Dienstag, 13. August 2019

Mauerbau-Jubiläum: Europas imaginäre Außenmauer


Fünf Jahre nun schon schützt sie Europa vor dem Russen und seinen imperialen Träumen, heute nun kommt es zum zentralen Gedenken in Berlin: Mit Andachten und Kränzen erinnert Deutschland an den Plan zum Bau der Stahlmauer an der ukrainischen Grenze. Zum zentralen Gedenken an das große Ukrainian Wall Project kommen führende EU- und Nato-Politiker. An der Glienicker Brücke zwischen Berlin und Potsdam hält die CDU-Bundesvorsitzende und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer eine Rede zum nun schon fünften Mauerbau-Jahrestag.

2014 hatte die Ukraine den Bau eines 2000 Kilometer langen "Europäische Walls" an der Grenze zu Russland beschlossen, die EU hatte sich daraufhin bereiterklärt, das Unterfangen mit 60 Millionen Euro Aufbauhilfe zu unterstützen. Der faschistische Schutzwall, so benannt nach Weggefährten des damaligen Ministerpräsidenten Arsenij Jazenjuk, ordnet die Ukraine damit unter die sogenannten gated nations eingereiht, in die Länder, die wie die Türkei und die USA mit Zäunen und Mauern ihre Grenzen sichern.

Ein Symbol, das zeigt, wozu ein von despotischen Herrschern befreites Land fähig ist. Binnen fünf Jahren wurde von den geplanten 2000 Kilometern Grenzanlagen, Bewegungssensoren, Selbstschusseinrichtungen und Stacheldraht bereits ein 60 Kilometer langer Abschnitt fertiggestellt. Der gesamte "Schutzwalls gegen Russland", auch "Anti-Putin-Mauer" genannt, wird damit bei gleichmäßigem Baufortschritt in etwa 160 Jahren fertig sein.

Ein dicker Finger für Wladimir Putin, dessen unsichtbare Panzer seitdem am "Europäischen Wall" auf Granit beißen. Nur so konnte der Westen die Ukraine als vorgeschobenen Außenposten gegen den Ansturm des Russen bis heute halten und den Minsk-Prozess konsequent fortsetzen.

Die 2000 Kilometer lange Mauer, die nach den ursprünglichen Plänen als Fanal für die Freiheit auch aus dem Weltall zu sehen sein sollte, war zugleich eine als Konjunkturmaßnahme gedacht. Neben einem zwei Meter hohen Zaun mit messerscharfem Nato-Draht sahen die Pläne (oben) einen Betonsockel und einem Graben vor, die eine ungehinderte und unkontrollierte Durchfahrt von Panzern, Pkw, LKW und Fahrrädern verhindern sollten.

Auf etwa 165 Kilometern Länger ist an der Grenze nun bereits eine Straße für Kontrollfahrten entstanden, Gräben gibt es in einer Länge von 170 Kilometern, 19 Kilometer der Grenze sind  mit Sensoren ausgestattet, die Objekte mit mehr als 60 Kilogramm Gewicht registrieren und an die bereits aufgebauten vier Grenzposten mit jeweils 17 Meter hohen Türmen weitermelden. Hier zeigt sich die prinzipielle Überlegenheit der freiheitlichen Gesellschaft: traditionelle DDR-Mordtürme brachten es nur auf zwölf Meter Höhe.

Eigentlich sollte der faschistische Schutzwall bis Ende 2018 fertiggestellt sein und damit sogar noch schneller in Betrieb gehen als der Berliner Flughafen "Willy Brandt", doch um das Planziel zu erreichen, wurde das Fertigstellungsdatum erst auf 2020 und nun zum fünfjährigen Jubiläum auf  2021 verlegt. Dass der Bau "fast zur Hälfte fertiggestellt" sei, wie der ukrainische Innenminister Arsen Awakow den Verbündeten Ende 2018 versicherte, passt zum Symbolcharackter des Unternehmens. Auch die Abwehr der laufenden "russischen Aggression" durch eine europäische Geiselmission von wechselnden Bundeswehr-Einheiten in Nato-Stützpunkten weit im Osten folgt der Logik des Medienkrieges Die letzten Meldungen zur „Nato Force Integration Unit“ stammen aus dem Jahr 2017.

2 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Aus der beliebten Reihe Steinmeier warnt:

BR24 Nachrichtenarchiv - 13.08.2019 13:00 Uhr

Steinmeier warnt vor Spaltung der Gesellschaft

https://www.br.de/nachrichten/meldung/steinmeier-warnt-vor-spaltung-der-gesellschaft,300233f09

Anonym hat gesagt…

https://kohlkanal.net/.media/8c4f70765548324f6dd6eb28ee6a8e7e-videomp4.mp4