Sonntag, 17. Oktober 2010

Sharia schützt Schokolade

Nicht überall auf Gottes schöner Erde kommen Schwerkriminelle so glimpflich davon wie deutsche Popsänger und -sängerinnen, die mehrere Menschen verstümmeln und dann bei Kerner sitzen oder in der "Bild" Grimassen schneiden. Der Iran etwa, leuchtendes Beispiel für eine funktionierende islamische Hochkultur, macht keine halben Sachen mit Leuten, die andere bestehlen: Ein Gericht hat dort jetzt einen Mann dazu verurteilt, sich eine Hand amputieren lassen zu müssen, wie Breitbart berichtet.

Das Körperteil sei entscheidend verantwortlich dafür gewesen, befand Richter Mohammad Reza Giyuki auf Basis der geltenden Sharia-Gesetze, dass der 21-jährige Beschuldigte habe Geld, Schokolade, Kakao und drei paar Konditorhandschuhe im Wert von rund 900 Dollar aus einer Konditorei in Teheran stehlen können. Der Täter war im Mai gestellt worden und saß seitdem in Haft, dort wird er auch noch eine Weile bleiben, denn zum Urteil gehört auch eine Haftstrafe über 12 Monate wegen Beschädigung des Geschäfts und Missachtung der Polizei. Amputationen als Strafe sind derzeit schwer in Mode im modernen Teheran. Erst letzte Woche war einem Mann die Hand abgenommen worden, weil er zwei Raubüberfälle begangen hatte. Der Vorwurf deutscher Medien, der Iran hacke Menschen die Hände ab, ist dennoch an den Haaren herbeigezogen. Es handele sich, so die iranische Botschaft in Berlin auf Nachfrage, um "saubere Amputationen", die von ausgebildeten Chirurgen unter Narkose durchgeführt würden.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ach so!
Na dann...

Zahlt das eigentlich die Krankenkasse?

ppq hat gesagt…

sobald du in deutschland angekommen bist, übernimmt die natürlich die kosten für eine ordentliche nachsorge

derherold hat gesagt…

Dieser Artikel ist nicht hilfreich.

Anonym hat gesagt…

Daß die Hände dafür verantwortlich sein sollen, ist natürlich Quatsch. Zeitgemäßer wäre die Entfernung des Gehirns gewesen. Der Islam ist so etwas von rückständig.

ppq hat gesagt…

"nicht hilfreich" heißt doch, dass der, der das sagt, gedenkt, frühestens übernächste woche vom "absoluten scheitern" des handabhackens als strafe zu sprechen?

also ist er ja eigentlich nicht nicht hilfreich, sondern er kommt zwei wochen zu früh, richtig?

mit dem hirn das ist eine anregung. ich bin mir aber nicht sicher, wie es um die schonende hirnchirurgie in teheran steht. die guten chirurgen aus persien arbeiten ja alle in den usa, in england und norwegen, soweit ich weiß

Radiergummi hat gesagt…

"Ärzte ohne Grenzen" mal anders

Friederich hat gesagt…

>> Karl Eduard

Auch in Deutschland wird die Kunst der Gehirnamputation schon seit den Siebzigern nicht mehr gepflegt und irgendwie — obwohl ich medizinischer Laie bin — hänge ich der Überzeugung an, daß dies wohl auch besser so ist. Insofern kann man den Persern an dieser Stelle nicht Rückständigkeit vorwerfen. Die Wikipedia bewahrt diese fast vergessene Kulturtechnik auf: http://de.wikipedia.org/wiki/Lobotomie

ppq hat gesagt…

auch eine wunderbare alte kulturtechnik, in afrika erfunden und ohne betäubung über jahrhunderte fröhlich praktiziert: die trepanation!

erst der weiße mann redete den kernigen naturvölkern aus, sich gegenseitig die schädeldecke aufzubohren. dabei befreit das das gehirn.

hier ein bewegender erlebnisbericht:
Immo Jalass für seinen Teil geht am 8. Oktober in sein Zimmer, schließt die Tür ab und setzt sich vor den Spiegel.

Jeder Handgriff ist vertraut. Alles ist hundertmal geprobt. Die Utensilien liegen griffbereit in der Pappschachtel. Mit der Xylocain-Spritze, fünf Einstiche, kreisrund, betäubt er die Stelle, wo er ansetzen will, am Haaransatz. Während die Betäubung zu wirken beginnt, setzt er die Brille auf. Den oberen Rand klebt er mit Leukoplast an seine Brauen. So läuft das Blut nicht in seine Augen. Er nimmt das sterile Skalpell und schneidet tief bis auf den Knochen. Er wundert sich kurz, denn Schmerzen sind da keine. Nur Aufregung, diese Freude, es endlich zu tun. Dann setzt Jalass den Zahnarztbohrer an, Rosenbohrkopf, vier Millimeter. Vorsichtig muß er den Bohrer in den Knochen drücken, "denn die oberste Hirnhaut, die Dura mater, darf auf keinen Fall verletzt werden". Als ein schmaler Blutstrahl aus dem Loch pulst, weiß er, daß er durch ist. Immo Jalass klebt ein Pflaster über die Wunde, legt sich auf sein Bett und fühlt, wie ihn das Glück durchströmt.


Trepanationen bei den Kisii (Ostafrika) [Bearbeiten]
Die ersten schriftlichen Überlieferungen über die ostafrikanischen Trepanationen stammen von britischen und deutschen Beamten und Ärzten Ende des 19. Jahrhunderts. In Europa wurden diese Trepanationen erst um 1957 bekannt, als britische Ärzte erfolgreiche Schädeltrepanationen fotografierten und veröffentlichten. Sie konnten zwischen 20 und 35 Medizinmänner ausfindig machen, die noch Schädelöffnungen vornahmen. Erstmals wurde eine Trepanation 1958 von dem Österreicher Max Lersch gefilmt, womit auch bestätigt wurde, dass keine Betäubungsmittel eingesetzt wurden. 1979 zählte der deutsche Arzt Rolf Meschig nur noch sechs Schädelöffner. Heute sind in Kenia Schädeltrepanationen ohne fachärztliche Aufsicht offiziell verboten.