Dienstag, 20. Januar 2009

Virtuelle Terrorwelle

Ein Putzlappen, eine 200-Euro-Videokamera und eine alte RPG aus der großen Zeit der DDR-Kampfgruppen, und fertig ist die „neue Qualität“, diesmal nicht der "rechten Gewalt" (Merkel) sondern des islamistischen Terrors.

Das hat das investigative Magazin "Focus" durch langanhaltendes Anschauen des "Droh-Vidoes" eines verwirrten Verbraucherschützers auf Yutube herausgefunden: Früher flogen islamistische Terroristen noch mit vollbesetzten Verkehrsflugzeugen in Wolkenkratzer, sie sprengten amerikanische Kriegsschiffe in die Luft, setzten die Londoner U-Bahn in Brand oder erschossen Touristen in Dutzenden mitten in idyllischen Straßencafes - heute ist alles viel schlimmer.

Und ausgerechnet Deutschland muss mit einer ganz anderen, viel schlimmeren Bedrohung fertig werden. Ein Youtube-Video macht Angst, ein Youtube-Video versetzt Experten wie den Innenstaatssekretär August Hanning in Schrecken und den Faktenfaktenfakten-"Focus" in helle Aufregung. Der mit alten Decken und Tüchern vermummte Ansager des 30-minütigen Amateurwerks, der eine museumsreife Kalaschnikow-MPi als Staffage hinter sich gestellt hat, sei ein „sehr ernsthafter Islamist“, hieß es aus "Fahnderkreisen". Der Mann habe, auch das können Sicherheitsbehörden anhand der vorgezeigten Gebetskette einwandfrei erkennen, "Zugang zu Führungsstrukturen von El Kaida" - das heißt wohl, er darf die Haupthöhle nach Voranmeldung betreten. Zudem seien seine Landeskenntnisse über Deutschland "besorgniserregend" wie die von rund 85 Millionen anderen Menschen auf der Welt: Der Mann, der Bekkay H. heiße und nach eigenen Aussagen seit 15 Jahren erfolglos davon träumt, sich in die Luft zu sprengen, soll zeitweise in Bonn gelebt haben.

Eine ganz spezifische Bedrohung für die ehemalige Bundeshauptstadt, könnte er doch dort gezielt gegen leerstehende frühere Parlaments- und Regierungsgebäude losschlagen. Achtung nötigt den Sicherheitsbehörden auch die in gebrochenem Deutsch vorgebrachte Terrorrede des gebürtigen Marokkaners ab. Der Wortschatz sei sehr „beachtlich“, zum ersten Mal bestehe eine Terrordrohung nicht nur aus Grunzen und Schreien. Allerdings, so kritisieren deutsche Dichter und Sprachforscher, habe "Al Talha", wie sich der Vemrummte nennt, sich teilweise doch recht „verquast“ ausgedrückt. "So wird er vom Volk nicht verstanden und entsprechend", ließ Günther Grass wissen, "werden auch die Volksmassen nicht wie von ihm gewünscht hinter ihm stehen." Dennoch vermute man ein gewisses „intellektuelles Niveau“, hieß es bei den Sicherheitsbehörden: "Er ist schlau genug, sein Gesicht zu verhüllen, um später wieder einer bürgerlichen Tätigkeit nachgehen zu können."

Das Video zeige, dass Deutschland - wie von deutschen Medien schon seit 2001 nimmermüd berichtet - „in den besonderen Fokus der El Kaida gerückt ist“. Unter Umständen drohe jetzt eine virtuelle Terrorwelle. "Es könnten sich zahlreiche Nachahmer finden, die ähnliche Videos produzieren." Dazu müssten die Betreffenden, heißt es im Innenministerium, nicht einmal nach Afghanistan fahren. "Eine deutsche Kiesgrube als Hintergrund reicht völlig."

Durch solche Drohvideos werden nach Darstellung des Bundesinnenministeriums immer öfter Anschläge in Deutschland vorbereitet, viele Videos werden sogar anstelle von Anschlägen hergestellt. Ist das Video erst einmal gedreht und auf Youtube hochgeladen, das wissen alle Terroristen weltweit, ist der Rest ein Kinderspiel. Es gilt nur noch, ein Ziel zu suchen, Waffen und Sprengstoff zu besorgen und willige junge Männer zur Ausführung anzuwerben, ohne dass irgendeiner Sicherheitsbehörde etwas auffällt. „Jetzt tickt die Uhr für einen Terroranschlag“, hieß es denn auch fast schon freudig aufgeregt in Geheimdienstkreisen. So deutlich habe sich bisher ein Attentat in Deutschland noch nie abgezeichnet. "Schade ist nur, dass uns Al Talha nicht Datum, Ort und Uhrzeit hat wissen lassen."

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Warum haben die eigentlich vor so einem Lumpenverkäufer angst?

ppq hat gesagt…

eine frage, die wir leider nicht beantworten können. aber wssen täten wir die antwort auch gern