Montag, 5. März 2012

Wulff-Jahr bei PPQ: Wunschkonzert zum Frauentag

Alle Jahre wieder im März ist großer Zapfenstreich für große Männer, die das Land jeweils auf ihre Weise geprägt haben. Letztes Mal war es Theo zu Guttenberg, der dem kommandierenden General seiner Abschiedsparade gänzlich unmilitärisch die Hand zum Gruß entgegenstreckte. Dieses Mal wird es Christian Wulff sein, der auch nie dazu kam, eine ordentliche Militärkarriere anzufertigen, in Sachen Durchhalten auch auf verlorenen Posten aber eines der großen Vorbilder kommender Generationen sein dürfte.

Die große Frage, die bis zum Frauentag, an dem der nunmehrige Altbundespräsident würdig verabschiedet wird, im Raum steht, bleibt die nach dem würdigen Musikprogramm, das den scheidenden Giganten aus Großburgwedel elegant in eine Zukunft aus Ehrensold und engem Terminkalender gleiten lassen kann. Das Blaskommando der Bundeswehr ist für alle Wünsche offen, denn mit Piccoloflöte, Querflöte, Oboe, Englisch Horn, Fagott, Klarinette in Es, Klarinette in B, Altklarinette und rund 233 anderen Blasinstrumenten kann das seit den Anschlägen vom 11. September 2001 vom Gebirgsblasmusikmeister Walter Ratzek geleitete Ensemble einfach alles spielen. Guttenberg nutzte das, um mit "Smoke on the Water" von Deep Purple andeuten zu lassen, dass da noch Glut ist unter der Asche seiner politischen Laufbahn. Horst Köhler, der ebenfalls am Beschäftigungsprogramm für die Bundesmusikanten mitwirkte, wünschte sich den "St. Louis Blues" von William Handy, einem der vielen "Väter des Blues", der mit 80 seine Sekretärin geheiratet hatte.

Wofür wird sich Wulff entscheiden? Sieben Lieder stehen ihm zu, denn das Bundespräsidialamt hat inzwischen entschieden, dass er trotz der umstrittenen Gründe für seinen Rücktritt über genauso viele Songs verfügen darf wie seine Vorgänger. „Dies ist die Zeit für Bescheidenheit, Zurückhaltung und Demut im äußeren Auftreten", kommentierte der frühere Heeresinspekteur Helmut Willmann im "Focus", gebiete das "ungerührte Weiter-So als ein Zeichen erschreckender Realitäts- und Bürgerferne der Politik.“

Das Bundespräsidialamt setzte nach dem Gesetz über die Abschiedszeremonie für den Bundespräsidenten fest, dass Wulff nur den als Standard gespielten "Yorkschen Marsch" dulden muss. Alle anderen Songs könne der Altbundespräsident ohne Zuzahlung selbst aussuchen. Beobachter rechnen damit, dass Wulff, der als große Musikfreund bekannt ist, das tun wird. Ganz oben auf der Liste seiner Lieblingshits stehe der programmatische Scorpions-Hit "Wind of Change", bei dem der Altbundespräsident die Zeile "Take me to the magic of the moment on a glory night" live mitsingen werde. Nach einem Bericht der «Leipziger Volkszeitung» hat sich Wulff überdies für Paul McCartneys "Ebony and Ivory" entscheiden,. Hier bewege den kunstsinnigen Hannoveraner vor allem der Reim "There is good and bad in everyone, we learn to live, we learn to give, each other what we need to survive together alive", mit dem er erstmals öffentlich Stellung zu seinen Verfehlungen nehmen wolle, wie "zuständige Kreise" dem Blatt bestätigten.

Neben Wulffs Lieblingsgitarrenstück "Behind blue Eyes", von dem im Internet sogar ein Raubmitschnitt kursiert, auf dem Wulff zu hören ist, wie er das Lied selbst einsingt, erwarten Beobachter, dass sich der Altpräsident mit "Black Betty" für die Unterstützung und Liebe seiner Frau Bettina während der schweren Monate seiner Affäre bedanken wird. "She's so rock steady, ramajam, she's always ready", lässt Wulff die Frau seines Herzens darin von den Bundesbläsern loben - offenbar, so das politische Berlin, eine Anspielung auf längst widerlegte Rotlicht-Gerüchte um die Tattoolady.

Der Mitschnitt des letzten Auftrittes des Altbundespräsidenten, der sich nach der feierlichen Zeremonie  in sein Arbeitszimmer zurückziehen will, soll in der kommenden Woche unter dem Titel "Ram Jam - "Are you okay Betty" bei Polyversal erscheinen. Enge Freunde von Christian Wulff haben bereits eine massive Werbekampagne für das erste Bundespräsidemntenalbum seit Walter Scheels phänomenalem Hiterfolg „Hoch auf dem gelben Wagen" angekündigt.

Wulff-Wochen bei PPQ:
Der letzte Anruf, mitgeschnitten
Wasch mich, aber mach mich nicht nass
Und morgen war Krieg

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Fragen, die die Welt erschüttern. Und die Antworten erst. Wird sein holdes Eheweib ihm nun weiterhin tapfer zur Seite stehen, wo der Christian es vermasselt hat, daß sie Modeakzente setzen darf, als Gattin des Bundespräsidenten? Muß sie nun wieder anschaffen (arbeiten), damit es zum täglichen Leben reicht? Hoffentlich nicht.

Anonym hat gesagt…

Es geht eine Träne auf Reisen...
und sie kehrt niemals zurück

Gutartiges Geschwulst hat gesagt…

Ich bin mehr für was feierliches:

http://www.youtube.com/watch?v=3G2NlzLuyho