Montag, 8. Mai 2017

Schulz: Wie oft kann ein Zug entgleisen?

Die Trump-Frisur in brünett: Ralf Stegner

Entgleist wie die Gesichtszüge des Kampfdicheters Ralf Stegner, so präsentiert sich der berühmte Schulz-Zug am Tag nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein. Wieder sollte alles gut werden. Und wieder wurde es schlecht.


Wie zuletzt an der Saar, wo die Würselener Wahlkampf-Lokomotive der deutschen Sozialdemokratie vor fünf Wochen bewies, dass absurder Medienhype und Wirklichkeit in der Regel nichts miteinander zu tun haben, krachte das Merkel mit Bart auch in Schleswig-Holstein mit Anlauf den gegen Prellbock. 4,4 Prozent minus, nahezu genauso viel, wie die rechtsextremistische AfD gewann - wie damals, als er die Europawahl verlor, besucht Martin Schulz auch diesmal wieder die Realität.

Und das, obwohl das Kampfgebiet diesmal nördlich lag, mitten Schulz-Land, wo bisher ein Genosse regierte, der von sich selbst sagt, er habe das gut gemacht. Noch vor ein paar Wochen schien es so, als würde Torsten Albig weiterregieren dürfen. Dann aber kam Schulz als Wahlkampfhelfer. Und die Wähler wandten sich ab. Lag aber nicht an der Bundespartei. Sagt Ralf Stegner, dessen Verlierergesicht allein für viele die GEZ-Gebühren des Monats aufwiegt. "Stärkste Kraft, Rechte draußen", hatte der im Netz als "Pöbel-Ralle" verspottete Brachial-Populist kurz vor Toresschluss noch getwittert. Ein armer, armer Mann.

Aber Häme auch bei denen, die dem trockenen EU-Bürokraten zugetraut hatten, übers Wasser gehen zu können, ist unübersehbar. Wer nach Sprachbildern aus dem Eisenbahn-Bereich sucht, wird fündig. sucht"Der Schulz-Zug springt aus dem Gleis" (RP), "Schulz-Zug legt Vollbremsung hin" (MoPo), "Schulz-Zug ausgebremst" (Mittelbayrische) und "Störungen im Betriebsablauf" johlt es von den Rängen. Wie oft kann ein Zug entgleisen? "Ich ärgere mich höllisch", knirscht der Gottkanzler ratlos zurück.

Was nun? Martin Schulz kennt die Lösung längst. Wo Depression einkehrt, hilft nur der Griff zum eigenen Schopf. Also los. „Fangt doch mal an zu rufen!“ Rufen? Na Martin, Martin, Martin!


6 Kommentare:

Gernot hat gesagt…

Zunächst war ich entsetzt und überrascht. Will das Volk Zensur, Wahrheitsministerium,GEZ bezahlen, Bargeld abschaffen, mehr Fachkräfte, Integration, Inklusion, Fremdbefruchtung, Grabscher, längere Arbeitszeiten, weniger Lohn, internationale Konkurrenz, äh, ich meine Freihandel, Säbelrasseln, Russlandfanfare usw.?

Nein, ich glaube mittlerweile habe ich es durchschaut, und mein Respekt vor der SPD ist gewachsen. Sie hat sich aufgeopfert:
Zunächst kürt man den unbeliebtesten Politiker zum Kanzlerkandidaten.
Dann tritt man eine völlig gefälschte, erlogene und konstruierte Begeisterungswelle in den Wahrheitsmedien los, die den Wähler noch mehr distanziert und Kopfschütteln macht - und der wählt vor lauter Verzweiflung CDU und damit potentiell die Kanzlerin der (inter)nationalen Front. Das System ist gesichert, mehr Kinderärzte, Wasserbauingenieure und, na gut, Raketentechniker, werden aus den Ländern herbeigeholt, in denen sie viel weniger gebraucht werden als bei uns. Geil Märckel!

ppq hat gesagt…

staatspolitische verantwortung, das konnte die spd schon immer

Anonym hat gesagt…

müssen die sozis nach der verloren Wahl ins Arbeitslager ?

suedwestfunk hat gesagt…

Stegner, Schulzzug und die SPD könnten einem leid tun, handelte es sich nur nicht um Pöbelralle, den reichen Martin und die Genossen von Maas.

Sauer hat gesagt…

Vom Windräderrauschen Verwirrte haben mit zittrigen Händen Kreuze auf Zettel gekrakelt; vom nicht endenden Drehen der Räder in den Irrsinn Getriebene haben die Kreuze gezählt und irgendein sog. Ergebnis in den Wind gesprochen. Im nu haben es Windräder verquirlt und jede Erinnerung daran verweht. Ist etwas passiert? Schon vergessen, bevor es Erinnerung wurde.

Anonym hat gesagt…

Närrchen, Ihr. Das "Wahl"ergebnis ist, wie geplant. "Jetzt haben wir endlich einen Huf in der Tür" - Har, har. Was bin ich heute wieder defätistisch.