Montag, 9. August 2021

Deutscher Sportausstieg: Dabeisein ist alles

Es ist beileibe keine Momentaufnahme, die Deutschlands Medien entsetzt mit der Hand vor dem Mund kolportieren. "Die deutsche Mannschaft kehrt aus Tokio mit der schlechtesten Olympia-Medaillenbilanz bei Sommerspielen seit der Wiedervereinigung in die Heimat zurück", heißt es da wie baff überrascht angesichts von Zahlen, die noch vor 20 Jahren zu einer beispiellosen nationalen Debatte über Deutschlands Rolle in der Sportwelt geführt hätten. Zehnmal Gold, elfmal Silber und 16 Mal Bronze, das war in früheren Zeiten die Bilanz der sächsischen Schwimmer, in ganz üblen Jahren die von  Schwimmern, Wasserspringern und Ruderern zusammen.

Acht Millionen pro Medaille

Diesmal ist es die Gesamtausbeute von 434 gestarteten Athleten, gequälte Pferde nicht mitgerechnet. Nicht einmal jeder zehnte deutsche Starter stand in Tokio am Ende auf einem Treppchen. Jede einzelne der insgesamt 37 Medaillen ließ sich allein der Bund damit mehr als acht Millionen Euro kosten, nicht berücksichtigt sind dabei die Ausgaben für die Olympiatruppenteile der Bundeswehr und der Polizei, deren Finanzierung irgendwo gut getarnt im Gesamtetat verborgen liegt.

Deutschland, in seiner Vergangenheit und in seinem Selbstbild eine glorreiche Sportnation, krönt mit dem teuren, aber erfolglosen Auftritt von Tokio einen Sportausstieg, der mittlerweile über Jahrzehnte manifest ist. Diesmal gab es weniger Medaillen weniger als bei den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro, dort hatte es weniger als in Peking gegeben, beim bis dahin schlechtesten Abschneiden seit 1990. Der Medaillenspiegel, in den Zeiten der deutschen Teilung eine Hitparade, in der die kombinierten Erfolge von Deutschland Ost und Deutschland West den Rest der Welt im trockenen Staub vergeblicher Bemühungen zurückließen, führt Deutschland gerade noch auf Platz 9, hinter den kleinen Niederlanden, hinter den Briten, die aus der EU ausgetreten sind. Und hinter den Russen, die gar nicht antreten durften. 

Andere sind schneller

Der traurige Platz 5 von Rio ist wie der traurige Platz 6 von London weit weg. Andere sind schneller, andere springen weiter und höher, andere haben Paddeln gelernt, Reiten, Schießen und Fußballspielen sowieso. Der DFB, weltweit größter Sportverband, brachte für die Spiele in Tokio keine komplette Mannschaft zusammen. Die "Frauenfußballspielerinnen" (FAZ) qualifizierten sich gar nicht erst, die Handballerinnen ebenso, die deutschen Handballer schieden gegen Ägypten aus, die über Jahre zuverlässig Siege liefernden Hockeymänner mussten diesmal vorzeitig nach Hause fahren und das Drama der Modernen Fünfkämpfer, eine Sportart, in der deutsche Sportlerinnen dank der Hilfe vierbeiniger Gefährten immer gut abschneiden, machte gar weltweit negative Schlagzeilen.

Wenn es ein Plan war, nach Jahrzehnten als berüchtigte Sportnation, Betonung auf "Nation", jetzt auch mal anderen die Stadionrunde, die Platte, das Feld und den Parcours zu überlassen, dann ist er aufgegangen wie ein Biskuitboden. Wie zuvor schon die Fußballer bei WM und EM, die Handballer bei ihren internationalen Wettbewerben und die Auswahl des deutschen Schwimmverbandes DSV im Kräftemessen mit den früheren Konkurrenten aus den USA, Australien und Russland zeigt nun der gesamte deutsche Sport die Bereitschaft, Platz zu machen für andere, die Siege dringender brauchen, aber viel weniger Geld dafür ausgeben können. 

Ein Zeichen für die Welt

Es ist eines der Zeichen für die Welt, als deren Hauptproduktionsstätte sich Deutschland seit geraumer Zeit versteht. Dabeisein ist alles. Mit einem der größten aller Teams angetreten, holte jedes elfte deutsche Sportlerin oder Sportler Edelmetall. Bei den Amerikanern schaffte das jeder sechste, bei den Briten ebenso. Die offiziell als "ROC" teilnehmenden Russen schafften sogar einen Wert von unter fünf, die Niederlande liegen bei acht, die Gastgeber bei zehn.

Doch nur die Deutschen haben den olympischen Gedanken soweit verinnerlicht, dass Alfons Hörmann, der Chef der deutschen Olympiafamilie, am Ende stolz befinden konnte, dass "die sportliche Bilanz  insgesamt in Ordnung" sei. Mit 50 Athleten weniger gestartet, hat Italien immerhin auch eine Silbermedaille weniger geholt. Frankreich schaffte mit knapp 50 Leuten weniger am Start zwar eine Silberne mehr, aber fünf Bronzemedaillen weniger. 


6 Kommentare:

Irmi hat gesagt…

Haben sie die goldene Gesinnungsmedaille mitgezählt?

Anonym hat gesagt…

https://www.youtube.com/watch?v=6Irus3d5f0E

Hibbztabernd hört Dauertechno und lacht über ach so wichtige Mittelschichtprobleme .

Anonym hat gesagt…

Geht mir seit über vierzig Sonnen am Gesäss vorbei, als zuerst die Amis, diese Friedensapostel, die Sowiets diesbezüglich boykottiert haben, wegen Afghanistan, und vier Sonnen danach der Ostblock die Amis.

