Dienstag, 16. November 2021

Durchbruch an der Impffront: Wer soll es denn nun gewesen sein


Er selbst war sein erstes Opfer, gestolpert über die eigenen Beine und tief gefallen. Eben noch hatte der Bundesostbeauftragte Marco Wanderwitz vor "dramatisch steigenden Coronazahlen im Osten" gewarnt, da war er schon Schuld an der Wahlniederlage der CDU. Wer die Sachsen brüskiert, bekommt die Quittung.  

Von Bayern hatte Wanderwitz seinerzeit nicht gesprochen, denn Bayern fiel nicht in sein Zuständigkeitsgebiet, das ausschließlich betreungsbedürftige Ostdeutsche umfasst. Der Freistaat kann sich selbst regieren und verwalten, er gilt seit Pandemiebeginn als Teil des Teams Vorsicht, das lieber härter und schneller maßnahmt als die Mitgliedsländer des Teams Lockerung. Zwei Monate später hat Bayern den Katastrophenfall erklärt und eine "Woche der Wahrheit" gegen die Seuche ausgerufen. Das Bundesland, das derzeit neben den beiden ostdeutschen Ländern Sachsen und Thüringen am heftigsten unter der vierten Welle stöhnt, begibt sich zurück in die erste Phase der Stasis, die im November vor einem Jahr als Grundlage galt, wenigstens Weihnachten zu retten.

Immunität mit Verfallsdatum

Der Zusammenhang zwischen Inzidenz und Impfquote liegt auf der Hand, ist aber ein nationales Phänomen. Wo der Anteil der Ungeimpften höher ist, sind auch die Infektionszahlen höher - Ausnahmen wie Berlin mögen auf regionalen Gepflogenheiten und lokalen Traditionen beruhen. Bundesweit aber wird sich angesteckt wie nie, die "Immunität", mit der die Impfungen offensiv beworben wurden, anfangs lebenslang, später wenigstens für ein seliges Jahr, entpuppt sich als wirkmächtig wie eine Kopfschmerztablette. Neun Monate. Sechs Monate. Oder doch doch nur drei? Oder zwei?

Dann muss nachgeboostert werden, weil sich die "Pandemie der Ungeimpften" nun schon wieder in  eine Pandemie aller Bürgerinnen und Bürger verwandelt hat. "Jeder, der in einen Innenraum geht, muss mit einem Impfdurchbruch rechnen", warnt der Bundespandemiebeauftragte Karl Lauterbach. Der Bundesvirologe Christian Drosten sieht neue Kontaktbeschränkungen kommen. Die Krisenverwaltungsstrukturen schöpfen Hoffnung. "Die Zeit" sieht eine "jämmerliche Angst vor einer lauten Minderheit". Aber das Blatt ist spät dran damit, der Kampf gegen die Kimmichs und wie sie alle heißen ist längst in die Phase der offenen Verzweiflung getreten.  

Frühphase von nationaler Verwirrung

Aus der nachvollziehbaren Logik der pandemischen Frühphase von nationaler Verwirrung, dass ein Geimpfter sich nicht anstecken kann, damit auch nicht ansteckend ist, so dass das Corona-Virus bei ausreichender Impfbereitschaft jede Möglichkeit verliert, sich zu verbreiten, ist amtlicherseits längst ein flüsterndes Schweigen der Enttäuschung geworden. Still wird anerkannt, dass zero covid ein Traum bleiben wird, den Aktivisten träumen wie andere Aktivisten nicht vom Traum vom weltweiten Kohleausstieg nächste Woche Donnerstag lassen wollen. Die Wirklichkeit hat nichts damit zu tun. Die Wirklichkeit ist widerspenstig. Sie lässt sich weder von der Versicherung, die Lage sei stets im Griff, noch von einem antipandemischen Schutzwall aus "verbidnlichen Maßnahmen" (Katrin Göring-Eckhardt) zivilisieren.

