Sonntag, 1. Mai 2022

Hass auf Becker-Hecht: Treten, trampeln, höhnisch lachen

Boris Becker in seiner dunkelsten Stunde, die in den deutschen Medien noch dunkler wurde.

Er hat sie genährt, jahrzehntelang, ihnen Schlagzeilen gegeben, Triumphe, Skandale, peinliche Ausfälle und gloriose Momente von wunderbarer Unvergesslichkeit. Boris Becker, in seinen Jahren in kurzen Hosen auch gern als "der Leimener" bezeichnet, war nicht als Geistesgigant geboren worden. Aber früh im Umgang mit der Öffentlichkeit geschult, wuchs dem Tennisspieler in seinem Leben als Medienfigur doch schon zeitig eine dicke Haut.  

Durst auf Prominentenblut

Becker spielte mit den Magazinen, dem Boulevard, den nach Prominentenblut dürstenden Redaktionen. Und die wussten immer, wo sie jemanden bestellen konnten, der bereit war, jetzt aber alles zu sagen, zu bereuen, neuanzufangen. Oder einfach endlich bereit zu sein, zu erzählen, wie das alles wirklich gewesen war, damals in Wimbleton. Damals mit Ion Țiriac, dem Bulldozer von Brașov, und später mit dem jungen Novak Đoković.

Gemeinsam gingen sie durch die 80er Jahre, durch die 90er und ins neue Jahrtausend, die Medien und ihr Wimbletonsieger. Becker lieferte zuverlässig, erst sportliche Erfolge, dann ein unverwechselbares Gesicht, schließlich die Dramen, die wirklich gebraucht werden: Die Besenkammer. Die Familiengeschichten. Die Steuer. Der Nachwuchs. Das Dieterbohlenhafte, das einen klaren Karrierekurs Richtung Dschungelcamp einschlägt. 

Er hat es draufankommen lassen

Mit seinem Insolvenzprozess in Großbritannien, einem Land, in das ihn Deutschland nach dem Brexit nicht mehr ausgeliefert hätte, stellte sich der 54-Jährige einer Herausforderung, die er nicht hätte haben müssen. Zwar wäre Becker das Reisen künftig unmöglich gewesen, wenn an jedem Flughafen ein britisches Fahndungsersuchen ausgelegen hätte. Aber angesichts des Risikos einer langjährigen Haftstrafe wäre mancher Anwalt geneigt gewesen, seinem Mandanten zu raten, es doch besser nicht drauf ankommen zu lassen. Autoausflüge im unkontrollierten Schengen-Raum können auch recht schön sein.

Boris Becker aber ließ es drauf ankommen. Wie damals auf dem Platz, wo ihm sein schnelles Offensivspiel den blödsinnigen Spitznamen „Bumm-Bumm-Boris“ einbrachte, der später als  Namensgeber für ein Speiseeis des Schweizer Industrieeisgiganten Nestle diente, drängte der mehrmalige Sportler des Jahres auch juristisch ans Netz. Boris Becker stellte sich. Und wie 1990 in Wimbleton gegen Stefan Edberg verlor er.

Eine Ikone der alten Bundesrepublik

Ein trauriges Kapitel, nicht nur für den Mann, der Tennis in seinen großen Jahren zu einem Sport gemacht hatte, der plötzlich so viele Menschen interessierte, dass die "Tagesschau" begann, Spielergebnisse vom anderen Ende der Welt aufzusagen wie sonst nur das Wetter vom vergangene Tag. 

Ein trauriges Kapitel auch für die Geschichte der alten Bundesrepublik, die nach Steffi Graf, Franz Beckenbauer, Theo Zwanziger und Uli Hoeneß eine weiteres unantastbar geglaubte Ikone an die Gewöhnlichkeit des ganz normalen Lebens mit Irrtümern, Fehlleistungen und Abstürzen verliert. Und ein trauriges Kapitel nicht zuletzt für die Medien, die Becker begleitet, besungen, bejubelt und benutzt haben. Um in nun förmlich auszuspeien, sichtlich angewidert vom Verfall der Legende.

Verehrt und ausgespuckt

Aufstieg und Fall" (FAZ), sie begeistern geradezu, erzählen sie doch die Geschichte eines Mannes, der es bis zuletzt viel zu gut gemeint hat: Dass er noch fast eine halbe Million Euro an seine Ex-Frauen Lilly und Barbara überwiesen hatte, als es ihm  wegen des laufenden Insolvenzverfahrens schon untersagt war, gab den Ausschlag dafür, dass eine Aussetzung der Strafe zur Bewährung nicht mehr möglich war. Wie doof kann einer sein, singt nun der Chor der Begünstigten: "Der Unbelehrbare" (Spiegel) sei "selber schuld" (Süddeutsche Zeitung), denn er habe "immer gedacht, er könne die Regeln selber machen" (Stern). 

