Donnerstag, 23. Februar 2023

Dickes Plus dankt Energiekrise: Wie EU-Bürgern Milliarden sparen

Aus der Erde gefördertes Gas ist teuer, Wind und Sonne aber stellen keine Rechnung.

Noch eine positive Überraschung nach dem Ausbleiben der Energieniederlage im Kampf gegen Putins Russland. Im Gegensatz zu den Befürchtungen von Scharfmachern aus dem vergangenen Jahr, die  Energieknappheit, einen "heißen Herbst" wegen der zunehmenden Kälte und "Aufstände" an die wand gemalt hatten, ist der Russenplan zur Spaltung Europas nicht nur nicht auf-, sondern komplett schiefgegangen. Deutschland  und die gesamte EU haben die aufgrund der Sanktionen und anderer Maßnahmen ausbleibenden Öl- und Gaslieferungen nicht nur nicht teuer bezahlt, sondern die unverhoffte Gelegenheit sogar noch genutzt, um Milliarden Euro einzusparen.

Es geht nicht um Kleingeld

Wie eine Analyse der Denkfabrik Ember Climate zeigt, geht es nicht um Kleingeld, sondern schon um Beträge, die Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar entlastet haben. Durch die Erzeugung von mehr Strom aus Wind- und Solarkraft hat die EU den unabhängigen Angaben zufolge seit Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zwölf Milliarden Euro für Gasimporte einsparen können. Das sind etwa 25 Euro pro Kopf jedes EU-Europäers, für eine vierköpfige Familie immerhin ein Betrag von 100 Euro, für die Wind und Sonne keine Rechnung gestellt haben.

Dank wachsender Kapazitäten und günstiger Wetterbedingungen haben Wind- und Solarenergie seit Beginn des Krieges eine Rekordmenge an EU-Strom produziert", fasst die um eine schnelle und umfassende Energiewende bemühte Denkfabrik mit Sitz in London die Daten zusammen. Da die gesamte EU allein von März 2022 bis Ende Januar 2023 zehn Prozent mehr Wind- und Solarstrom als im gleichen Zeitraum von 2021 bis 2022 produzierte, konnte erstmals mehr als ein Fünftel (23 Prozent) des Stroms in der EU aus Solar- und Windkraft gewonnen werden. 

Ein riesengroßes Sparprogramm

Um dieses zusätzlich erzeugten 50 Terawattstunden Strom erzeugen zu können, hätten die EU-Staaten den Berechnungen der Wissenschaftler zufolge 90 Terawattstunden Gas importieren müssen - zum Preis von eben jenen zwölf Milliarden Euro, eine Summe, die auf den Durchschnittspreisen für Erdgas im Untersuchungszeitraum beruht.

Das war zum Glück nicht notwendig. Durch den Umstieg auf Sonne und Wind gingen die Gasimporte in die EU der Analyse zufolge um fünf Prozent zurück, russisches Gas machte nur noch 16 Prozent der Importe aus, ein drastischer Rückgang von zuvor 40 Prozent. Das schont die Kassen der Europäer nicht nur in diesem Jahr, sondern auch langfristig. So werden Verbraucherinnen und Verbraucher durch den Ersatz fossiler Brennstoffe in den kommenden zehn Jahren etwa 120 Milliarden Euro sparen, bis zum Ende des Jahrzehnts kommt durch den Einsatz von Wind- und Solarenergie sogar beinahe eine Billion Euro zusammen, die Familien für andere Zwecke ausgeben können.



1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Also wenn ich für 10 Euro Kuchen kaufe statt Brot für 2 Euro, habe ich 2 Euro gespart. klingt gut, aber ich glaube, ich muss mir mal von Ursula den Berechnungsschlüssel schicken lassen.