Montag, 12. Juli 2021

EU schlägt England: Strafe muss sein

Roberto Manchini hätte sie jeden Moment von der Bank rufen können. Ursula von der Leyen war bereit. (Foto: EU)
 

In den Momenten, als es schiefzugehen schien, war alles vorbereitet. Das Trikot mit der Nummer 27 lag bereit, Ursula von der Leyen hatte sich warmgelaufen. Voller Vorfreude auf ein großes Match wartete die Chefin der EU-Kommission nur auf ein Zeichen von der Trainerbank. Das aber kam nicht, lange nicht. Und dann musste es nicht mehr kommen. Einmal mehr hatten es die cis-Männer des italienischen Trainers Roberto Manchini geschafft, selbst siegreich zu sein.

Für Italien, wie sie danach in den englischen Abendhimmel schrien. Doch nicht nur. "England hatte und hat einen unfairen Heimvorteil, dazu zu Lasten der Gesundheit der Fans", hatte der Bundeswarnbeauftragte Karl Lauterbach schon kurz nach Spielbeginn kritisiert. Außerdem habe Gareth Southgates Elf Deutschland ausgeschaltet, ein historischer Verstoß gegen die im Hades-Plan festgelegte deutsche Dominanz. "Dazu die Schwalbe von Sterling", schrieb Lauterbach: "Ich hoffe, Italien kann das noch drehen und gewinnt".  

In Wembley werden Werte verteidigt

Die EU, sind wurde an diesem Abend nicht am Hindukusch verteidigt und nicht gegen russische Erdgasleitungen, die unter der Ostsee unaufhaltsam Richtung Westen kriechen, um den deutschen Energieausstieg zu torpedieren. Die EU, sie stand im Wembley-Stadion unter Beschuss: Abtrünnige Briten attackierten die in EU-Blau aufgelaufenen italienischen Verbände, selbst unschuldig und unsportlich zugleich in Weiß gehüllt. Das ist nicht nur ein Fußballspiel, so viel macht die Vorberichterstattung klar. Hier werden Werte verteidigt. Grundwerte. Inzidenzwerte. Gemeinsame Werte. dann aber: Blitzstart. Blitzkrieg. Betroffenheit in Brüssel.

EUeuropa jedenfalls stand hinter seiner letzten verbliebenen Expeditionstruppe. Insgesamt 16 Vertretungen hatte EU-Europa in den Europameisterschaftswettbewerb geschickt, 16 Männergruppen, die gemeinsam für Diversität, Weltfrieden und Buntheit am Ball knieten. Zum Teil an ungewöhnlichen Orten: Im dikatorisch geführten Kriegsstaat Aserbaidschan waren zwar alle Blutspuren der jüngsten Eroberungen sorgsam beseitigt worden, doch kein Regenbogen ging hier stolz und zeichenhaft auf. Auch in Russland durfte nicht gekniet und für bunte Volkswagen geworben werden. 

Zu Ehren des gemeinsamen Geldes

Dennoch gelang es zwölf der 16 EU-Mannschaften, die Vorrunde zu überstehen. Die Teams, die nicht die 440 Millionen EU-Europäer hinter sich wussten, taten sich da schon schwerer. Von acht, die in den Wettbewerb starteten, schieden vier sang- und klanglos auswerden. Die zu Ehren des gemeinsamen Geldes der meisten und vor allem der guten Europäer gern auch kurz "Euro" genannte Meisterschaft verbreitete ihre Botschaft: Nur zusammen sind wir stark. Der Euro, dessen Wert die Briten auch nicht teilen,als vereinendes Band der vielen gegen die paar, die glauben, allein besser zurecht zu kommen.

Ein Irrtum. Schnell trennte sich SprEU vom Weizen und nur anfangs wehrte sich das Nicht-EU-Ausland nach Kräften. Viermal standen die EUnseren gegen die von draußen auf dem Platz. Schweden unterlag der Ukraine, immerhin einem losen Verbündeten. Die Deutschen kapitulierten gegen England, wieder einmal. Die Franzosen gingen gegen die Schweiz als Verlierer vom Platz. Doch die EU brachte fünf ihrer Mannschaften in die Viertelfinals. Auch begünstigt vom Losglück, das England gegen die Ukraine ansetzte, standen im Halbfinale noch drei stolze EU-Mitgliedstaaten gegen das eine abtrünnige perfide Albion.