Aber Hahaha! Der Bobbele, der Becker-Hecht, er hat sich völlig verrechnet! "So ist das, wenn man sich für den Nabel der Welt hält", höhnt der Ehemann der ARD-Vorsitzenden auf dem teilstaatlichen Infoportal eines Werbevermarkters. Wie lange haben wir darauf gewartet! Wie sehnlichst darauf gehofft! Die Sätze "Von Tennis versteht Boris Becker wirklich sehr viel. Vom Leben hingegen versteht er wirklich sehr wenig und seine Finanzen entglitten ihm fast folgerichtig", klingt, als habe er seit Jahren auf seinen Einsatz gewartet.

Keine Gnade für Boris Becker

Keine Gnade für Boris Becker" (Bild), auch nicht medial. Treten, trampeln, höhnisch lachen "Der Unbelehrbare" (Spiegel) sei "selber schuld" (Süddeutsche Zeitung), denn er habe "immer gedacht, er könne die Regeln selber machen" (Stern). "Tennisikone, Mann für die Klatschspalten, Straftäter" (Spiegel), sie alle drei müssen nun einfahren, die Schuld verbüßen, das große Reue-Buch schreiben und hoffen, dass die Dauer der Haft ihnen vom medialen Meinungsgericht wenigstens als Zeit der Läuterung angerechnet wird. Ist die Zweidrittelstrafe abgesessen, warten die Talkshows. 

Boris Becker ist nicht nachtragend.

 


6 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

>> und seine Finanzen entglitten ihm fast folgerichtig

Eigentlich nicht, er hat doch seine Immobilien und Restguthaben rechtzeitig an seine vielen Exen verteilt.

Prinzip Steglitzer Kreisel.

"Der Oberfinanzpräsident der Oberfinanzdirektion Berlin, Klaus Arlt, der Kressmann-Zschach beruflich half und ihr auch privat nahestand, wurde vom Amt suspendiert."

Man muß sich auf die ausgewählten Partner 100%ig verlassen können, dann steht einem Berufsverbrecher zur Absolvierung eines endguten Lebens nichts im Wege, solange es keine Sippenhaft gibt.

Der Daimler gehört mir nicht, der gehört meiner Frau. so wie das diamantenbesetzte Geschmeide dem Mann gehört, falls die Frau zu viel auf dem Kerbholz hat.

Anonym hat gesagt…

nun ja - das Bobbele .

hat er doch politisch korrekt mit der Negerin in der Besenkammer geschnackselt und wunderhübsche Pigmentkinder produziert .

Bernd war nie Tennis fan oder Ächsberte .

aber : das Bobbele ist wie Hans im Glück , der Goldklumpen wurde eingetauscht gegen pol. korr. Neger PR , dann ganz viel prolliges Geldausgeben usw usw. das Ende ist ein königlicher Knast .

eine Art Hess der Bildzeitungsrepublik , gefangen in einer winzigen Zelle obwohl er doch nur den Weltfrieden wollte .

der gute Proll den auch das bildungsbürgerliche antifa-Mädchen mögen konnte .

aber das waren die komischen Berater und Trainer , die ganze Luden und Goldkettchenkultur mit der eine spon Blondine lieber nix zu tun haben will .

die brd Presse macht was sie immer mit Verlierern macht : in die Eier treten und den Stab brechen .

bald gibts wieder weinerliche Gedenktage für div. deutsche Verbrechen , da kann man dann schwanzlutschend devot die (((Eier))) des Herrn KRAULEN

Anonym hat gesagt…

Wer als Schaf meint, mit den Wölfen heulen und jagen zu können, wird schnell selber zur Mahlzeit der gierigen Wohlstandsverwahrlosung seiner angeblichen Bewundererfreunde.

Boris - allein sein Vorname hätte beim heutigen Russenhass zu Stigmatisierung geführt - ist mit seiner auf den Tennisplatz beschränkten Sonderbegabung in jedes Fettnäpfchen gelatscht, das am Wegesrand stand bzw. hingestellt wurde. Gut, der hat seinen Reichtum aus wenigen elitären Ballspielen genossen, die schönsten Frauen gevögelt und etliche Multikultis gezeugt, was ihm die weiß gewaschene deutsche Volksseele voll verziehen hat. Doch was nützt ihm das nun?