Eben noch herrschte Einigkeit, dass ein Nobelpreis für die Biontech-Gründer*innen das Mindeste wäre. Schließlich hatten sich alle anderen Impfstoffe zumindest in Deutschland nach und nach als minderwertig, wirkungslos und gefährlich herausgestellt. Auf einmal aber steht Afrika, dem Deutschland und EUropa die ungenießbare AstraZeneca-Brühe gespendet hat, besser da. Und Großbritannien sowieso wie immer, obwohl auch die Heimat von AstraZeneca seinen Menschen unbesehen das wenig wirksame und vergleichsweise gefährliche Vakzin aus eigenen Anbau spritzt.

Das "afrikanische Wunder" hat sogar der "Spiegel" schon entdeckt, das britische noch nicht und auch das indische harrt noch einer tiefgründigen Betrachtung. Mit großer Zufriedenheit wird der scheidende Ostbeauftragte erste Erfolge seiner Mahnpolitik zur Kenntnis nehmen, der ostdeutsche Landkreis Ludwigslust-Parchim hatte in den zurückliegenden sieben Tagen null Neuinfektionen, was zu einer Inzidenz von ebenfalls Null führt. Insgesamt meldete der Landkreis seit dem ersten Tag der pandemischen Lage 8.139 Corona-Fälle unter seinen knapp 212.000 Einwohnern.

Der Landkreis Cloppenburg, eine feste Burg der Vernunft im Nordwesten der Republik, kommt aktuell auf 590 neue Fälle und eine Inzidenz von 341, insgesamt haben sich bisher 14.224 der 175.000 Einwohner infiziert. Leider aber ist das Parchimer Wunder nicht im Umstand begründet, dass der Landkreis nur 126.954 Erstimpfungen, aber 132.181 Zweitimpfungen durchgeführt hat. Sondern allein damit, dass von dort seit dem 15. Oktober keine Daten mehr gemeldet werden.



11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vielleicht bewegt sich was, wenn die Lügensäcke des alten Kabinetts durch die Lügensäcke des neuen Kabinetts abgelöst wurden. Die schieben ja alles traditionell auf die alte Mannschaft.

Der lachende Mann hat gesagt…

Man sollte, um der vielgescholtenen und von manchen sogar verspotteten Bundesworthülsenfabrik Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, einmal deutlich aussprechen, daß ihr mit dem Begriff Impfdurchbruch eine großartige Leistung gelungen ist. Ein Impfversagen, wie ein Achse-Kommentator es ohne falsche Sentimentalität nannte, als Impfdurchbruch zu bezeichnen ist für semantische Feinschmecker ein Leckerbissen.

Anonym hat gesagt…

Durchbruch erinnert mich immer an Schlachten in den Weltkriegen.

ppq hat gesagt…

korrekte assoziation. geht mir ebenso

Die Anmerkung hat gesagt…

https://www.burks.de/burksblog/2021/11/15/pandemie-der-bitte-selbst-ausfuellen#comment-347386

Was ist ein Impfdurchbruch?

Ist das sowas ähnliches wie der Durchbruch der deutschen Wehrmacht bis an die Wolga vor Stalingrad?

Dann handelt es sich um ein Versagen und muß als solches benannt werden. Der Impfstoff hat versagt.
...
Im übrigen ist die Impfpropaganda erstaunlich deckungsgleich mit jener von 39 bis 45.

Impfung oder Tod von Mailab ist die Offenbarung ihrer Blödheit.

Ich fordere hiermit Panzerfäuste für alle Volksstürmer.

Mit Stand vom Sonntag sind bezogen auf das Coronavirus 99,7% aller Deutschen und derer Mitbewohner kerngesund. Darüber sollte man mal diskutieren.

Die Anmerkung hat gesagt…

https://zettelsraum.blogspot.com/2021/11/pandemie-der-geimpften.html

Unter der Prämisse eines Testdiktats für die Ungeimpften sind die derzeitigen Zahlen im Wesentlichen Ansteckungen durch Geimpfte zuzuordnen. Das macht auch unbedingt Sinn, wenn man sich die derzeitigen Zahlen ansieht und mit dem letzten Jahr vergleicht. Das "Schwurbler"-Viertel der Bevölkerung kann kaum für ein höheres exponentielles Wachstum herhalten, als es im letzten Jahr eine ganze Bevölkerung produziert hat. Oder einfacher: Wir haben gerade keine Pandemie der Ungeimpften sondern eine Pandemie der Geimpften, die nicht nur sich, sondern auch den Ungeimpften Schaden zufügen. Weil sie am Ende zu faul sind sich testen zu lassen. Es sind am Ende die Geimpften, die mehr Schaden anrichten. Nicht aus böser Absicht, das sei sicher nicht unterstellt, sondern weil ihnen Propellerkarl und Co. erklärt haben, die Impfung sei toll und sicher.

