Dienstag, 2. Dezember 2008

Exitus für "Exit"

Noch ein schlimmer Rückschlag im "Kampf gegen rechts". Das Projekt "Exit", das "ehemaligen Rechtsradikalen" seit dem Jahr 2000 beim "Ausstieg aus der Szene" geholfen hatte, wird nicht länger von der Bundesregierung finanziert. Dabei kann sich die Erfolgsbilanz der Initiative wirklich sehen lassen: Seit Start der Arbeit direkt am Aussteigewilligen stieg die Anzahl der Rechtsradikalen in Deutschland auf etwa 4400 - rund 200 mehr als 2006 und eine Steigerung von knapp 47 Prozent gegenüber 2003, als "Exit" noch in der Kinderschuhen steckte.

Mit nur 30 Mitarbeitern will das Projekt in den letzten acht Jahren über 350 ehemalige Rechtsextreme beim Ausstieg begleitet haben. Jeder einzelne von ihnen konnte also insgesamt gesehen stattliche 11,5 Rechte vom falschen Weg abbringen. Pro Jahr sind das pro Mitarbeiterkopf nahezu anderthalb Rechte, die nach der Betreuung nicht mehr oder nicht mehr so schlimm rechts sind.

Statt dem Projekt die Mittel zu streichen, müsste es ausgebaut werden: Vorausgesetzt, die Fördermittel würden reichlich fließen, könnte bis 2016 mit Hilfe von nur 377 Exit-Mitarbeitern weitere 4400 Nazis beim Ausstieg begleitet werden. Danach gebe es in Deutschland natürlich wieder 47 Prozent Nazis mehr, statt 4400 also mehr als 6000. Die aber könnten in weiteren acht Jahren von knapp über 500 Exit-Mitarbeitern zum Umkehr bewegt werden. Und so weiter. Und so fort.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das ist so, so traurig, denn je mehr Rectsextreme, desto entschlossener kann der Kampf gegen sie geführt werden, was das allgemeine Wohlbefinden enorm hebt. Und das ist es, was wir in der Krise brauchen, eine Hebung des allgemeinen Wohlbefindens, bevor das Jahr der schlechten Nachrichten anbricht. Wehret 2009 sag ich da nur.

Eisenschwein hat gesagt…

agree. quasi als ideologische konjunkturbelebung.