Samstag, 4. Juli 2020

Hades-Plan vor der Vollendung: Europas Kanzlerin

Die Süddeutsche Zeitung hat Angela Merkel wie im Hades-Plan vorgesehen zu Europas Kanzlerin ausgerufen.
Es war der 27. September 1991, als sieben Männer im Bonner Kanzlerbungalow, damals noch eine bescheidene Hütte ohne Weltmachtambitionen, sich nach langen und sehr geheimen Gesprächen auf einen Weg einigten, der bis heute öffentlich unbekannt hätte bleiben sollen. Was später als "Hades-Plan" in die Öffentlichkeit gelangte, war ein Ausschnitt des Ganzen, der sich einem späten Bubenstück der DDR-Staatssicherheit verdankte. Zum Glück nahm der überwiegende Teil der deutschen Medien die Indizien nicht ernst und die Beweise nicht in Augenschein. So konnte die Aufgabe, jenen deutschen Plan zur Eroberung ganz Europas auf seine Stichhaltigkeit zu prüfen und die europäischen Partner beizeiten zu warnen, unerledigt bleiben.

Das Ergebnis jenes Hades-Planes aber tritt immer deutlicher zutage, je mehr Zeit vergeht seit der Zusammenkunft der Sieben,  die beschlossen, Europa in die größte Schuldenfalle aller Zeiten zu locken, auf dass Deutschland am Ende nicht nur wieder die Musik bezahle, "sondern auch sagt, welches Lied gespielt wird", wie der  Staatsrechtler und damalige Finanzstaatssekretär Joachim Grünewald beim Treffen formulierte.

Nur 30 Jahre später, welthistorisch gesehen nicht mehr als ein Wimpernzucken, scheint der Plan aufgegangen zu sein: Für inflationesbereinigt kaum mehr als die ursprünglich avisierten 200 bis 300 Milliarden Euro an reinen Kosten haben die Bundesregierungen seit Kohl den Kontinent in eine Situation manövriert, die dem 1991 skizzierten "finalen Szenario"  sehr nahe kommt. Niemand kann mehr zahlen, alle sitzen auf Rechnungen, für die Bürgen gesucht werden. Gemessen an der Absicht der Väter des Hades-Planes, Europa im dritten Anlauf deutsch zu machen, diesmal ohne Krieg und Kampf und Tote, läuft alles wie am Schnürchen.

Europa wird sogar deutlich günstiger als die DDR, für die Ludwig Ehrhardt dem Kreml einst 100 Milliarden bot. Statt 17 Millionen Konsumenten und Steuerzahler eine Immobilie von 450 mal 250 Kilometer mit 108.333 Quadratkilometern zu übernehmen, lockt nun ein ganzer Kontinent, der Aufpreis ist kaum der Rede wert. Und zwei Deutsche regieren: Zu "Europas Kanzlerin" hat die Süddeutsche Zeitung Angela Merkel eben ausgerufen. Assistiert wird der gebürtigen Hamburgerin von Ursula von der Leyen, einer weiteren Deutschen, gemeinsam sind beide "Europa", wie die "Zeit" analysiert, und berufen, den Kontinent zu "transformieren", wie der "Spiegel" prophezeit.

Goldene Zeiten für Schwarz-Rot-Gold, denn weder Spanier noch Italiener noch die historisch immer wieder kritischen Franzosen haben überhaupt mitbekommen, was passiert ist. Als Angela Merkel die "rote Linie" (n-tv) überschritt und für gemeinschaftlich verbürgte Schulden plädierte,folgte sie dem Drehbuch des Hades-Planes ganz genau. Zuerst simulierte die Gemeinschaftswährung wirtschaftliche Konvergenz, die nie kam, die schwachen Randgebiete aber bekamen die Möglichkeit, sich zu niedrigen Kosten zu verschulden. Am Ende aber bürgt nicht die Gemeinschaft der Schwachen, sondern der Starke - und er ist es auch, der die Bedingungen benennt, nach denen nun überall gelebt werden muss.

Ein Meisterstück internationaler Finanzdiplomatie, in dem der Retter Not schafft, indem er Verführbarkeiten ausnutzt, um am Ende mit der Geldwaffe Kreditknechtschaft zu erreichen, die Europa viel wirksamer und friedlicher überzeugt, nur am deutschen  Wesen noch genesen zu können. Wenn es soweit sei, soll Helmut Kohl damals, 1991, am Kaffeetisch im Kanzlerbungalow gesagt haben, werde eine "deutsche Regierung als Retter hereingeritten" kommen, auf einem weißen Pferd und in friedlicher Absicht und klarmachen, "dass wir nur gegen Gehorsam retten". Das werde der Welt zeigen, dass die Deutschen gute Europäer seien und den Europäern deshalb die Chance gäben, gute Deutsche zu werden. Nun, es ist soweit.

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