Mittwoch, 16. Februar 2022

Putins Haltebefehl: Hase, Du bleibst hier

 

Alle Geschichten von Opa begannen an der Wolga, berichtet der Dichter Wolf Wondraschek aus einer Zeit vor der Moderne, dem woken Menschen und der sozial durchtaxonomierten westlichen Wertegemeinschaft. Alle Geschichten deutscher Medien tun es ihnen nach. Der Russe ist im eigenen Land aufmarschiert, bei der "Übung der Schwarzmeerflotte" wurde erstmals seit dem Untergang der Kaiserlich Preußischen Marine "aus schweren Geschützen gefeuert, um die Zerstörung eines feindlichen U-Bootes zu trainieren". Die Nato hat solche Anti-U-Boot-geschütze gar nicht. Der Westen hat immer eine Hand am Hut. Mit den anderen beiden schießt er, würde Wondraschek geschrieben haben.

Gerade sollte es richtig losgehen, alle waren auf 5.45 Uhr eingestellt, kribbelnde Erwartung  von Berlin bis Washington. Dann stieg Wladimir Putin mit Pokerface aus dem Reizen aus. Aber wie er das tat! Statt dem deutschen Bundeskanzler die Chance zu geben, den Erlass des Haltebefehls aus dem Kreml als eigene Leistung verkaufen zu können, wartete der Diktator genau bis zu dem Augenblick, als Scholzens Maschine in Moskau aufsetzte und der Kanzler zu tun hatte, dem russischen Seuchenschutzpersonal seine DNA vorzuenthalten, weil der BND vom französischen Geheimdienst Direction Générale de la Sécurité Extérieuregewarnt worden war, dass die Gefahr drohe, dass Russland anderenfalls eine falschen Scholz im Genlabor züchten werde.

11.38 Uhr vormittags

Und in genau diesem Moment, es war 11.38 Uhr vormittags, kam aus dem Kreml das "Hase, Du bleibst hier", das die von US-Experten und deutschen Medien trotz eines Ausfluges des russischen Verteidigungsministers Sergei Shoigu nach Syrien angesagte Invasion abzublasen. Ein Affront, wie ihn die Welt lange nicht gesehen hat: Putin erklärte damit nicht nur die seit Wochen sirenenartig anschwellenden Kriegsgesänge der westlichen Allianz zur reinen Imagination. Er stellt auch die Friedensreise des deutschen  Regierungschefs als belanglosen Trip eines Neulings im Geschäft dar. kann gern kommen. Bekommt auch einen Termin. Die Entscheidungen aber, das war die Botschaft, die Wladimir Putin loswerden wollte, treffe ich.

Im Aufatmen über das Ende des Dritten Weltkrieges unmittelbar vor seinem Beginn ging das diplomatische Debakel des deutschen Dienstreisenden in der Bundeswehr One ein wenig unter. Scholz sei "auf Augenhöhe" mit Putin gewesen, freuten sich die Blätter daheim und sie meinte nicht, dass sich die beiden 1,70-Meter-Männer körperlich nichts nehmen. Deutschland, dessen innerer Friede in jedem Winter davon abhängt, dass Putins Großkonzerne ausreichend Öl und Gas liefern, um die Stube wenigstens halbwegs warm zu halten, "was immer es kostet" (Mario Draghi), sieht sich in solchen Momenten als moralische Weltmacht mit magnetischer Kraft: Nach den Ratschlägen, Kritiken, Vorschlägen und Hinweisen richten sich die Völker in Süd, Nord, West und Ost wie Späne nach einem Magneten aus.

Selbstbild und Fremdbild

Selbstbild und Fremdbild fallen majestätisch auseinander, faktisch aber hatte Putin seinem deutschen Kollegen eiskalt die Tour versaut. Was wäre das für ein Triumph gewesen für den neuen Mann im Kanzleramt, nach Hause zurückzukehren mit einer selbstgemachten Kriegsabsage im Gepäck! Wie hätten sie dumm aus der Wäsche geschaut, die anderen Linken, die schon wieder nach Merkel gerufen hatten. Die Parteifeinde, die ihm, dem Schröder-Mann, zu große Nähe zum Altkanzler mit den Gazprom-Genen nachsagen. Und der Merz erst, der ihm Druck gemacht hatte, endlich wieder deutsche Waffen für Osteinsätze gegen Russland zur Verfügung zu stellen.

So aber. Nebbich. Mutig wie versprochen ist Scholz aufgetreten, er hat auch all die unfreundlichen Sachen zu seinem Gastgeber gesagt, die in  Deutschland als Muss gelistet wurden, und nichts vergessen. Aber als er durchs Ziel ging, war das Rennen längst vorbei. "Ganz ordentlich gelaufen", fasste die Taz zusammen, das parteieigene RND lobte, dass "der Ton getroffen" worden sei und der "Spiegel" schob die Absage des seit Wochen mit nimmermüder Feder herbeigeschriebenen Weltkrieges und den Anteil des Sozialdemokraten drei Mausgraddrehungen nach unten: "Ein bisschen Frieden" sei das nur. 

