Freitag, 4. April 2008

Zukunft war gestern

Düstere Aussichten für Europa, auch ohne einen Kinoerfolg von Geert Wilders Film „Fitna“. Der US-Auslandsgeheimdienst CIA sagt in einer Studie voraus, dass die Europäische Union in den nächsten 15 Jahren auseinanderbrechen wird, wenn es nicht gelingt, die sozialen Systeme in Europa auf eine neue Grundlage zu stellen. In einer Studie unter dem Titel "Mapping The Global Future 2020"mit der die CIA versucht, die großen Entwicklungsströme bis zum Jahr 2020 vorauszusagen, nennen die Verfasser die zunehmende Alterung auf dem europäischen Kontinent als größte Herausforderung.

Weil die demographische Krise drohe, die ökonomische Entwicklung zu stoppen, sei ein Zustrom von Einwanderern unerlässlich. Kommen müssten diese Zuwanderer höchstwahrscheinlich aus muslimischen Ländern. "Die Alternative wäre eine lange Periode wirtschaftlicher Erstarrung."

Andererseits werde auch die wachsende Zuwanderung Europa vor neue Probleme stellen. Bis 2020 sehe man ein Anwachsen des muslimischen Bevölkerungsteils von heute 13 Prozent auf dann 22 bis 37 Prozent, ohne dass klar sei, wie der alte Kontinent damit umgehen lernen werde.

Auch die Antwort auf die Frage nach Europas Chancen im Rennen um die nächste technologische Revolution malt schwarz. Beim Wettbewerb, wer das Zusammenwachsen von Nano- und Biotechnologie, Materialwissenschaft und Computertechnologie am schnellsten für sich nutzbar mache, stünden die Erfolgsaussichten für China und Indien am besten. Beide Länder investierten massiv in Grundlagenforschung, so dass sie in 15 Jahren zur Spitze aufschließen könnten. Die USA würden dann immer noch die Führungsmacht sein. "Europa riskiert, hinter Asien zurückzufallen."

Auch wenn das nicht geschehe, sei doch sicher, dass die Welt in 15 Jahren ein sehr viel weniger westliches Gesicht haben werde. Für die Geheimdienst-Analytiker kein Grund zur Sorge: In den kommenden 15 Jahren, gibt die Studie sich optimistisch, werde die Wirtschaft weiter wachsen, der Lebensstandard weltweit weiter steigen und die gegenseitige Abhängigkeit aller von allen zunehmen.

Diese weiter zunehmende Globalisierung sei unumkehrbar - und sie habe direkte positive Folgen: "Kommunikation, die jeden Winkel sofort erreicht", heißt es sinngemäß, "ist ein Phänomen, gegen das repressive Regierungen keine Mittel haben."

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