Mittwoch, 9. Oktober 2013

Europa: Eine historische Rede

Es war eine harte Rede, die das Europäische Parlament da am vergangenen Dienstag erschütterte. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen gesprochen, anprangernd all die Versäumnisse, Lügen und falschen Weichenstellungen, die die Demokratie in Europa zu einem Schatten dessen gemacht haben, was sie einst hatte sein sollen. PPQ dokumentiert den wahrhaft historischen Wortlaut, mit Rücksicht auf jüngere Leserinnen und Leserer in Übereinstimmung mit den Vorgaben des Bundesblogampelamtes im mecklenburgischen Warin leicht redigiert.


Über 13 Jahre hat das Schicksal den heutigen Machthabern zu ihrer Erprobung und Bewährung zugemessen. Das schärfste Urteil sprechen sie sich aber, indem sie durch die Art ihrer heutigen Propaganda das Versagen ihrer Leistungen selbst bekennen. Sie wollten einst Europa für die Zukunft besser regieren als in der Vergangenheit und können als Ergebnis ihrer Regierungskunst in Wirklichkeit nur feststellen, dass Europa und die Europäer noch immer leben.

Sie haben in den Novembertagen '99 feierlich versprochen, den europäischen Arbeiter und einfachen Angestellen, die Friseuse, den Monteur und den Gastronomieangestellten einer besseren wirtschaftlichen Zukunft entgegenzuführen. Sie können heute, nachdem sie nahezu 14 Jahre Zeit zur Erfüllung ihres Versprechens hatten, nicht einen einzigen Berufsstand als Zeugen für die Güte ihres Tuns anführen.

Der Bauer verelendet, der Mittelstand ruiniert, die sozialen Hoffnungen vieler Millionen Menschen vernichtet, ein Drittel aller im Erwerbsleben stehenden Männer und Frauen in Südeuropa ohne Arbeit und damit ohne Verdienst, der Kontinent, die Kommunen und die Länder überschuldet, sämtliche Finanzen in Unordnung und alle Kassen leer. Was hätten sie überhaupt noch mehr zerstören können.

Das Schlimmste aber ist die Vernichtung des Vertrauens in unserem Volk, die Beseitigung aller Hoffnungen und aller Zuversicht. In 13 Jahren ist es ihnen nicht gelungen, die in den europäischen Völkern schlummernden Kräfte irgendwie zu mobilisieren. Im Gegenteil. In ihrer Angst vor dem Erwachen der Massen haben sie die Menschen gegeneinander ausgespielt, die Stadt gegen das Land, den Angestellten gegen den Beamten, den Handarbeiter gegen den Manager, den Deutschen gegen den Griechen, den Katholiken gegen den Moslem uns so fort und umgekehrt.

Der Aktivismus unserer Menschen wurde nur im Inneren verbraucht, nach außen aber blieben Phantasien übrig, phantastische Hoffnungen auf Kulturgewissen, Völkerrecht, Weltgewissen, Botschafterkonferenzen, Uno, Sicherheitsrat, Nato, internationale Solidarität, die Lissabon-Strategie und so weiter, und die Welt hat uns dementsprechend behandelt. So ist Europa langsam verfallen und nur ein Wahnsinniger kann hoffen, dass die Kräfte, die erst den Verfall herbeiführten, nunmehr die Wiederauferstehung bringen könnten.

Wenn die bisherigen Parteien Europa ernstlich retten möchten, warum haben sie es dann nicht schon bisher getan? Haben sie aber Europa retten wollen, weshalb ist es unterblieben? Haben die Männer und Frauen dieser Parteien es ehrlich beabsichtigt, dann müssten ihre Programme schlecht gewesen sein. Waren aber ihre Programme richtig, dann können sie selbst es nicht aufrichtig gewollt haben oder sie waren zu unwissend oder zu schwach. Nun, nach 13 Jahren, da sie alles in Europa vernichteten, ist endlich die Zeit ihrer eigenen Beseitigung gekommen. Ob die heutigen parlamentarischen Parteien leben, ist nicht wichtig, aber notwendig ist es, daß verhindert wird, dass der Kontinent vollkommen zugrundegeht.

