDU-Chefin an der Wurzel des Übels ansetzen und Verschwendung dort verhindern, wo sie "nicht nötig" ist, wie es Krank-Kappenbauer nennt. Eine gemeinsam mit Unionsfraktionsvize Andreas Jung (CDU) vorgestellte umfassende Reform der "Entgelte, Umlagen, Abgaben und Steuern im Klimakillerbereich" zielt zentral auf Verbesserungen beim Bierkonsum, einem gesellschaftlichen Bereich, der nach Angaben der Union bisher "unterbelichtet" geblieben sei, was seine Folgen für den weltweiten Klimawandel hat.

Dies sei so nicht weiter hinnehmbar, fordert die kommende Kanzlerin, die insbesondere auf das von der Klimawissenschaft in der Vergangenheit kaum beachtete Kronenkorkenproblem hinwies. Zwölf Milliarden Bierflaschenverschlüsse verbrauchen Deutschlands Biertrinker jährlich, nahezu hundert Prozent der Menge landet derzeit auf Wegen, Wiesen, in Wäldern und im Hausmüll.

Mehr als 26.000 Tonnen wertvollstes Weiß- und Chromeblech, geschmolzen in einem  energieaufwendigen und damit klimakillerischsten Herstellungsverfahren überhaupt, gehen damit jährlich allein in Deutschland verloren. Das entspricht Jahr für Jahr dem Gewicht von 150 Boeing 747, in zehn Jahren verschwenden Deutschlands Biertrinker damit das Gewicht von 150.000 Pkw. Um eine einzige Tonne Weißblech herzustellen, werden  5600 kWh Strom verbraucht. Später wird das dünnes kaltgewalzte Stahlblech oberflächlich mit Zinn beschichtet, auhc bei diesem elektrolytischen Verzinnungsverfahren unter Verwendung von Salzsäre gelangen große Mengen des Klimakillergases CO2 in die Atmosphäre.

Weltweit sind es dennoch rund fünfzig Milliarden Kronkorken, die nach Berechnungen  des Weltklimabierforschers und Insektenschützers Björn Lemfort mehrere hunderttausend Tonnen Aluminium auf die Waage bringen und Jahr für Jahr in der Umwelt landen. Ein Zustand, der AKKs neuer Umweltplan in Kombination mit Entlastungen für Bürger und Bürgerinnen in Deutschalnd beenden will, auch, um weltweit ein Zeichen für klimakonformeren Biergenuß zu setzen. Nachhaltigkeit soll dabei als Grundprinzip verankert werden, indem der bisher locker sitzende Bierflaschenkorken durch den Bügelverschluss mit Drahtfeder, Zapfen und Gummidichtungsring nach dem Kniehebelprinzip ersetzt werden. 

Das Klimagute-Bierdeckel-Gesetz (KlBdG), das die CDU-Chefin noch in diesem Jahr durchs Parlament bringen will, wird Brauereien und Abfäller zwingen, ihre Bierflaschen klimagerecht zu verschließen, um die Deckelpest, die Jahr für Jahr zur Entstehung von mehreren tausend Tonnen Aluminiumoxidf an weggeworfenen Bierdeckeln führt. Verhindert werden kann die Ausbildung dieser dicken, durchlässigen Außenschicht aus weißer Oxidationsmasse derzeit nur durch die Beigabe des Umweltgiftes Ethylenglykol als Korrosionsbremse.

Kramp-Karrenbauer will die grüne Null beim Bierverschluss, mit einer Übergangszeit von bis zu drei, vielleicht aber auch zwei Jahren. Nach Grundgesetz-Artikel 20a sei der Staat berufen, "in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen" zu schützen - genau das tue das Klimagute-Bierdeckel-Gesetz mit seiner Orientierung auf Kniebügelverschlüsse, so die CDU-Vorsitzende. Nötig sei deshalb eine schnelle Umsetzung der neuen strengen Verschlussregel, die zuerst in Deutschland, später aber auch in der EU und weltweit gelten sollen.

Das global geachtete Brauereiland Deutschland werde hier zur Pioniernation für die neuen Chancen, die ein Umdenken beim Biertrinken auch mit sich bringe. "1877 ließ sich der aus Magdeburg stammende Hermann Grauel den Klappdeckelverschluss patentieren, später verbesserte der Sachse Otto Kirchhof aus Burgstädt diese deutsche Innovation noch einmal beträchtlich", heißt es bei der CDU. Jetzt sei es Zeit, der Welt zu zeigen, wie deutscher Erfindergeist segensreich für die gesamte Erde wirken könne, die wir nur von unseren Enkeln geborgt haben.


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Seit wann sind denn Kronenkorken aus Aluminium?
Die waren und sind immer noch aus Stahlblech.

ppq hat gesagt…

waren früher aus alu, jetzt aus weißblech. danke für den hinweis

Anonym hat gesagt…

https://www.holzeis.com