Und das ist auch die politische Fehlkalkulation des Jahres 2021. Man hat alles auf eine extrem schlechte Impfung gesetzt (eigentlich eine, die den Namen nicht verdient) und das deutlich schärfere Schwert des Tests für die Mehrheit der Bevölkerung ausgesetzt, weil man die Spaltung der Gesellschaft politisch opportun fand. Somit sind die größten Pandemietreiber Menschen wie Markus Söder, die in ihrem Totalitarismus-Wahn die Ausbreitung des Virus massiv begünstigt haben und weiter begünstigen.

Ausbrecher hat gesagt…

Auch die Nationalsozialisten haben es damals mit der gesellschaftlichen Transformation gemächlich angehen lassen und Bürgerrechte anfangs dezent einkassiert. Scheint ja auch heute zu klappen, und hängt wohl damit zusammen, dass man Frösche ohne Gegenwehr kochen kann, wenn man das Wasser ganz langsam aufheizt.

Und viele Menschen verhalten sich entgegen aller Gotteskinderbeschwörung nur wie primitive Tiere: Bis auf etwas Kultur von wenigen Dichtern und Denkern geht es der Masse doch nur um FFF: Fressen, Ficken, Fußballstammeskämpfe. Diese Freund-Feind-Sonderexperten lassen sich für eine Bratwurst die Nutzviehimpfung geben, um dann weiter hundertköpfige Herdentrieb-Party feiern zu können.

Und wenn sie dann was von Coronaalarm wegen schwindenden Impfschutzes hören, suchen sie nach Sündenböcken für ihr eigenes Schwachkopfversagen. Es läuft also alles wie immer bei den selbsternannten Kronen der Schöpfung.

Werden schon gelbe Armbinden für Ungeimpfte gedruckt, um die Volksgesundheits-Schädlinge auf einen Blick erkennen, jagen und lynchen zu können? Die Parallelen zu düstersten Zeiten deutscher Bürokraten-Gründlichkeit sind kaum noch zu übersehen, und erneut wird danach kein beflissener Mitläufer etwas geahnt oder gar gewusst haben. Erst großmäulig, dann feige.

Und die schlimmsten Bestien sind oft fanatische Rechthaberei-Nachbarn, die glauben, für eine gute Sache zu kämpfen und zu morden. Primitive Kreaturen allesamt, durch ihre panische Angst in die Tollwut, in die infernale Raserei getrieben.

Viel Spaß also noch im besten aller Deutschlands seit 1945, in dem Millionen Bürger stigmatisiert und isoliert werden, um die satanische Macht der Abzocker-Eliten zu sichern.

Wer unter Deutschen wohnt, braucht keine anderen Feinde. Die führen auch gerne Krieg gegen Landsleute, die nicht genau so irre wie sie sind. Opas Propaganda-Endsiegfantasien wüten in jeder neuen Enkelgeneration.

Gendurchbruch ... oder was?

Anonym hat gesagt…

gepimpft , gefistet oder verwesend .

ppq hat gesagt…

bei satanisch war ich raus

Anonym hat gesagt…

Bemerkenswert! Ich wußte gar nicht, daß es „korrekte“ – und folglich dann ja auch „unkorrekte“ Assoziationen gibt. Man lernt halt nie aus.

Die Anmerkung hat gesagt…

Dissertationsschrift zur Erlangung des Doktorgrades der Plapperwirtschaft

https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00039286

Während beim fehlerbehafteten Lernen ein Lernerfolg aus der Verarbeitung eigener Fehler gezogen werden soll, ermöglicht das fehlerfreie Lernen eine korrekte Assoziation, beispielsweise zwischen einem Wort und einem Bild, ohne dabei aktiv eine Korrektur vornehmen zu müssen.
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Muß man nicht verstehen, aber zum Doktor hat's gereicht.