Putins Panzer im Schnee 

Enttäuschung allerorten, denn ob sich mit den "Kosten eines unsichtbaren Krieges" (n-tv) so gute Schlagzeilen machen lassen werden wie mit Putins Panzern im Schnee so nah "an der ukrainischen Grenze" wie Stettin an Bremen weiß man nicht. Auch die Forderung der Duma an Putin, die Separatistengebiete als unabhängige Staaten anzuerkennen, dürfte weder in Dresden noch in Dortmund oder Duderstadt jemandem schlaflose Nächte bereiten. Die Duma hat nur wenig mehr als halb so viele Abgeordnete wie der Bundestag. Sie gilt als Wuchs in den Händen Putins und würde, wenn er das will, selbst eine Impfpflicht beschließen. 

In Deutschland ist das anders, hier hat der Kanzler eine Mehrheit, die er jedes Mal neue erkaupeln muss. dazu heißt es klug sein und Punkte machen, nicht weit herumreisen und nicht mitbringen. Schon die Chance, das Einlenken des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenski bei der Einhaltung des Minsk-Abkommens an der Heimatfront als Erfolg zu verkaufen, wurde verpasst. Die deutschen Medien fanden das zu schwierig und meldeten es einfach nicht. 

So ging es auch in Russland weiter. Tragisch. Das Gespräch zwischen Putin und Scholz hatte noch nicht begonnen, da bezeichnete selbst die Ukraine die russische Invasion schon als "vorerst abgewendet". In Kiew verstehen sie etwas von Propaganda, mehr jedenfalls in Berlin. Es sei "uns und unseren Verbündeten gelungen, Russland von einer weiteren Eskalation abzuhalten“, sagte Außenminister Dmytro Kuleba, der damit wenigstens Putin noch den Ruhm streitig machte, über Krieg und Frieden bestimmt zu haben. 

Alles von hinten erzählen

In Deutschland traute sich nur Saskia Esken, die Abläufe rückwärts zu erzählen: "Putin zieht Truppen teilweise ab und zeigt sich „bereit, den Weg der Verhandlungen zu gehen", schrieb sie. Und "das ist das erste Ergebnis einer beeindruckenden Krisendiplomatie der Ampelregierung und des Die "Tagesschau" räumt die Trümmer aus. In der Hauptausgabe der Aktuellen Kamera ist die Welt in Ordnung, denn sie ist andersherum geschehen. Erst, so hat die Regie entschieden, hat Scholz Putin ins Gewissen geredet. Dann, wörtlich am "Mittag", sei die Meldung vom Abzug gekommen. Scholz habe somit eine "Basis" geschaffen für weitere "70 Jahre Frieden". 

Wenn die Nato sich nicht noch anders entscheidet.


14 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

In Anlehnung an Schuck Norris, dem Tausendsassa der Problemlösung, hat sciencefiles Führer Olaf in den cineastischen Adelsstand berufen und ihm den für jede Kinoleinwand tauglichen Ehrentitel

Schuck Folz

verliehen.

https://sciencefiles.org/2022/02/15/schuck-folz-widerstand-im-design/

Die Anmerkung hat gesagt…

Am Ende des Posts stimmt irgendwas mit der braunen Farbe und den Umbrüchen nicht.

Die Anmerkung hat gesagt…

Es ist ein wenig kompliziert.

Hinter Putins Panzer im Schnee ist der Buchstabe "E" als Initial mit dem TAG "h3" versehen. Unmittelbar danach wird wieder ein "h3" aufgemacht, doch das dazugehörige schließende TAG "/h3" fehlt. Alles was danach kommt, interpretiert der Browser deswegen noch als zum öffnenden H3 gehörig und schreibt es braun.

Das erste schließende "/h3" kommt nach

"meldeten es einfach nicht."

Dann fängt das Kuddelmuddel wieder an. Zwischenüberschrift in "h3" korrekt, dann nur öffnendes TAG "h3".

ppq hat gesagt…

ja, eben gesehen. was für ein mist immer

Anonym hat gesagt…

Das Verdienst dafür zu beanspruchen, dass ein Ereignis nicht passiert ist, dessen Eintrittswahrscheinlichkeit sehr niedrig war, ist politische Esoterik. Passt aber zu den Betrügern und Fälschern, die in diesem Stück mitspielen.

Hase, Du bleibst hier.... hat gesagt…

Jaja, Chemnitz ist überall und bleibt unvergessen. Trotz Zeckenbiss blieb der Hase an der Leine und sorgte für ein Politikschauspiel aller erster Güte. Knapp gefolgt von den 5 rechten Revoluzzern mit dem Luftgewehr. Aber die Russen Rochade übertrifft alles. Und die wird kommen, denn Morgen und Übermorgen bleibt der Ivan auch daheim, trinkt Wodka und lacht über SleepyJoe und den Rest der aufrechten Westler.

