Donnerstag, 1. Dezember 2016

Im Untergrund und unter uns: Der Porno-Islamist

Ein Mann, den manche für Roque M.halten, lässt sich in einem Pornofilm bereitwillig von einer Islamistin missbrauchen.
Ein Mann mit vielen Talenten, gottesfürchtig, per Telefon durch einen selbsternannten Mullah aus Österreich islamisiert, mit Erfahrungen in der Pornobranche, zwei Staatsbürgerschaften, vier Kindern, einer Ärztin als Frau, einer Karriere als Bankmanager und dem Drang, dem Geheimdienst des Landes, das ihn und seine Familie so großherzig aufnahm, im Kampf gegen den terroristischen Islamismus der radikalen Salafisten beizustehen. Das ist Roque M., der erste Islamist, der es schaffte, sich unerkannt als Mitarbeiter ins Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) einzuschleichen, um das BfV "gezielt zu unterwandern". Und der nach nur einem halben Jahr aufflog, nachdem er anderen Mitarbeitern des Amtes, die sich als ebenso treue Islamisten ausgaben, in Internetchats von seinem festen Willen erzählt hatte, einen Anschlag auf das Amt durchzuführen.

Ein Plot, der nach Hollywood ruft. Hier gibt es heterosexuellen Sex, schwulen Sex, Sex vor der Kamera und gebunkerte Pornofilme im Nachtschrank, auf dem der heilige Koran liegt, eingeschlagen in den Schutzumschlag von Jan Guillous Thriller-Klassiker "Der demokratische Terrorist", in dem der Täter genauso heißt wie im aktuellen Fall um den Konvertiten aus Tönisvorst. Wie konventionell und fantasielos wirken plötzlich all die Geschichten, die James Bond-Filme und Preston-Child-Bücher erzählen.

Das wahre Leben hat viel mehr zu bieten als dumpfe Ballerei und eindimensionale Terrorfürsten, die hinter Bart und Sonnenbrille versteckt einen Umbau der Welt zur globalen Umma planen. Roque M. ist der Typ des Terroristen von morgen, ein guter Nachbar, ein geschickter Doppelspieler, dem es sogar gelingt, vor seiner Frau geheimzuhalten, dass ihn eine "Eingebung" islamistisch radikalisiert hat wie einst Moses vom Engel aus dem brennenden Dornbusch.

Das Drehbuch zum Fall sieht den beruflich und privat erfolgreichen Bankmanager Roque M. in einer Doppelrolle. Tagsüber ist er der treusorgende Familienvater, nachts wird er zum Lederschwulen, der sich vor der Kamera mit Gleichgesinnten paart. In einer kleinen Nebenrolle der kürzlich in Hildesheim verhaftete Ahmad Abdulaziz Abdullah A., 32 Jahre alt, kräftige Statur, eng beeinanderliegende Feueraugen, sexuell frustriert. Abdullah A. nennt sich, einer im Film nicht weiter erklärten islamistischen Tradition folgend, „Abu Walaa“ und er versucht, Roque M. zu verführen, den er aus Pornos kennt, die Roque in seinen Jahren als junger, mittellloser Surferboy in Andalusien gedreht hat.

Als das nicht klappt, erpresst Abu Walaa den Familienvater, der seiner Frau nie gestanden hat, welches schreckliche Vorleben er nie wieder vergessen kann. Aus Angst vor der Entdeckung beginnt Roque M., unter Pseudonym islamistische Chatgespräche zu führen. Abu Walaa, ein Vertrauter des von sich selbst ermächtigten österreichischen Salafistenscheichs Mohamed Mahmoud, drängt Roque M. mit psychischer Gewalt immer weiter in die islamistische Richtung. Aus dem Drama wird eine Tragödie, die vier Kinder warten immer häufiger auf den Vater, der Überstunden macht, um seiner Frau nicht in die Augen schauen zu müssen.

