Samstag, 28. März 2020

Endlich echter Sozialismus: Ein Volk von Staatsdienern

"Kein Arbeitsplatz geht wegen Corona verloren"
Dank der pfiffigen Ideen der Bundesregierung wird Deutschland berührungslos durch die Krise schlüpfen.

Es war wieder einmal Christian Linder, der Chef der Nazi-Helferpartei FDP, der quertrieb und Wasser in den Wein der großen Corona-Rettung goss. "Irgendwann einmal wird auch jemand dafür bezahlen müssen", war sich der FDP-Chef nicht zu schade zu ätzen, als der Bundestag gerade im Begriff stand, den Tagesordnungspunkt mit dem rätselhaften Namen "COVID 19 - Kreditobergrenzen, Nachtragshaushalt, Wirtschaftsfonds" in einem gemeinschaftlichen nationalen Kraftakt durchzuwinken.

Ein Moment seltener Klarheit, denn ungeachtet der liberalen Unkenrufe stimmten nur drei Abgeordnete gegen den großen Plan zur Bewältigung der Tagesaufgabe, die neue wirtschaftliche Dynamik in den Ruinen der früheren Exportmacht entfachen soll. Selbst die AfD unterwarf sich dem kollektiven Willen und stimmte im Stil der Thüringer CDU bei der Ramelow-Wahl durch Enthaltung zu.

Unnütze Wirtschaft


Allerdings gilt das Bemühen aller Parteien einer wirtschaftlichen Dynamik, die kaum noch gebraucht wird. Seit zwei Wochen schon ruhen nun Arbeit und Geschäfte im Lande, das Leben ist auf höchste Erholung entschleunigt, die Straßen sind leer, das oft hektische spätkapitalistische Jagen nach der Wurst ist nahezu vollkommen zu Erliegen gekommen. Und es geht!

Und wie! Mieten müssen nicht mehr zwingend gezahlt werden, Rechnungen können offen bleiben. Einkäufe sind dank rechtzeitiger Aufforderungen der Bundesregierung zu privater Vorratshaltung nicht nötig, was über den Konsum von Waren des täglichen Bedarfs hinausgeht, ist Einkaufen ohnehin nicht mehr möglich, weil sämtliche Ladengeschäfte geschlossen wurden. Diesem Umstand zu verdanken ist ein Ausbleiben von nervenden Werbebotschaften, sich doch nun noch dies und das anzuschaffen, da oder dort hinzureisen oder Kinos, Konzerthallen und Schwimmbäder zu besuchen.

Dessenungeachtetnd doch scheint die Sonne, den Bürgerinnen und Bürgern geht es gut, weil der Staat sich kümmert und die Demokratie sich stark wie nie zeigt und Hilfspakete geschnürt hat, deren festlich geknotete Schleifen den Mond berühren. Die himmelhohen Kredite aber werden nicht einfach verteilt, denn das wäre zwecklos in einer gesellschaftlichen Entwicklungsphase, in der sich zweigt, dass das Glück, Klopapier zu ergattern, nicht käuflich ist, und der Weg, Toilettenpapier der marktwirtschaftlichen Willkür zu unterwerfen, falsch war.  Sie werden ausgereicht, um die Gemeinschaft zu immuniseren gegen die Versuchung, zurückzukehren auf den falschen Pfad von Wachstum und Klimatod.

Ein Volk von Staatsdienern


Nur Gemeinsinn, gegründet auf kostenloses Geld für alle, kann Genügsamkeit auslösen, die nicht nach Höherem, Weiterem und Schnellerem drängt. Die Volkseigene Papierfabrik Heiligenstadt, einst stolzer Betrieb im VEB Kombinat Zellstoff und Papier Heidenau, hatte die DDR stabil versorgt, zwar mit dem Klopapier der harten Tatsachen, aber die Gewöhnung daran war allgemein. Die freie Marktschaft aber vermag das nicht, nicht einmal das - ein Signal, das nicht nur in diesem sensiblen Teilbereich des gesellschaftlichen Lebens für das Primat des Staates spricht. 

Er allein, das zeigt sich in diesen schweren Stunden der Seuche, ist in der Lage, die unmittelbaren Pandemiefolgen wegzubremsen, indem er der Erwerbsgesellschaft eine Erholungspause verordnet, in die Haftung für Mieten und Rechnungen geht und denen, die deshalb die Löhne ihrer Mitarbeiter nicht mehr zahlen können, ein Ablöhung der Gehälter direkt aus der Staatskasse verspricht. Das bedingungslose Grundeinkommen, um das so viele Karrusellbremser, Hafenclowns und Rostradnutzer so lange zu engagiert gekämpft haben, es kommt über Nacht und es kommt für fast alle.

Königsweg in den Kommunismus


Das ist der Königsweg in eine Zukunft, in der klimazerstörendes Herumschuften, Ressourcen verbrauchen und Dinge herstellen, um sie zu exportieren, als Tätigkeiten anerkannt sein werden, die jede Ächtung  verdient haben. Eine moderne Gesellschaft, das zeigt diese Krise, benötigt weder Verwaltungen noch Fabriken, keine Straßen, keine Läden, sie benötigt nicht einmal Geld.

Was den Theoretikern des Sozialismus seinerzeit niemand hatte glauben wollen, weil es ihnen nie gelang, den Tatsachenbeweis für ihre Versprechen eines anstrengungslosen Wohlstandes durch kompromisslose Gleichheit anzutreten, liefert die Praxis jetzt als Beleg. Ein Leben ohne  Erwerbsarbeit nicht nur denkbar, sondern möglich ist und zudem sozialverträglicher und "klimaneutraler" (AKK) als der bisher gewohnte Trott.

Der Staat kann sich das locker leisten, denn der Bund hat gut gewirtschaftet hat. Lindners hetzerische Frage, wer das bezahlen soll, erübrigt sich. Jedenfalls nicht der Steuerzahler! Das Geld ist da, und sollte doch noch etwas fehlen, dann wird einfach neues gemacht.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Reichsnetzwerkbetreuer Dr.Bernd Ladouche-Zäppf-Heimlich :" niemand wird entlassen , alle werden irgendwas mit Menschen machen und zur Arbeit gehen ; Genderpersonal und alle anderen , systemrelevanten Leistungsmitbürger werden auf InternetzsicherheitsbeauftragterInnen umgeschult und überwachen dann das Internetz und die Internetzdurchführungsbestimmungsverordnung sowie den Schuhputz "

Hase, Du bleibst hier... hat gesagt…

Da wollte schon mal einer Meier heißen, wenn je ein feindliches Flugzeug Deutschland erreicht... Herr AltMEIER, wir werden Sie beim Wort nehmen.

nach Diktat verreist

gez. Dr. Hase
1. Vorsitzender des
Zentralrats der Ahteisten

Anonym hat gesagt…

Spätestens, wenn der Wert des Euro aus dem Heizwert der Scheine ermittelt wird, wird es schwierig, Zeug im Ausland zu kaufen.

Anonym hat gesagt…

P.S. Ich bin begeistert, wie präzise das Bild vom Altmaier die Ästhetik eines 1970er DDR-Bonzenfarbfotos trifft.