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In Deutschland marschiert der antisemitische Mob, medial aber gelten Hass und Wut auf Israel als verständlicher Ausdruck von Enttäuschung und Ärger. |
Alles, aber nicht das. Bei diesem Thema wird es keine Kompromisse, keine Verständigung und kein Einlenken geben. Sollte es dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump wirklich gelingen, die Terrororganisation Hamas zum Aufgeben zu bewegen, mag das für den unbedarften Beobachter positiv wirken. Die weltweite Solidaritätsbewegung mit den Mördern vom 7. Oktober 2023 aber werden dem Präsidenten nicht verzeihen, dass er ihnen ihr aktuelles Lieblingsspielzeug weggenommen hat.
Überall dort, wo die Palästinenserfahne und die Kufiya einen ähnlich dekorativen Zweck erfüllen wie früher Wandbilder des Menschenschlächters Che Guevara, ist die Furcht groß, dass es zum Frieden kommt. Und hektisch wird nach Möglichkeiten gesucht, den Kampf über den letzten Tag hinaus fortzuführen.
Die Völkermordliebhaber
Die Vorbereitungsarbeiten laufen bereits. "Auch wenn keine Bomben mehr fallen und keine Kugeln mehr töten: Israel hat Gaza zerstört und Völkermord begangen", offenbart ein "Freigeist, Vielleser, freiheitsliebend, grundgesetzaffin" bei X, dass es für ihn weit wichtigeres gibt als den Frieden. Recht haben und Recht behalten zum Beispiel: Der "Kindermörder" muss schuld sein und der Kindermörder ist natürlich der Jude. "Es braucht Sanktionen gegen Israel. Trump und Netanjahu gehören nach Den Haag. Die illegale Besatzung Palästinas muss beendet werden!"
Zwei Jahre seien vergangen, "seit die Menschen in Gaza die Mauern des größten Freiluftgefängnisses der Welt eingerissen haben", lobt der Aufruf zu einer antisemitischen Solidaritätsdemo in Berlin, der den "heldenhafter Ausbruch aus dem Gefängnis" lobt weil er, "das zionistische Regime erschüttert" habe, "einen Grundpfeiler der imperialistischen Kontrolle in der Region". Damals habe der palästinensische Widerstand der Welt gezeigt, "dass es möglich ist, die allmächtige zionistische Entität zu besiegen". Keine Juden mher im Nahen Osten, am besten nirgendwo mehr, so wünsht es sich die "Generation after Generation until total Liberation". "Ihr mutiger Aufstand hat den Mythos der zionistischen Unbesiegbarkeit zerstört und ist zu einem Leuchtfeuer der revolutionären Hoffnung für alle antiimperialistischen und antikolonialistischen Kämpfe auf der ganzen Welt geworden."
Ein Killerregime, das Andersdenkende, Andersliebende und Andersglaubende mit brutalen Methoden unterdrückt und ermordet, als "Leuchtfeuer der Hoffnugn" Menschen, die sich für fortschrittlich halten. Dass sich die heroische Hamas jetzt "dem US-amerikanisch-zionistischen Kolonisierungsplan Gazas unterwerfen" soll, trifft auf manifeste Ablehnung, nicht nur beim antisemitischen Fußvolk. Auch die Spitze der Linkspartei wird Trump seinen Plan nicht verzeihen und der Hamas nicht, wenn sie aufgibt. Jahrelang haben sie über jeder Gelegenheit versucht, die Verantwortung für den Angriff vom 7. Oktober den Angegriffenen zuzuschreiben. Die einzige Demokratie im Nahen Osten, schon immer Hassobjekt bis in die Mitte der medialen Gesellschaft, sollte büßen für das, was ihm angetan worden war.
Eine alte Obsession
Eine Obsession, die Islamisten und Kommunisten, Antikolonialisten und Klimakämpfer, Queeraktivisten und Antiamerikafanatiker einte wie keine andere. Schon die Diktaturen des sowjetischen Weltreichs munitionierten PLO und Schwarzen September. Die Demokratien etwa in der EU füttern die Nachfolger. Mit keinem anderen Land beschäftigte sich die Uno so hingebungsvoll. Kein anderes Land wurde auch nur annähernd so häufig verdammt, verflucht und verurteilt. Mit dem UNRWA leistete sich die Weltgemeinschaft ein eigenes Palästinenserhilfswerk. Alle anderen Nationen müssen sich ein Flüchtlingshilfswerk teilen.