Rechnerisch ein Triumph

Schon rein rechnerisch ein Triumph. Die EU hatte 18,5 Prozent ihrer Fußballbotschafter in die vorletzte Runde gebracht, die anderen Staaten aber nur 12,5. Dass es dieser eine Schandfleck bis ins Finale schaffte, wilden tapferen Dänen nicht nur jeder Eriksen-Bonus verweigert, sondern auch noch ein geschundener Elfmeter in den Weg gelegt wurde, ist ein Schönheitsfleck, der schließlich im Finale wegpoliert wurde. 

Nach großem Kampf der italienischen Vertretung, die erstmals seit Jahrhunderten wieder Verteidigungsstellungen am Limes bezogen hatte, sandte der Finalabend im deltaverseuchten Wembley-Stadion eine unüberhörbare Botschaft in die Welt: Strafe muss sein! Wer die EU verlässt, den verlässt der Geist des geschwisterlichen, des partnerschaftlichen und fairen Fußballs. Ihm helfen weder unfairer Heimvorteil noch Delta-Virus, es hilft ihm nichts, dass er mit drei Mannschaften unter verschiedenen Tarnnamen angetreten ist und es hilft ihm auch kein blinder Schiedsrichter. Niemals kann und niemals wird ein einzelner kleiner Staat es schaffen, den in Liebe miteinanderverschworenen Staatenbundes der 27 zu besiegen.

Italien ist Europameister, einer muss es ja machen. Doch mit den Italienern singt und tanzt die gesamte EU. Andere Staaten werden zweifellos ihre Lehren aus dieser Lektion ziehen: Einmal nur in der Geschichte siegte ein Nicht-EU-Land beim EUro-Turnier. Und dabei, auch dafür steht die Gemeinschaft, wird es bleiben.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

England intern : die Kommentare waren bereits geschrieben und die Heidelberger Druckmaschinen für die Produktion der frohen Botschaft eingerichtet :" a,b und c Buntbürger retten Wämbley - England wird Großmeister" .

der Plan ging nicht auf wie wir wissen - drei Buntbürger , hochbezahlte Sportler ( Gehen , Stehen und Gucken ) haben Englands Endsieg verhindert .

verständnisvolle Kommentare auf allen Kanälen - arme traumatisierte , leidende Engländer , kein Wort von bolschewistischen Schiris die `66 das böse Karma in Wämblie verbreitet haben .Und das Karma geht nicht weg .

der "Deutschlandfunk" , treuer Knecht des angloideologischen Wertekanons brachte spontan einen Bericht über die hamburger Grindelhochhäuser ( erbaut für die englischen Besatzer ) - ein weiterer "Bericht" , ein weiterer Grund um über deutsche Schuld und Schmach "berichten" zu können - Muster bilden sich ab und Sepp wäre nicht überrascht wenn die Feme dann doch noch mal tagt

Carl Gustaf hat gesagt…

Ich habe vor dem Elfmeterschießen einem englischen Kumpel gesimmst: "I see black for you". Habe mich dannach über das Ergebnis gefreut, über diesen Satz jedoch furchtbar geschämt. Zur Abbuße wähle ich jetzt mit Erst- und Zweitstimme die Grünen.

Straftäter hat gesagt…

Europa ist noch restalkoholisiert im EM-Taumel, nur "BILD trifft grausamen Taliban-Richter in Afghanistan", der nüchtern detailliert schariakonforme Hand- oder Armabhackungen beschreibt. Kein Auslandsbericht aus Islamistan ist zu brutal, um als Ausdruck unserer überlegenen Kultur nicht noch ein mehr oder weniger albernes Werbevideo davor zu klatschen.

Aber aufgemerkelt: Ohne weiteren Massenimport solcher Spezialfachkräfte verlieren wir unseren Wohlstand. Mit steinigen und unter 2-3m hohen Mauern zerquetschen von Homosexuellen und ungehorsamen Frauen wird dieses quer einsteigende juristische Prachtexemplar als integrierter Passdeutscher dann garantiert unsere Renten sichern helfen.

Darum singt frohlockend Refugees Welcome!

Anonym hat gesagt…

wenn die Feme dann doch noch mal tagt ...

Siehe:
Schwert und Strick. Die Geschichte der Feme | Rustemeyer, Hans | ISBN: 9783926584137 |

War gar nicht das Schlechteste! Man war lediglich angesch ...miert, wenn man als Ortsfremder bei einer Straftat zufällig zu nahe war ("blickender Schein ..."), wie der Hausierer in "Es geschah am hellichten Tag".