Samstag, 14. Dezember 2019

Rechte Kampfpresse schießt gegen unsere neue SPD-Vorsitzende

Sie kommt frisch und dynamisch rüber, eine sympathische junge Frau mit leuchtenden Augen, die wie ein personifiziertes Aufbruchssignal in einer SPD wirkt, die ihre Vorsitzenden in der Regel aus einem streng abgeschotteten inneren Kreis rekrutiert. Saskia Esken ist anders, eine Frau, das weiß, was es will: 30 Prozent mindestens bei der nächsten Bundestagswahl. Und dann ins Kanzleramt und den Sozialismus aufbauen, aber diesmal richtig.

Natürlich ruft diese klare Kampfansage die üblichen Kreise der Hetzer, Hasser und Quertreiber auf den Plan. Ausgehend vom ARD-Magazin „Kontraste“, das sich zuletzt schon mit einem Bericht über vermeintliche „Kriminelle Clans in Berlin“ (Eigenwerbung) bei rechten Populistenkreisen anzudienen versuchte, wirft die rechte Kampfpresse der neuen SPD-Chefin jetzt eine "schmutzige Vergangenheit" (Bild) vor. Die neue starke Frau der ältesten deutschen Partei, deren erste Aktion im Amt ein mahnender Tweet an einen verantwortungslos schreibenden Parteigenossen war, sich doch bitte öffentlich nicht in einer Weise zu äußern, die den Beifall von Christdemokraten ohne Parteibuch finde, heißt es, habe in ihrer früheren beruflichen Tätigkeit im Vorstand des Landeselternbeirats Baden-Württemberg rechtswidrig den E-Mail-Verkehr von Mitarbeitern ausspioniert und anschließend rechtswidrige Kündigungen ausgesprochen.

Peanuts im Normalfall, denn Datenschutz war seinerzeit noch nicht durch die mächtigen Instrumente der DSGV geschützt und Spionage hat ja sogar schonj die Kanzlerin getroffen, ohne dass die sich über die Maßen darüber erregte.. Doch Esken gilt rechten Kreisen als ernste Bedrohung der eigenen Pfründe: Die jahrelang als Hausfrau und Mutter tätige gelernte Softwareexpertin trat zwar erst mit 50 die  erste feste Stelle ihres Lebens an. Doch als der damalige Chef des Landeselternrates im Streit zurücktrat, griff sie sofort entschlossen nach der Macht. Und als sie sie hatte, schnitt sie konsequent viele alte Zöpfe ab: Mit Hilfe der Passworte der Mitarbeiter in der Geschäftsstelle habe sie, so "Kontraste" in einem inzwischen unter schwerem Beschuss stehenden Bericht, auf deren Postfächer zu und konnte so prüfen, wer wirklich loyal zu ihr stand und wer nicht.

Esken heißt nicht Schreck. Wo Gegner waren, ging sie wie von Lenin in seinem Standardwerk "Staat und Revolution" empfohlen rasch und gründlich gegen die Widerstandsnester vor. Eine seit elf Jahren tätige Büroleiterin in der Geschäftsstelle wurde wegen illegaler Kontakte zum früheren Vorsitzenden gekündigt. Mit viel menschlichem Mitgefühl soll ihr Esken, auch in dieser schwierigen Situation noch ganz Sozialdemokratin,  zum Abschied angeboten haben, dass „wir noch gemeinsam in Dein Büro gehen und Du kannst dort persönliche Dinge mitnehmen.“

Dennoch zog die widerspenstige Büroleiterin später vors Arbeitsgericht, wo sie schließlich aber einem Vergleich zustimmen musste, nachdem ihr Esken großzügig eine neue Stelle im Kultusministerium besorgt hatte.

Dass die Frau sich trotz dieses, ihr von Saskia Esken organisierten Aufstiegs nun öffentlich über die Mutter ihres beruflichen Erfolges beschwert, muss die neue SPD-Vorsitzende menschlich schwer getroffen haben. Konsequent sagte Esken zwei Interview-Termine mit dem ARD-Magazin ab, die offensichtlich nur dem Zweck dienen sollten, sie mit Schmutz zu bewerfen.

Statt sich auf das Glatteis unbekannter Fragen zu begeben, beließ es die SPD-Chefin bei einem klaren schriftlichen Statement, das verdeutlicht, dass sie sich von kruden Querschüssen aus dem rechten Lager nicht von ihrem Kurs abbringen lassen wird. „Wir haben den Landeselternbeirat Baden-Württemberg als Vorstandsteam ab 2012 demokratisiert und zusammengeführt", schreibt sie, "dass das nicht allen gefallen hat und wir dabei auch auf Widerstände gestoßen sind, versteht sich eigentlich von selbst.“

Keine Revolution kommt ohne Opfer aus. Damit ein Neuanfang gelingt, muss stets vieles Altes, Überkommenes und Gewohntes weggefegt und "ausgemerzt" werden, wie es Franz Münteferimng einst nannte. Saskia Esken hat das verstanden - und die haltlosen Angriffe, die die Populisten gegen sie fahren, zeigen deutlich, dass diese Botschaft auch auf der anderen Seite angekommen ist.

7 Kommentare:

Gernot hat gesagt…

Frau Esken ist nichts vorzuwerfen. Sie handelt z.B. im Namen der Demokratie und des Zusammenführens, also stets im Namen des Guten - so wie alle immer.

Florida Ralf hat gesagt…

> Saskia Esken ist anders, eine Frau, das weiß, was es will.

bei helge hiess das noch "eine frau geht seinen weg". er haette wohl auch fuer das spd-tandem mit kevin-stuetzrad ein "die drei lustigen zwei" uebrig gehabt.

> Esken heißt nicht Schreck.

aber vielleicht solltese, denn diese aehnlichkeit im auftreten mit der paraderolle vom max kann doch kein zufall sein.

Anonym hat gesagt…

Wie praktisch dass ich mir die Namen von diesen Idioten erst gar nicht mehr merke.

Volker hat gesagt…

Esken geht mit Medienanwalt gegen Bericht von „Kontraste“ vor

Offenbar hat die Dame noch nie was vom Streisand-Effekt gehört.
Der Anlass ist ja eigentlich eine Lappalie, acht Jahre her, das ist verjährt. Und für eine mediale Welle gibt das auch nichts her, das Setting hat kein Steigerungspotenzial.
Aber wenn Sie es darauf anlegt, das "Espen kündigt missliebiger Mitarbeiterin" noch eine Weile am köcheln zu halten - mir soll es Recht sein.

Anonym hat gesagt…

Esken verliert , die sozis sind bis Herbst 2020 erledigt

Anonym hat gesagt…

Diese lächerlichen, strunzdummen Kasperfiguren kommen und gehen bei der SPD ja mittlerweile monatlich. Aber das momentane Duo ist fast unschlagbar. Nur Gesine und Ralle wären meiner Meinung nach noch interessanter gewesen.

Anonym hat gesagt…

Gesine und Ralle hätten wahrscheinlich etwas länger gebraucht, um die SPD vollends zu beerdigen. Sagen wir mal, wie bei einem Beinschuß, an dem man langsam verblutet.Der Norbert Walter oder wie der heiüt und diese bösartige Hexe verpassen der SPD direkt einen Kopfschuß.