Alles nur noch Erinnerungen, wenn's Licht ausgeht im härtesten Knast der Queen, wo brutale Kulturbereicherer auch etwas Spaß suchen. Da können auch nur 15 Monate verdammt lang werden.

Ok, er hat seine Gladiatoren-Leistung als Pöbel-Unterhalter und Schickimicki-Entertainer im Brot-und-Spiele-Zirkus kurzzeitig erbracht, aber macht ihn das zum lebenslangen Idol oder gar Abgott?

Er ist eine tragische Figur, vom Palast eines Sonnenkönigs ins Scheißhaus gestürzt, weil er etwas zu sein versuchte, was er mental und charakterlich nicht war. Schon, dass ein 'Bauchi' in seiner brachen Finka auf Malle hausen konnte, beweist doch, dass der mit seinem Hab und Gut nix Sinnvolles anzufangen wusste. Ein Möchtegern, den etliche Superfrauen offensichtlich grenzenlos sexy finden, denn erneut begleitete ihn ein junges Klasseweib. Was fühlt die eigentlich, wenn die in die abgewrackte Tränensack-Säufervisage des erst 54jährigen blickt? Erotisches Kribbeln? Geldrausch kann es aktuell schließlich nicht mehr sein.

Egal. Jetzt kann er in neuer bunter Gesellschaft meditieren, was er im Leben wirklich erreicht hat. Ein weiterer Ikarus, der seine halluzinierten Überfliegerfähigkeiten überschätzte und tiefer im Gesellschaftsdreck landete als je zuvor. Ja, man kann ihn bedauern wie jeden Gernegroß, der an der Alltagsrealität scheitert. Aber Gesetze sollten nun mal für alle gelten, auch wenn es da korrupte Ausnahmen gibt. Er war bis zum Schluss einfach zu ignorant und arrogant.


Falls Europa dank Waffenlieferungen gegen Russland Ende 2023 noch existiert, wird er zurück in Bewährungs-Freiheit hoffentlich besser wissen, welcher seiner Begleiter Freund oder Feind war. Hoffentlich, sofern er psychisch nicht total zerbrochen ist.

Mal sehen, wer ihm zukünftig noch zur Seite steht und ihm hilft, denn selber ist er dann quasi obdachloser Habenichts. Ob sein von ihm profitiert habender Ex-Harem dann wohl etwas spenden und ihm einige Milliönchen zurück schenken wird?

Es gibt ja schließlich etliche Nutznießerinnen seines Geldes: Benedictine Courtin, Karen Schultz, Barbara Becker, Angela Ermakova, Sabrina Setlur, Patrice Farameh, Caroline Rocher, Sandy Meyer-Wölden, Lilly Becker, und last but not least Lilian de Carvalho Monteiro, doch die kann nix mehr kassieren, soll aber wohl selber gut haben.

Boris Becker, das Bobbele, die warnende Angeberkarriere eines inselbegabten deutschen Volkshelden.

Ertappte und überführte Kriminelle landen nun mal oft im Gefängnis und werden dort neue Leute kennenlernen, die nicht nur medial draufhauen und zutreten. Da möchte man ungern hin. Also besser auch mal Nein sagen und sauber bleiben!

Anonym hat gesagt…

das zu bestrafende Verbrechen : das Bobbele hat immer wieder die Nähe der brit. Logen und Eliten gesucht .

aber da gehört er nicht hin - und das hat er nie begriffen - seine 15 Minuten Ruhm auf dem Sportplatz wurden in der 80er Jahre west Republik medial verwurstet - das B. wurde verrückt .

man hätte ihn damals schon wegsperren sollen - sprachbehinderte Förderschüler gehören nicht ins Fernsehen - aber NEIN : Integration .

und dann immer wieder Reklame fürs Internet oder für die Proleten-Abzockerbank .

auch dafür : 30 Jahre Gleisbau in Australien

Anonym hat gesagt…

Se wäddsches of ßinn is däß --- Röm.6/23

Anonym hat gesagt…

die schönsten Frauen gevögelt ...

Man soll nicht streiten um Geschmack und Schmecken? Aber alles Leben ist streiten um Geschmack und Schmecken! - Nietzsche ...

Aber insgesamt: Mein Ekel vor dem Journalistengewürm ist seit Jahren eh nicht mehr zu toppen.