Die frühere deutsche Außenministerin Annalena Baerbock widmete ihre letzten Amtsmonate fast ausschließlich der Unterstützung des palästinensischen Befreiungskampfes. Und Francesca Albanese, "UN Special Rapporteur" für Anklagen gegen die Regierung in Jerusalem, führt ihr Amt unter der Überschrift, dass Juden "Torturers through and through" seien. Die Welt, so schrieb die Menschenrechtsexpertin gerade erst, sei aufgefordert, ihre Verbindungen mit Israel komplett zu kappen, um den Völkermord zu stoppen, die illegale Okkupation und die Apartheid.
Kein Wort gegen die Hamas
Kaum ein Wort fiel je gegen die Hamas, schon gar keins gegen die von den Terrorkommandos der heiligen Krieger ins Westjordanland zurückgedrängten gemäßigten Antisemiten des als "Palästinenserpräsident" hofierten Mahmut Abbas und seiner Palästinensischen Autonomiebehörde. Als Trump begann, die in Europa bis vor zwei Jahren nicht einmal als Terrororganisation eingestufte Hamas mit einem Friedensplan unter Druck zu setzen, reagierte eine Reihe von Staaten sofort und entschlossen. Nicht bloß eine "Luftbrücke der EU" diesmal. Als Lohn für den Massenmord vom 7. Oktober erkannten sie die zweigeteilte Diktatur von Hamas und PLO als Staat an.
"Palästina", das steht heute für alles, was die globale Linke liebt: Männer, die gegen den Kapitalismus kämpfen, gegen Amerika und alles, was den freiheitlichen demokratischen Westen ausmacht. Nach dem Ende des großen Klimakampfes fanden zahlreiche Aktivisten im Befreiungskampf der Palästinenser ein neues Betätigungsfeld. Nicht eine Minute wurde gefragt, warum die Enkel Arafats die 20 langen Jahre seit dem Rückzug der IDF aus dem Gazastreifen und die von der Welt gespendeten hunderte von Milliarden Dollar nicht genutzt haben, ihr Land in eine "Riviera des Ostens" (Donald Trump) zu verwandeln.
An allem ist der Jude schuld
So wie am Elend Kubas allein die USA schuld sind, ist Israel schuld am Elend eines Landstrichs, der als einzige Diktatur höchstes Ansehen bei denen genießt, die eigentlich ausschließlich sozialistische Diktaturen als fortschrittlich anerkennen. "Torturers through and through" fasst es Francesca Albanese zusammen, deren Herz für die Hamas weit ist. "Es ist entscheidend, dass man versteht, dass man bei Hamas nicht unbedingt an Halsabschneider denken sollte, bis an die Zähne bewaffnete Menschen oder Kämpfer denken sollte. So ist es nicht.", hat sie erst im August gesagt. Die Terrororganisation sei auch "eine politische Kraft, sie baute Schulen, öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser".
Mit Tunneln überall, in denen die Raketen zusammengeschraubt werden, die auf das verhasste Nachbarland abgeschossen wurden. Für die oberste Palästinabeamtin der Weltgemeinschaft ein durchaus verständlicher Ausdruck von Zorn und Wut. "Ihr habt das Recht, gegen diese Besatzung Widerstand zu leisten", rief sie den Mördern zu, denn "eine Besatzung erfordert Gewalt und erzeugt Gewalt."
Hoffentlich scheitert Trump
Wenn Trump scheitert, wäre es nicht nur der 48-Jährigen am liebsten. Die Welt des Nahen Ostens bliebe wie sie immer war. Ein böses Judenregime weigert sich trotz aller Ermahnungen, sich widerstandslos into the sea werfen zu lassen. "Hamas-Kämpfer" (ZDF, ARD, Spiegel) ernten Bewunderung dafür, dass sie lieber ihr ganzes Volk sterben lassen würde als auch nur eine weitere Geisel freizulassen. Dass Israel Trumps Friedensplan sofort zustimmte, bewies allein schon, was dahitlersteckte: Eine neue Eskalationsstufe. Eine Falle. Die Absicht, Trump den Friedensnobelpreis zu verschaffen.
Mit seinem Versuch, die immer noch widerstrebende Hamas zur Aufgabe zu bewegen, riskiert es Donald Trump, erneut von allen Seiten unter Beschuss genommen zu werden. Der 79-Jährige musste in der Vergangenheit schon den Milliardär spielen, der keiner war, den Rechtspopulisten, Faschisten, Nazi, Rassisten, Menschenfeind, Kriegstreiber, Irren, Zerstörer der Weltwirtschaft und Möchtegerndiktator. Jetzt schickt er sich auch noch an, am Allerheiligsten zu rütteln: Dem heiligen Krieg der globalen Linken gegen den Kolonialismus, den nach den unleugbaren Pleiten in Afrikas shit holes, in Kuba, Bolivien und Venezuela nur die Hamas erfolgreich führt, so lange sie keinen Erfolg hat.