Ohne Wissen seiner Familie identifiziert sich Roque M. immer mehr mit dem salafistischen Gedankengut, das Abu Walaa ihn zu lernen zwingt. Auch Walaa wohnt in Tönisvorst, nur gut einen Kilometer Fußweg von Roque M. und seiner Familie entfernt. Abends treffen sich beide oft, getarnt durch unreine Hunde, die sie aus Tarnungsgründen entgegen salafistischer Tradion ausführen, um geistige Gespräche zu führen und über einen Vertrauensverrat zu sprechen, der Roque M. bei einem früheren Strandurlaub auf grausame Weise mit den Realitäten einer sich zunehmend schneller globalisierenden Welt konfrontiert hatte.

Seine ungeheuerlich und monströs scheinenden Infiltrierungsaufgaben im BfV erfüllt der zusehends haltloser werdende M. unter Anleitung des diabolischen Abu Walaa immer widerstandsloser. Nachdem er von ganz oben - der inzwischen in der Türkei aus der Haft entlassene Alpen-Scheich Mohamed Mahmoud hat im Gefängnis eine Kampfstrategie für den Spitzenagenten des islamistischen Staates ausgearbeitet - entsprechende Anweisungen erhalten, geht Roque M. in die Feinabstimmung seiner Angriffspläne. Per Facebook sucht er junge Leute zum Mitreisen, Gleichgesinnte, die bereit sind, sich von ihm an die sensibelsten Stellen des Bürogebäudes des BfV führen zu lassen.

Doch die Demokratie schläft nicht, sie ist hellwach und hat den Porno-Islamisten längst ins Visier genommen. Nach einem Hinweis amerikanischer Dienste, für die Roque M. seit Jan Guillous Thriller kein Unebkannter ist, wird einer der besten Konvertiten des Amtes auf den im privaten Umfeld zunehmend verwirrter wirkenden Familienvater angesetzt. In einem intimen Chat mit seinem neuen Freund, der er sich als Abu Labat ("Meister langer Schwanz") vorstellt, gesteht Roque M. schließlich seine schmutzige Fantasie von einem Anschlag auf die Bürotechnik des Bundesamtes, bei dem nach Möglichkeit alle gesammelten Zeitungsausschnitte über die islamistische Szene vernichtet werden sollen.

Es ist der Punkt, an dem die Behördenführung nicht mehr länger warten kann. In einem Showdown, bei dem das schnelle Eingreifkommando und vier Panzer der Bundeswehr überfallartig in Tönisvorst einfallen, kann M. gestellt werden, ehe es ihm gelingt, den mit Brandbeschleuniger präparierten Papierkorb seines Zimmers im BfV in Brand zu setzen. Minuten später eröffnet ihm ein Schnellrichter der Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der versuchten Verletzung von Dienstgeheimnissen und der versuchten Beteiligung an einem Verbrechen. M. wird fahrig, er verlangt nicht einmal nach einem Anwalt. Fast, so erzählen Beobachter der Szene später insgeheim, wirkt es, als habe er diesen Moment herbeigesehnt. Einen Augenblick der Befreiung vom Druck der Islamisten. Einen Augenblick, in dem er wieder der sein kann, der er immer sein wollte.


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wer's glaubt, wird selig.
Günni Wallraff, den ich nicht mehr so wie früher verehre, gelinde ausgedrückt, prahlte einst: Er hätte sich auch in den geheymdem Dienst einschleichen können, es wäre einfacher gewesen, als man zu glauben meint - aber es hätte mehr Willy Millowitsch als Kafka erbracht. Scheint nicht ganz daneben.

Halbgott in Weiß

Gernot hat gesagt…

Pornograph, Islamist, vielleicht noch Kampfhundbesitzer, Waffensammler oder auf dem Schulhof im dunklen Anzug unbemerkt Drogen an 18-jährige, unschuldige, unwissende Kinder verkaufend. Warum nicht auch Heide, Pegida-Anhänger oder Populist? So sind sie alle!
Bei 1984 haben sie´s zum Schluss ja auch immer zugegeben.

Anonym hat gesagt…

http://trutzgauer-bote.info/2015/05/20/die-tyler-kent-affaere/

Sepp wünscht einen guten Atwent

krautchan.net