Dienstag, 9. Dezember 2008

Klimakämpfer und Wetterretter

Alle reden vom Wetter, aber jeder sorgt sich ums Klima. Das Wetter retten will eigentlich niemand, um das Klima zu schützen, drehen die Europäer sogar ihre Glühbirnen raus. Rudolf Kipp hat jetzt auf Readers Edition schön erklärt, woraus Klima eigentlich gemacht ist und weshalb kein Politiker Wert darauf legt, als "Wetterretter" in die Geschichte einzugehen.

Das IPCC ist beim Thema Wetter und Klima im übrigen folgender Auffassung: “Klima ist definiert als das “Durchschnittswetter”, oder genauer als die statistische Beschreibung des Wetters in Form von Durchschnittswerten und der Variabilität relevanter Größen über eine Zeitspanne im Bereich von Monaten bis Tausenden von Jahren. Der klassische, von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) definierte Zeitraum sind 3 Jahrzehnte. Diese Größen sind meistens Variablen, wie Temperatur, Niederschlag und Wind. Klima im weiteren Sinn ist der Zustand des Klimasystems, einschließlich einer statistischen Beschreibung.

Klima ist also der Durchschnitt von Wetterereignissen über mindestens 30 Jahre. Wenn wir demnach von Klimarettung sprechen, beschreiben wir damit Die Rettung einer statistischen Größe, die sich aus dem Wetter herleitet. Um das Klima zu retten müssen wir folglich das Wetter retten. Und weil Wetterrettung irgendwie unsexy ist und außerdem auch völlig unrealistisch klingt, sind unsere Politiker also zur Rettung einer statistischen Beschreibung angetreten.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Selten so ein Schwachsinn gelesen - und ich lese viel ;)

Tim hat gesagt…

Als erstes muß natürlich die Zentralsendung des deutschen Fernsehens in "Wetter, dass..?" umbenannt werden. Schließlich ist Symbolpolitik in Deutschland stets von höchster Bedeutung.

Anonym hat gesagt…

@ Carsten

Vielleicht sollten Sie Ihren Satz hier nochmals überprüfen, von wegen Grammatik und solchem Gedöns...

http://www.isb.bayern.de/isb/download.aspx?DownloadFileID=52df3696b58442e510b8961ac6088264

Grüße
Alexander

Eisenschwein hat gesagt…

lieber carsten, sagen sie doch präzise, was sie stört. wir lassen und gerne belehren - aber ein minimum an substanz setzen wir dafür voraus.

Anonym hat gesagt…

Erstens ist das, was im Artikel passiert, unnötige Wortklauberei. Man sagt ja auch Schraubenzieher, und nicht Schraubendreher, obwohl man die Schrauben definitiv dreht, und nicht zieht. Und niemand regt sich drüber auf, bis vielleicht auf ein kleines gallisches Klugscheißerdorf.

Okay, bleiben wir bei der Wortklauberei. Sucht man im Netz nach der Definition von Wetter, kommt als Konsens heraus: Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit. Wenn man jetzt das Wetter retten will, muss man sich fragen: inwiefern kann man das retten, wenn das Wetter definitionsgemäß eh nur zu einem bestimmten Zeitpunkt gilt? Welches Wetter soll nun gerettet werden? 5°C und Nieselregen? 30°C und Fön dank leichtem Südwestwind?

Es sollen doch alle Wetterphänomene gerettet werden, inklusive ihrer Häufung, oder etwa nicht? Und genau das ist die Definition von Klima, die man meistens findet (http://www.rtcc.org/2008/html/glossary.html oder das gute alte Wikipedia). Denn Klima bezeichnet nicht nur das Durchschnittswetter, sondern den Umfang und Dauer/Menge aller Wetterzustände an einem bestimmten Ort in einem definierten Zeitraum.

ppq hat gesagt…

@ carsten. Sehr richtig, aber nicht ausreichend. genaugenommen soll der langjährige durchschnitt aller wetterphänomene gerettet werden, also sozusagen das "historische wetter".

allerdings wird bei der notwendigkeit zur rettung dieses im jeweiligen augenblick natürlich nicht sinnlich erfahrbaren durchschnitts immer auf das sehr wohl erfahrbare wetter als anlaßgeber und argument zurückgegriffen. nicht von uns, sondern von politikern, wissenschaftlern und medien.

wir haben also eine situation, in der klimaretter sagen, das wetter ist wieder wärmer geworden, lasst uns deshalb mal das klima retten.

wir fanden es angemessen, darauf hinzuweisen, dass sich wetter per definition nicht retten lässt. da sind wir ja anscheinend einig. und dass klima argumentativ (siehe oben) einfach schlecht verkäuflich ist als rettenswertes gut, weil zuweit vom alltagsleben der zu begeisternden massen entfernt.

wenn das schwachsinn ist, dann bitten wir um gegenbelege

Anonym hat gesagt…

Dem stimme ich schon viel eher zu. Da steht aber auch (imho) was anderes da, als im originalen Blogeintrag. Vielleicht habe ich es aber auch einfach nur falsch verstanden...