Dienstag, 5. September 2023

Zitate zur Zeit: Eine Reise in da Vincis Hubschrauber

Tages-Tipp Spargel-Pizza
Manche Dinge sind unvorstellbar, bis sie plötzlich Realität geworden sind.

Was die Zukunft betrifft, gibt es eine Schwierigkeit, die wir uns nicht eingestehen. Wir vermuten, dass wir besser in die Zukunft sehen können, als es uns in Wirklichkeit möglich ist. 

Leonardo da Vinci hat vor fünfhundert Jahren versucht, einen Hubschrauber zu bauen, und Jules Verne hat vor hundert Jahren ein U-Boot vorausgesagt. Anhand solcher Beispiele denken wir gern, die Zukunft sei voraussagbar in einer Weise, die der Wirklichkeit nicht entspricht. 

Weder Leonardo noch Jules Verne hätten sich beispielsweise einen Computer auch nur vorstellen können, denn schon das setzt viel mehr Wissen voraus, als zu jener Zeit, da diese Männer lebten, überhaupt denkbar war. 

Wenn man so will, ist dies Wissen später gewissermaßen aus dem Nichts gekommen. 

Und jetzt, da wir hier sitzen, sind wir auch nicht klüger.

Michael Crichton, "Sphere - Die Gedanken des Bösen", 1987


7 Kommentare:

Gerry hat gesagt…

Ich denke, den ehrenwerten Herren da Vinci und Verne ging es darum, mit Hilfe der Konstruktionen Zugänge zur Umwelt zu haben, über die der Mensch als eingeschränktes Wesen natürlich nicht verfügt. Senkrecht in die Luft steigend die Erdanziehungskraft überwindend. In einem Gefährt autark unter Wasser sich fortbewegen. Verglichen damit wäre die Beschreibung eines Computers für die jeweiligen Zeitgenossen unspektakulär gewesen. Vielleicht.

Es sieht auch so aus, als blickt Crichton durch die Brille der Moderne und verwechselt technische Errungenschaften mit Erkenntnis. Der letzte Satz, der diese Unschärfe erahnt, spricht ganz dafür. Ein typisches Augenzwinkern von Pragmatikern, welche angesichts der Unvollkommenheit der menschlichen Versuche kurz ins Philosophieren geraten, insgesamt aber unverdrossen weiter wursteln.

Nichts kommt aus dem Nichts.

ppq hat gesagt…

kluge worte. aber nach vorn betrachtet hat er schon recht. manches ist einfach vorhandenes weitergedacht. anderes dagegen aus der vergangenheit gesehen ohne vorbild. niemand hat sich im mittelalter eine mikrowelle vorstellen können. oder eine ampel

Anonym hat gesagt…

Der Vorgang, dass dem Nichts urplötzlich neue Erkenntnis kommt, hat als Workaround den Namen Emergenz, zumindest nach Alter Schule. Manche sagen, es sei zumindest ein Indiz für die Existenz eines Gottes. Oder von Göttern, je nach Mitgliedsbuch.

Gerry hat gesagt…

Damals in den 90ern, unser Mathelehrer berichtete von der technologischen Überlegenheit Japans in Verbindung mit dem Arbeitseifer der Japaner - das Gefühl der Chancenlosigkeit. Dann brachte ein Mitschüler mir noch den Roman Nippon Connection von eben M. Crichton mit zum lesen. Ich war schwer beeindruckt.:)

Umgekehrt können wir uns aus der Vergangenheit auch nicht Dinge vorstellen, in der Ägyptologie gibts da nette Beispiele. Zum Beispiel.

Vielen Dank für den Hinweis auf Emergenz.



ppq hat gesagt…

emergenz? klingt nach einer neubezeichnung des umschlages von quantität in qualität. marx, glaube ich

Anonym hat gesagt…

Emergenz ist wenn 400 Proletarier die Fabrik kapern und umgehend begehbare Chips bauen und dann die Weltherrschaft ergreifen

Die Anmerkung hat gesagt…

>> umgehend begehbare Chips bauen und dann die Weltherrschaft ergreifen

Der Film kommt noch diesen Monat ins Kino. Wer den Purschen KI (sieht aus wie ein Kind) besitzt, gewinnt den Weltkrieg.

The Creator
28. September 2023 / 2 Std. 13 Min

Die Welt in der Zukunft: Die Menschen führen einen erbitterten Krieg gegen Künstliche Intelligenzen. Währenddessen hat Ex-Agent Joshua (John David Washington) aber ganz andere Sorgen, denn seine Ehefrau Maya (Gemma Chan) ist verschwunden. Doch manchmal hat sich das Universum gegen einen verschworen und schickt einen Spezialauftrag, der über das Schicksal der Menschheit entscheiden könnte. Joshua soll den sogenannten „Schöpfer“ ausfindig machen, einen K.I.-Entwickler, der eine mysteriöse Waffe erschaffen haben soll. Diese könnte den Krieg beenden – aber auch die gesamte Menschheit auslöschen. Joshua und sein Team von fähigen Elitesoldaten müssen sich tief ins K.I.-Gebiet vorwagen und machen inmitten des grausigen Kriegsgeschehens eine überraschende Entdeckung: Die mysteriöse Waffe gibt es tatsächlich, nur in so nicht erwarteter Gestalt. Sie sieht aus wie ein kleines Kind, das in Wahrheit jedoch auch eine K.I. ist.