Der "oberste Kriegstreiber"
Die Friedensschlüsse zwischen Indien und Pakistan, Kambodscha und Thailand und Armenien und Aserbaidschan sind zum Glück fast schon vergessen, die zwischen Ruanda und Kongo und Israel und dem Iran und Zölle nach umfassenden Untersuchungen deutscher Faktenchecker zweifelhaft. Die Zölle, die im April noch drohten, die USA in ein Armenhaus zu verwandeln, taugen immerhin dazu, Deutschlands seit drei Jahren "schwächelnde" (DPA) Wirtschaft zu erklären. Eine Friedensvereinbarung zwischen Hamas und Israel aber wäre dem Publikum nur schwer als neueste Übeltat eines Usurpatoren zu erklären. Der löschende "Feuerteufel" (Spiegel)? Ein Hetzer, der beschwichtigt? Der Mann, den die deutsche Reporterlegende Georg Restle den "obersten Kriegstreiber" nennt, der nun aber Frieden stiftet am ältesten Brandherd der Erde?
Das wird Donald Trump nie verziehen werden. Der Mann ist eine einzige Enttäuschung. Erst waren es vielleicht doch nicht die Russen, denen er seinen ersten Wahlsieg verdankte, dann starb er nicht an Corona, schließlich nicht einmal bei einem Attentat. Und nun nimmt er der Linken, den Nazis und allen UN-Antisemiten auch noch die Möglichkeit, Israels Gegenwehr gegen die geplante Auslöschung aller Juden nach den Zahlen der Hamas zum "Völkermord" zu addieren. Schon haben deutsche Politiker, die Israel gerade noch hatten entwaffnen und Netanjahu verhaften wollen, ungefragt, aber widerstrebend Zustimmung signalisiert. Aus Angst, am Ende wieder auf der falschen Seite zu stehen.
Die Hölle macht Hoffnung
Doch ein bisschen Licht ist noch am Horizont für die, die es mit der Hamas halten. Von Israel enthauptet und an die Wand gedrückt von Trumps Ankündigungen, es werde die "HÖLLE" losbrechen, wenn die Terrortruppe nicht allen 20 Punkten seines Friedensplanes zustimme, haben die Köpfe der verbliebenen Mörderarmee auf Zeitspiel umgeschaltet. Statt der ultimativen Forderung nach einer Zweistaatenlösung ohne Israel steht oder dem hinhaltenden Vorschlag, erst einmal müsste ein Waffenstillstand geschlossen werden, bevor Israel mit den Terroristen verhandeln dürfe, ist die Zusicherung getreten, die Geiseln freilassen zu wollen, sobald noch zu führende umfangreiche Verhandlungen beendet seien.
Europa wäre sofort dabei und es stände am Ende wieder mit leeren Händen da. Trump aber diskutiert nicht. Entweder oder, jetzt oder nie. Der Präsident weiß, dass die Hamas weiß, dass ihr ohne die Geiseln keinerlei Druckmittel mehr bleibt, so dass sie nur noch hoffen könnte, dass Israels es gut sein lässt. Israel aber weiß, dass es nie gut werden wird, so lange der Hamas Organisationsstrukturen, Waffenlager und Unterstützung in In- und Ausland verbleiben. Natürlich reicht die im Westen oft geradezu liebevoll als "Miliz" bezeichnete Killerarmee nicht die ganze Hand, so lange sie glaubt, der kleine Finger werde reichen.
Donald Trump aber macht nicht den Eindruck, als würde er sich damit begnügen. Und so könnte es tatsächlich zum Schlimmsten kommen: Frieden im Nahen Osten, vom Verkehrten herbeigeführt. Frieden im Nahen Osten, von den Falschen gewonnen. Das wird Trump niemals verziehen werden.
4 Kommentare:
I will continue to monitor this Centuries old “conflict.” TIME IS OF THE ESSENCE OR, MASSIVE BLOODSHED WILL FOLLOW — SOMETHING THAT NOBODY WANTS TO SEE!
https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/115323790604734426
Hab gehört, in Nigeria ist Genozid. Wen interessiert's? Niemand? Mich auch nicht. Warum sollten mich die Gazaner interessieren? Warum interessieren sich andere für Gazaner? Ach Dollars & Terrordrohung.
< Kein anderes Land wurde auch nur annähernd so häufig verdammt, verflucht und verurteilt >
Eins wüsste ich da schon ...
Duschan Wegner hatte bei mir abgegessen, nachdem er in väterlich-gönnerhaftem Tonfall, von oben herab* die Überbevölkerung in Abrede gestellt hatte.
*Hermann Hesse "Der Weltverbesserer": "...wie ein Weiser, der zu Kindern spricht ..."
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