Hase, Du bleibst hier.... hat gesagt…

Auch so, geile Mugge !

Die Anmerkung hat gesagt…

@Hase, Du bleibst hier

Das Teil ist 7 Jahre alt, sagt der youtube. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, daß der Russe dazumal schon vor den Toren Berlins stand. Ergo habe ich meine Wurstfinger über die Tastatur sausen lassen und ein paar Schlagzeilen dieser längst vergessenen Zeit aus dem Internet gefischt.

- Taliban verlegen Frühjahrsoffensive in die Ukraine
- Gibt es eigentlich einen Steinmeier-Fanklub?
- dritter Weltkrieg im Anzug
- Mein Kampf: Historiker schreiben Hitlers Werk zu Ende
- Nachteil gelenkter Demokratie: Günter Mittag entfällt
- Bundestag: Rechte unterstützen Warlord von Kiew

Nichts hat sich all die Jahre geändert. Gar nichts, um an der Stelle präzise zu sein.

ppq hat gesagt…

mir war die hymne auch nur noch wegen der chaotischen aufnahmesession in erinnerung

Hase, Du bleibst hier.... hat gesagt…

Geschätzte @ Anmerkung Der Russensong ist ca. 45 Jahre alt. Issch schwör !!! Damals gab es keine Russen bei uns, nur freundliche Bürger der Sowjetunion. Es gibt da noch was mit einem Gummibaum und Gießkannentyllen für Addis Abbeba. Aber das ist eine andere Geschichte. Kein YouTube, kein Computer- dafür eine Schreibmaschine und Monomikrofon für den Sonett Kassettenrekorder.

Die Anmerkung hat gesagt…

Wie, 45 Jahre alt? Dann ist ja dieses youtube auch nur ein riesen rock'n roll swindle, die größte Fakevideoschleuder des Planeten.

Wie konnte ich nur darauf reinfallen?

Carl Gustaf hat gesagt…

Anfrage bei Sender Jeriwan: Ist es möglich, dass der Russe die Ukraine überfällt?
Antwort Sender Jeriwan: Im Prinzip ja. Allerdings würde den Russen der Sieg über die Ukraine anschließend wegen diverser Dopingvergehen wieder aberkannt werden.

pol. Hans Emik-Wurst hat gesagt…

Der bunte Kanzler aus dem BRD-Kartellgebiet wurde höflich behandelt, auch wenn er aufgrund des Stockholm-Syndroms und seiner kognitiven Dissonanz keinen Plan hat. Er ist im Ost-West-Theater in gleicher Weise Marionette der Weltfinanz wie Putin auch. Und jenseits des Atlantiks tanzen die Mäuse auf dem Tisch!

Die Ami-Lakaien in der Russischen Föderation werden seit 2000 immer mehr zurückgedrängt. Doch es gibt immer noch viele, die Russland verraten. Die Weltfinanz liegt im Clinch mit den US-Eliten, die ihre Rolle als vollgefressene Parasiten bewahren wollen. Doch ihr Untergang ist besiegelt und ist aufgrund der jahrzehntelangen Konzeptlosigkeit unausweichlich.

Alle Marionetten der Weltfinanz sind eindeutig zu identifizieren an ihrem Verhalten im Corona-Krieg. Das spirituelle Erwachen von immer mehr Menschen in der westlichen Welt bringt die Weltfinanz jedoch in eine kaum mehr zu beherrschende Zwickmühle. Das Zerbrechen der Weltfinanz steht unmittelbar bevor. Es war noch nie so wahrscheinlich wie heute.

Die Truppen der Russischen Föderation bewegen sich bei ihren Übungen auf ihrem eigenen Hoheitsgebiet, was den NATOten fernliegt. Sie bomben nach Belieben wo auch immer die Demokratie herbei. Dies muss den Verbechern dreimal täglich eingehämmert werden, ohne sich gleichzeitig vom ihrem lügenhaften Geschwätz hinhalten zu lassen.

Putin sagte "Schach!" und setzte Biden zügig matt. Die EU, die BRD und die NATO schauten dumm aus der Wäsche, weil niemand diese Verbrecher noch ernst genug nehmen kann, um mit ihnen zu reden. Man lässt sie höflich gewähren und bringt die Prozedur hinter sind, die verlorene Lebenszeit ist. Daher lautet meine Menschenfarmprognose für 2022:

- Abwicklung von City of London und Vatikan, BIZ und IWF
- Abwicklung der Zentralbanken, stattdessen konkurrierende Währungen
- Abwicklung von Washington D.C., aus den USA werden einige Staatenbünde
- Abwicklung aller militärischen US-Standorte außerhalb der jetzigen USA
- Abwicklung von UN und NATO, EU und Belgien
- Abwicklung der BRD, aus 16 Bundesländern werden 7 Freistaaten

Anonym hat gesagt…

Putin der alte KGB Fuchs wird diese Erbsenzähler und Fachidioten bei der nato aufmischen .