Vor 13 Jahren wurden wir verspottet und verhöhnt, heute ist unseren Gegnern das Lachen vergangen. Eine gläubige Gemeinschaft von Menschen ist erstanden, die langsam die Vorurteile des Klassenwahnsinns und des Standesdünkels überwinden wird. Eine gläubige Gemeinschaft von Menschen, die entschlossen ist, den Kampf für ihre Haltung aufzunehmen, nicht weil es sich um Bayern oder Preußen, Spanier, Griechen oder Schweden, Katholiken oder Muslime, Arbeiter oder Beamte, Manager oder Angestellte und so weiter handelt, sondern weil sie alle Europäer sind.

Mit diesem Gefühl der unzertrennlichen Verbundenheit ist die gegenseitige Achtung gewachsen. Aus der Achtung aber kam das Verständnis, nach dem Verständnis die gewaltige Kraft, die uns alle bewegt. Wir Europäer marschieren daher auch in jede Wahl hinein, mit dem einzigen Bekenntnis, am nächsten Tage die Arbeit wieder erneut aufzunehmen für die innere Reorganisation unseres Kontinent. Denn nicht um Mandate oder Ministerstühle kämpfen wir, sondern um den europäischen Bürger, den wir wieder zusammenfügen wollen und werden, zu einer unzertrennlichen Schicksalsgemeinschaft.

Der Allmächtige, der es bisher gestattete, daß wir in 13 Jahren von wenigen Männern zu Millionen wurden, wird es weiter gestatten, daß aus den Millionen dereinst ein einiges Europa wird. An dieses Europa aber glauben wir, für dieses Europa kämpfen wir und für dieses Europa sind wir wenn nötig bereit, so wie die Tausende vor uns, uns einzusetzen mit Leib und mit Seele. Wenn die Besten ihre Pflicht erfüllen, muss dann einst ein Tag erstehen, der uns wiedergibt einen Kontinent der Ehre und Freiheit, Arbeit und Brot.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ja

Anonym hat gesagt…

und trotzdem, auch wenn du es wieder für gehirnkotze hältst, der wandel findet nicht auf dem feld im kampf statt, nicht "dausen", sondern innen, im herzen. dort ist der kraftpunkt, das krfatwerk. mahatma gandhi,martin luther king, menschen die berühren inspirieren aus dem herzen.
ppq du hast die begabung, kreativität und leidenschaft dazu, doch nicht zynismus hähme und gehässigkeit. diese ganze verwirrspiel, intellektuelle gewichse, was soll das schon bringen

Orwell hat gesagt…

Europa ist doch fast gerettet. Ihr wisst es nur nicht.

-Fast sind alle gleich, gleich durch Armut.
-Fast muss keiner mehr arbeiten, denn die Arbeit wurde nahezu abgeschafft und nach fernost verschenkt
-Das bedingungslose Grundeinkommen für Europa zahlt Deutschland in Form von Hartz4 (die Bedingungslosigkeit hat allerdings temporär noch ihre Grenzen)
-jeder darf überall wohnen wo es einfacher ist für nix tun Geld zu bekommen
-der quasinegroide Einheitsmensch nach ägyptischem Vorbild (Coudenhove-Calergi)ohne lästige alte Heimat, ohne eigene Kultur, ohne Religion, und ohne definierte Volksabstammung, und ja: ohne Geschlecht ist in spätestens 1-2 Generationen Realität. Dieser neue Mensch lebt dann auch nicht mehr in Familien, gibt seine Kinder nach der Geburt in staatlichen Einrichtungen ab, und muss sich um nichts ausser Spaß und Fernsehn kümmern, bis er ins Soylent Green kommt.

Dann kommt das Himmelreich auf Erden, es regiert dann eine Adelsrasse die eigentlich keine Rasse ist, sondern manchmal versucht ein Volk darzustellen, oder auch eine Religionsgemeinschaft. Es wäre böse sie beim Namen zu nennen, denn obwohl diese Ziele bereits 1926 im "Praktischer Idealismus" veröffentlicht wurden, sind das natürlich nur perfide Fälschungen, Verschwörungstheorien und sonstiger Hirnkack verblendeter ewiggestriger.

Ich glaub es war etwas in meiner Nudelsuppe.... - Badesalz?

Volker hat gesagt…

"Wenn die Besten ihre Pflicht erfüllen, muss dann einst ein Tag erstehen, der uns wiedergibt einen Kontinent der Ehre und Freiheit, Arbeit und Brot."

Und was ist mit Tee?

Thomas hat gesagt…

Gottseidank gab's niemals ein "Wir", das diesen Kontinent mit Erfolg für sich reklamieren konnte.
Alle Versuche, so etwas zu etablieren, sind im Blut ersoffen.