Freitag, 3. Juli 2009

Mittweida in Möhlau

Er war ein Opfer von Faschisten und er konnte seiner Frau nur noch zukeuchen "Nazis haben mir das angetan": Großflächig war die Haut des Mannes aus dem Irak verbrannt, der sich diese Woche anschickte, als neuestes Opfer gnadenloser Nazi-Banden in die traurige Geschichte der vordemokratischen Ostgebiete einzugehen. Große Erregung allerorten, Angst im Asylbewerberheim von Möhlau bei Bitterfeld, von dem seine Nachbarn bei der Gelegenheit erfuhren, dass einige seiner Bewohner dort seit 15Jahren darauf warten, Asyl zu erhalten.

Wieder ein rechtsterroristischer Anschlag im Osten? Wie zuletzt in Mittweida? Heimbewohner erinnerten sich prompt, Unbekannte mit Benzinkanistern auf dem Gelände gesehen zu haben. Zeugen gab es keine, Gerüchte viele und Schlagzeilen noch viel mehr - erst über das Nazi-Opfer, dann über den Kiosk eines Syrers, der nur ein paar Kilometer entfernt kurz vor der Rückkehr des verbrannten Irakers ins Heim in Brand geraten war.

Die Auflösung lag nahe und sie ist richtig: "Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei zum Brand des Imbissverkaufs in Dessau-Roßlau haben zweifelsfrei ergeben", kabelt ein Polizeisprecher heute verdruckst, "dass der Brand vorsätzlich mittels eines Brandbeschleunigers gelegt wurde." Kriminalbeamte hätten am Brandort Spuren sichern können, "welche dem 28-jährigen Asylbewerber aus Möhlau zweifelsfrei zugeordnet werden konnten, der in der gleichen Nacht mit schweren Brandverletzungen in ein Krankenhaus in Bitterfeld eingeliefert wurde".

Die geheimnisvollen Nazis, von denen der Verletzte berichtet hatte, fanden sich nicht, auch Spuren hatten sie nirgendwo hinterlassen. Diese vorläufigen Ermittlungsergebnisse ließen den Schluss zu, "dass sich der 28-Jährige zur Tatzeit am Brandort in Dessau-Roßlau befunden und sich dort seine schweren Brandverletzungen zugezogen haben könnte".

5 Kommentare:

derherold hat gesagt…

Ich höre (und lese) immer Mittweida...

FORMEL EINS VERBIETEN !

binladenhüter hat gesagt…

das verstehe ich jetzt nicht.

derherold hat gesagt…

Erst Mosleys Wahl von BDSM-Rollenspielen und nun Ecclestone.

Ich habe nur vorgegriffen, was österreichische und englische Online-Kommentare festgestellt haben: 1. mind. 95% aller Formel1-Zuschauer sind "dumpf" und denken wie Ecclestone, 2. alle Kleinwüchsigen denken wie Ecclestone, 3. Autobahnen und Raser !

OT: Bei einem sollte man E. allerdings in Schutz nehmen: "eine schwarze, jüdische Frau, die ein paar Rennen gewinnt" ist eine Marketing-Formel, die vor 15 Jahren noch "ein Schwarzer und ein Deutscher" hieß bei der Frage nach den gewünschten Fahrern, um möglichst große TV- und Werbemärkte für die Formel1 zu erschließen.

ppq hat gesagt…

inzwischen habe ichs auch gesehen. der mann ist die eva herman des motorsports

zulu hat gesagt…

da ist jetzt also mal jemand mit migrationshintergrund verbrannt, der ausnahmsweise nicht von nazis angezündet wurde, sondern seine hände mutmaßlich in irgendwelchen krummen dingern hatte.

das bedeutet dann im umkehrschluß, das es im osten keine nazis gibt.

hab ich das so richtig verstanden?