Sonntag, 5. September 2010

Gesänge fremder Völkerschaften: Kanne leer

Die Farbe ihrer Haut ist verschieden, ihre Familien stammen aus unterschiedlichsten Ländern, manche von ihnen sind dick, andere dünn, sie haben blondes, schwarzes und braunes Haar, sind mehr oder doch weniger intelligent, groß oder klein, schon lange da oder gerade erst gekommen. Doch für die seit Jahren mit völkerkundlichen Studien regionaler Musikkulturen beschäftigte PPQ-Reihe "Gesänge fremder Völkerschaften" haben die Mädchen aus dem Monroe County School District in Florida eine Verabredung getroffen: Ein Rhythmus, eine Tonhöhe, ein Anfang, ein Ende.

Plötzlich, das sehen deutsche Soziologen und Bundespolitiker mit staunendem Blick, ergibt das Ganze mehr als die Summe seiner Teile. Di Dünnstimmen werden zum Chor, dem skandierenden Gekreisch eignet eine beinahe schon musikalische Qualität. Menschen in der Gruppe, die wie ein Organismus handeln, einen Text kennen, eine Satzmelodie, ein Handeln, ein Ziel. Der Traum jedes Diktatoren, jedes Parteichefs, jeder Kanzlerin. Nur das Football-Team der Coral Shore Hurricanes, eine wackere Truppe, der die begeisterte Anfeuerungschoreografie der jungen Damen gilt, können nicht davon profitieren. Gleich zum Auftakt der neuen Saison verloren die "Canes", wie ihre Fans sie liebevoll rufen, gegen die Ransom Everglades mit 0:36. Ein Desaster, eine Peinlichkeit, ein Debakel, das die dunkle Seite der Integration in aller sarrazinischen Brutalität und unzulässigen Zuspitzung zeigt: Mögen die Mädchen auch noch so viel üben, die Jungen spielen dadurch kein bisschen besser.

Mehr Gesänge von noch mehr Völkerschaften:
Mahdi aus Mitte
Pogo in Polen
Hiphop in Halle
Tennessee auf Tschechisch
Singende Singles
Koloraturen im Kreis

2 Kommentare:

waulmurf hat gesagt…

Na in so eine Reihe dürfen finnische
Humppa-Einlagen nicht fehlen.

Die Anmerkung hat gesagt…

Und die Moral von der Geschicht?
Verschwende deine Gene nicht.