Donnerstag, 1. Dezember 2022

Corona-Pandemie: Chinas brutaler Irrweg ins Abseits

Chinas bizarre Vorstellungen vom Kampf gegen die Pandemie, hier vom WDR übersichtlich dargestellt, führen das Reich der Mitte immer weiter weg aus dem Kreis der Nationen, die von Anfang an gut durch die Krise gekommen sind.

Noch eine allerletzte Winterwelle, noch ein "paar Monate durchhalten", Weiterimpfen und Maske tragen, dann hat zumindest Deutschland fürs Erste zumindest das Allerschlimmste überstanden. Anders hingegen sieht es in abgelegeneren Weltgegenden aus, deren Regierungen es auch nach drei Jahren nicht gelungen ist, das neuartige Lungenvirus in den Griff zu bekommen. Als seismische Zentrum der Pandemielage gilt China, das bevölkerungsreichste Land der Erde, das sich auch 36 Monate nach dem möglichen Laborausbruch von Wuhan weigert, die im Rest der Welt erfolgreiche schwedische Strategie der Durchseuchung anzuwenden.  

Feinde vulnerabler Gruppen

Im Augenblick verzeichnet das Reich der Mitte deshalb mit mehr als 700.000 Neuansteckungen im Durchschnitt der vergangenen 28 Tage ein Infektionsgeschehen auf nahezu deutschem Niveau, nur in Japan, Südkorea, den USA und Frankreich wütet die Seuche noch schlimmer. Dort allerdings haben die Behörden den Kampf aufgegeben: Die Null-Covid-Strategie, die vor allem auch in den Bionade-Vierteln der urbanen Metropolen Deutschlands lange Zeit als Königsweg aus der damals noch "größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg" (Angela Merkel) galt, wurde im Vorwärtsschreiten überwunden und durch die ehemals von Schwurblern, Querdenkern und Feinden vulnerabler Gruppen vertretene Ansicht ersetzt, dass Deutschland sehr, sehr gut durch die Krise kommt, so lange Regierung, Staat und die angeschlossenen Pressestellen eine gemeinsame Linie vertreten.

Es kommt gar nicht auf die Zahlen an, auf Ansteckungen, Impfziele, Tote, Long-Covid-Fälle oder die Intensivbettenbelegung und eine gewissermaßen rätselhafte Übersterblichkeit. Eine Pandemie wie die, für die meisten heute noch auf der Erde lebenden Menschen ist es überhaupt ihre erste, lebt weniger von Daten als von deren Interpretation. Viel kann wenig sein, wenig viel, Schreckliches kommt eher beiläufig ins Haus, weniger Fürchterliches aber als Alarmmeldung mit rotem Band. 867 Menschen in Deutschland belegen derzeit als Covid-Patienten eines der raren Intensivbetten. Das sind 4,3 Prozent aller positiv auf Corona getesteten Krankenhauspatienten in Deutschland - und in China würden sie sagen: Genau 4,3 Prozent zu viel.

Radikaler Irrglauben

Radikal gefangen im Irrglauben, durch Abschottung, das tragen von Masken, durch Lockdowns und Kontaktverbote lasse sich ein Virus dauerhaft an der Verbreitung hindern, gehen die Behörden in der selbsternannten Volksdemokratie rabiat gegen alle vor, die anderer Meinung sind und sie zu äußern versuchen. Unter fadenscheinigen Hygienevorwänden werden Demonstrationen verboten, Polizisten gehen gezielt gegen Proteste vor, ganze Straßenzüge und Städte befinden sich im Lockdown mit Ausgangssperren und der Pflicht, einen elektronischen Impfpass vorzuzeigen. Selbst die "Unverletztbarkeit der Wohnung" ist "kein Argument mehr für ausbleibende Kontrollen" (Karl Lauterbach). Ein Tabubruch, der in einem demokratischen Land undenkbar wäre.

China befindet sich auf einem Irrweg ins Abseits, doch obwohl selbst der deutsche Bundespräsident Walter Steinmeier Peking zuletzt nachdrücklich gewarnt hatte,  diesen kurz weiterzuverfolgen, zeigt Präsident Xi Jinping kein Einsehen. Unbelehrbar hält der Mann, der seine autokratische Macht eben noch ausgebaut und zementiert hatte, an einer Strategie fest, die heute schon zu einem "tief sitzenden Misstrauen" (n-tv) zwischen Regierung und regierten geführt hat. Mit dem Ergebnis, "dass panischen Gerüchten in Chat-Diensten mehr geglaubt wird als den geschönten Berichten der gelenkten Staatsmedien".

Chinas irrwitzige Strategie

Doch wie sieht sie eigentlich genau aus, die Methode, mit der Chinas kommunistische Staatspartei Delta, Omikron und alle anderen gefährlichen Mutanten glaubt dauerhaft aussperren und eindämmen zu können. mittlerweile ist das Land so abgeschottet, dass kaum mehr glaubwürdige Nachrichten aus Shengzen, Wuhan und Chongching zu bekommen sind. Was tun die da? Wozu tun sie es? Was glauben sie, damit erreichen zu können? Der WDR hat es nun übernommen, die chinesischen Ziele in der Pandemiebekämpfung in einer übersichtlichen Kachel darzustellen: Vom Lockdown, der ansteckendere Virus-Mutationen bremst, über die Vorstellung, man könne behördlicherseits Infektionsketten nachverfolgen, bis hin zur Angabe, dass das alles helfe, "weniger Todesopfer" beklagen zu müssen, zeigt die übersichtliche Auflistung auf einen Blick, wie sehr sich China verrannt hat und wie dringend es auf guten und gutgemeinten Rat hören sollte.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Man kann den Leuten über vergleichbare Sachverhalte simultan zwei völlig verschiedene Berichterstattungen auftischen. Das ist eine der Lehren, die die politmediale Klasse aus der Pandemie ziehen kann.

Anonym hat gesagt…

OT
15.August 1. Dezember 2022 at 10:36

jeanette 1. Dezember 2022 at 10:23
Liebe jeanette, erstmal hat hier keiner überlebt „wie der Teufel es will“, andernfalls wären alle Tod.
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... und sie schämeten sich nicht ... 1.Mose 2.25

Anonym hat gesagt…

Also Walter Eichenberg kann das aufm Foto nicht sein. Walter Eichenberg war zu DDR-Zeiten Kapellmeister beim Fernsehen der DDR u. hat in L gewohnt. Der hätte bei dem Blösinn wie m/w/d/ oder sonstirgendwie nicht mitgemacht.

ppq hat gesagt…

das ist doch der sohn, eichenberg jr.!