Dienstag, 28. August 2007

Fördermittel für Scientology

Was war das für ein Gejammer, als der bekennende Scientologe Tom Cruise den Wehrmachts-Grafen Stauffenberg spielen wollte! Ein Vertreter einer totalitären Idee wie er, so tönte es aus allen Politikerstuben, dürfe niemals an der Stätte drehen, an der Hitlers Nazi den aufständischen Nazi-Adligen hinrichteten.

Ein Entweihung des Ortes sah der amtierende Verteidigungsminister, der sozialdemokratische Gewölle-Bart Wolfgang Thierse und Berlins OB Wowereit mochten auch nicht akzeptieren, das der Anhänger einer in seinem Heimatland durchaus akzeptierten Religionsgemeinschaft den versuch unternimmt, im Kino eine Person zu verkörpern, die antisemitische Briefe schrieb, für Hitler schwärmte, so lange der Krieg gut lief und Deutschlands Zukunft nach dem II. Weltkrieg am liebsten vom alten Landadel bestimmt gesehen hätte.

Aber jetzt ist alles anders, Deutschland bekennt sich zu Tom Cruise und schüttet den Scientology-Film mit Fördermitteln zu, dass es nur so kracht. Knapp fünf Millionen Euro bewilligte der Deutsche Filmförderfonds (DFFF), der von der Bundesregierung finanziert und von der Filmförderungsanstalt (FFA) verwaltet wird. Das sind nahezu zehn Prozent des diesjährigen Gesamtbudget von 60 Millionen Euro und mehr, als die meisten deutschen Filme bekommen. Damit können die Produzenten den Bendlerblock, in dem nicht gedreht werden durfte, prima auf der grünen Wiese nachbauen.

1 Kommentar:

Eisenschwein hat gesagt…

und da dürfte noch geld übrig bleiben ...