Dienstag, 18. November 2008

Schäfer im Zaubertrank

Vielleicht ein Virus, vielleicht der Biss einer bestimmten Zeckenart. Wie seine Mutter Andrea Ypsilanti ist auch der kommende hessische Ministerpräsident Thorsten Schäfer-Gümbel schon in vergleichsweise jungem Alter einer heimtückischen Krankheit zum Opfer gefallen. Der dicke Mann mit der großen Brille, der von Andrea Ypsilanti nach dem Debakel um die Ablösung von CDU-Ministerpräsident Roland Koch zum SPD-Spitzenkandidat für die anstehende Landtagswahl gewählt wurde, glaubt eine Woche danach, er sei in den Zaubertrank gefallen und habe die Wahl, sich auszusuchen, gegen wen er die Wahl verlieren will.

Unter der bewährten Führung von Ypsilanti forderte er die Konkurrenz von der CDU auf, "einen personellen Neuanfang" zu wagen. "Das alte Gesicht nach einer verlorenen Wahl zu präsentieren, ist eine Provokation der Wähler", meint der Sozialdemokrat, dem das alte Gesicht von Frau Ypsilanti offenbar jung genug ist, es bei der Betrachtung der Details außen vor zu lassen.

Vor dem Mikrophon der für ihre originellen Berichte aller Art bekannten Deutschen Presse-Agentur fantasierte der in alter sozialdemoratischer Tradition (Seebacher-Brandt, Matthäus-Meier) mit einem Doppelnamen ausgestattete Hesse von sich in der Mehrzahl: «Wir sind die einzigen, die sich neu aufstellen für diesen Wahlgang.» Dagegen sei es «eine Provokation, dass die Union mit dem Ministerpräsidenten, der abgewählt wurde, wieder antritt.» Echt. Das ist frech.

1 Kommentar:

Eisenschwein hat gesagt…

schäfer-gümbel, der mann, der dem namen nach rechtmäßigerweise in einer badewanne von loriot sitzen müsste ...