Anonym hat gesagt…

>Haben sie die goldene Gesinnungsmedaille mitgezählt?

Genau. Das heißt ja nur, dass die Medaillen an Leute gehen, die sie im Unterschied zu uns historisch auch verdient haben. Das sollte uns das viele Steuergeld, das wir in der Sportförderung versenken, wert sein.

Sieger der Herzen hat gesagt…

Jetzt ist es schon wieder vorbei, dieses alle 4 Jahre protzig aufgeblasene Wettbewerbs-Spektakel Olympia und die einzige Zeit, in der im multikulturell diversen Merkelandistan auch etwas ansonsten verpönter Nationalstolz erlaubt ist.

Die im Madaillenranking noch hinter dem Sportriesenreich Niederlande gelandeten deutschen Recken werden trotz blamabler Minderleistung aber dennoch lukrative Werbeverträge bekommen und dem adipösen Homecinema-Gaffervolk erzählen, was es unbedingt kaufen muss, um auch aufs Siegertreppchen zu kommen. Und der Möchtegernpöbel wird sich drauf stürzen wie Verhungernde auf den letzten Knust Brot.

Das Ziel wurde also erreicht. Der IOC machte wieder Riesenprofite, Tokio hat die immensen Kosten zu tragen und die Plebs wurde erfolgreich mit Arenazirkus von Cäsarenkritik abgelenkt. Derweil wird in Hinterstübchen die neue Apartheit von Geimpften und Ungeimpften ausgebrütet, weil die Geimpften sich trotz Zauberheiltrank nicht sicher fühlen. Wen sie mit Panik-Propaganda nicht an die Injektionsnadel locken konnten, den bekommen sie ratzfatz mit Gratisbratwurst oder Kostenloshamburger.

Was für ein erbärmliches Kötervolk: stürzt sich auf jeden von Herrchen oder Frauchen hingehaltenen Knochen, als drohe ansonsten der Hungertod. Primitives Raffgierpack!

Und jetzt drücken sie dieses dubiose Zeug, für das bei Pannen niemand in Regress genommen werden kann, sogar ihren eigenen Kindern in die Arme, weil es nun mal da ist wie die Millionen Merkelmuttimigranten.

Was stimmt mit den Deutschen nicht, die u.a. trotz etlicher Flutereignisse genau dort weiter siedeln wollen, wo sie bereits mehrmals abgesoffen sind? Was passiert in diesen vernunftbefreiten Hohlköpfen? Passiert da überhaupt etwas, was man als intelligent bezeichnen könnte, oder reagieren die herdentriebhaft wie Nutzvieh. Aber selbst dann müsste ihr Urinstinkt sie vor Gefahrenquellen warnen. Klappt aber nicht, und somit ist der Mensch das einzige Säugetier, das mehrmals in dieselbe Falle tappt. Besonders der deutsche Bessermensch, der bei immer gleichem idiotischen Verhalten andere Endergebnisse zu erwarten scheint, weil er doch so fleißig betet oder anderweitig auf Wunder hofft.

Doch nun wollen wir uns wieder dem ganz normalen Alltagswahnsinn zuwenden, Jagd auf böse Ungeimpfte machen und die aus der Gemeinschaft der Impfgläubigen ausschließen, isolieren und notfalls umbringen, um unsere Selbstbetrugsillusionen behalten zu können. Sobald die Irren in der Mehrzahl sind, gelten sie nämlich als geistig gesund. Soooo muss Evolution. Selig sind die geistig Armen. Amen. Und was die abendländische Inquisition übrig lässt, das erledigt dann die morgenländische Scharia. Inschallah.

Kegelsport mit Kuffarköpfen. Dabei sein ist alles. Darum herein spaziert, ihr lieben Kulturbereicherer, wir mögen es bunt, am liebsten goldgelb, pechschwarz und hellgrün mit blutroten Sprenkeln.

Der deutsche Ausstieg aus der Menschheitsgeschichte ist also nahe, und ich freue mich drauf.

Jodel hat gesagt…

Es dürfen bereits Wetten angenommen werden, dass wir beim nächsten mal in Paris nochmal weniger Medaillen erringen werden als jetzt in Tokio. In Los Angeles 2028 werden es dann noch einmal weniger sein. Das ist nicht besonders schwierig vorherzusagen.

Genauso werden wir beim aktuellen Kurs auch kein internationales sportliches Großereignis mehr ausrichten. Die, welche wir noch haben, werden abwandern. Bei unserem Konzept der "sanften und umweltfreundlichen Spiele" stoßen wir bei allen Ausrichtern nur auf Kopfschütteln und eine immer älter werdende Bevölkerung will sich den Hokus Pokus erst gar nicht antun.

Unser schönes Buntland befindet sich einfach in allen Kategorien, außer der moralischen, auf dem absteigenden Ast. Die Dekadenz hat uns fest im Griff. Leider hat das ein Großteil meiner Bevölkerungskollegen von Schland offiziell noch gar nicht mitbekommen. Irgendwie soll ist unser Platz in der Welt, samt dem Wohlstandsniveau, unverrückbar festgenagelt sein. Das Wissen, dass dies jeden Tag neu erkämpft und verteidigt werden muss, ist uns
in weiten Teilen leider abhanden gekommen.

Unterschwellig fühlen das aber inzwischen doch viele. Einen öffentlichen Aufschrei gibt es daher nicht mehr, wenn wir bei irgendeinem Ranking wieder einmal ein paar Plätze nach hinten gerutscht sind. Man hat sich daran gewöhnt. Ein Aufraffen ist nicht mehr drin, die maximale Gefühlsregung ist noch ein Schulterzucken.