Freitag, 1. Dezember 2023

Klimaüberraschung: Notmilliarden für Deutschland

Deutschland ist vom Klimawandel schwerer betroffen als andere Nationen. Inzwischen ist das einst bewaldete Land für seine Wüsten bekannt.

Das könnte die Rettung für die Ampel aus der Haushaltsmisere sein! Obschon ohne große Hoffnungen gestartet, begann die 28. große Weltklimakonferenz gleich mit einer faustdicken Überraschung für alle Fans des Zwei-Grad-Zieles und der Pariser Verträge: Deutschland und die fossile Gastgebernation Vereinigte Arabische Emirate hatten im Vorfeld im Hinterzimmer bei Geheimgesprächen eine Ansprache über ein gemeinsames Zeichen an besonders vom Klimawandel betroffene Nationen getroffen. Danach wird der Katastrophen-Fonds für diese am stärksten von der Klimakatastrophe beeinträchtigten Staaten mit insgesamt 200 Millionen Euro aufgefüllt.

Anschubfinanzierung aus Berlin

Deutschland will trotz seiner derzeitigen Schwierigkeiten, einen verfassungsgemäßen Haushalt zusammenzuschrauben, die Hälfte der Summe finanzieren. "Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate gehen gemeinsam voran", hieß es offiziell zum Schulterschluss der Nation, die zuletzt als energischster Kritiker der menschenunwürdigen Zustände in den Golf-Emiraten aufgetreten war, mit den absolutistisch regierten Öl-Monarchien ohne Zivilgesellschaft. 

Doch was im ersten Moment wie ein Selbstmordkommando anmutet, folgt einem raffinierten Plan der Ampel: In Berlin ist kein Geld mehr, doch den letzten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge leidet die frühere Führungsnation im Klimakampf weit mehr als andere Staaten unter akuten Klimafolgen. Deutschland hat sich heute bereits um 1,7 Grad erhitzt, weit stärker als die übrige Welt, die nach Angaben von Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) mit nur 1,2 Grad noch glimpflich davonkam. 

Gleichzeitig nimmt das Tempo der Erhitzung weiter zu und Deutschland gehört dadurch zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit. Demnach verliert Deutschland jährlich 2,5 Kubikkilometer Wasser - das entspricht einem 176-stel der Süßwassermenge, die alljährlich durch Flüsse in die Ostsee fließt.

Katastrophe macht Hoffnung

Katastrophale Nachrichten, die Hoffnung machen, dass die traditionell am schlimmsten von allem betroffene Region in der Mitte Europas selbst zuerst vom neuen Fonds gegen Klimaschäden profitiert.  Der deutsch-arabische Beschluss, die Kasse beispielgebend zu füllen, um andere Staaten zum nachmachen zu motivieren, sei ein "wertvolles Signal", hat Steffi Lemke den Berliner Plan erklärt: Erst einzahlen, dann ausgezahlt bekommen. 

Schon jetzt verursacht die Erderwärmung vor allem in Deutschland hohe Verluste. So veranschlagt die Bundesregierung die Schäden durch die Flut an der Ahr vor zwei Jahren auf etwa 40 Milliarden Euro, das sind dreiviertel Ampel-Haushaltsloch. Dazu kommen  extreme Wetterlagen wie Überschwemmungen, Stürme, Starkregen, Schnee oder Dürren. 

Das führt selbst im "reichsten Land der Welt" (ZDF) mittlerweile zur Infrastrukturapokalypse. Die Bahn fährt zu langsam oder gar nicht, die Autos über kaputte Brücken. Es gibt zu wenig Lehrer, zu wenig Medikamente, die Stromerzeugung ist nur in Polen noch schmutziger, die Versorgung mit Fachkräften selbst dort nicht so prekär. 

Die Strafe dafür, verhältnismäßig zur Einwohnerzahl viel an der Entstehung der Klimakrise beteiligt gewesen zu sein, fällt harsch aus. Zwar droht Deutschland nicht wie die vielen Inselstaaten Malediven, Kiribati oder Tuvalu komplett zu versinken. Aber auch der Verlust von Flensburg, Kiel, Bremerhaven und Hamburg würde gerade in der derzeitigen Situation schmerzen.

Schritte zum globalen Klima

Nun müssen die die Delegierten aus fast 200 Staaten, die nach Dubai geflogen sind, um die nächsten Schritte auf dem Weg zum globalen Klima zu beraten, nur noch mitspielen. Der neue Fond soll bei der Weltbank angesiedelt werden, dort hat Deutschland als eins fünf der Mitglieder mit dem höchsten Kapitalanteil einen Fuß in der Tür und damit quasi eine Hand im "Geldtopf" (Spiegel). 

Der Deal, exklusiv hinter dem Rücken der übrigen Nationen ausgehandelt, denen nun kaum  viel mehr übrig bleibt als ihn "noch mal offiziell anzunehmen" (Spiegel), könnte eine lohnende Sache werden -  nicht nur ein sensationeller Präzedenzfall des Zusammengehens einer westlichen Hochdemokratie mit einem noch immer nach mittelalterlichen Regeln regierten Potentatenstaat. Sondern ein Zeichen dafür, dass Logik - hier leidende Entwicklungsländer, dort zahlende Wohlstandsstaaten - so nicht mehr stimmt.


6 Kommentare:

Hase, Du bleibst hier... hat gesagt…

Allein aus Deutschland sind ca. 250 Ökoaktivisten und Funktionäre mit dabei. Ein ganzer Flieger voll. Man stelle sich Mal vor, ein Reiher oder Storch, auch noch von der roten Liste, kommt beim Landeanflug in eine Düse. Der gesamte Ökoadel ausgestorben, Deutschland fällt komplett ökologisch unbetreut zurück ins Mittelalter.

Anonym hat gesagt…

Wenn das Klima erst kaputt ist, brauchen wir keine Brücken und Eisenbahnen mehr. Also erst Klima, dann das ganze langweilige Zeug wo man was wissen und können muss. So muss man das rechnen.

Anonym hat gesagt…

Letzter Pipi-Artikel Notlüge Notlage - aus jedem Wort trieft die Einfältigkeit des Edelspießers.

Carl Gustaf hat gesagt…

Derweil sich 40.000 CO2-Jünger und/oder Hamas-Versteher auf der jährlichen Klima-Hadsch in Dubai treffen und für ein besseres Morgen kämpfen.

Anonym hat gesagt…

re Hase : eine geeignete Maßnahme für die Feinde der deutschen Industrie wäre wünschenswert

Anonym hat gesagt…

wäre wünschenswert

Wohl wahr, wohl war. Aber nicht durchführbar: Die* sind sehr, sehr breit aufgestellt, und auch noch mehrfach redundant (kleiner Scherz). Und ihre wirksamste Waffe ist die naturgegebene Blödheit der Masse, welche sich mit geringem Aufwand auch noch steigern lässt.

*Die mit - und ohne - Dreifachklammern.