Sonntag, 23. Oktober 2022

Moralmetropole Berlin: Umgeben von Nazi-Staaten

Von Deutschland aus gesehen regieren ringsum Faschismus und Wahnsinn.

Nun also auch noch Italien, ein ehemals recht enger Verbündeter Deutschlands. Als wäre es nicht schon schwer genug, die Friedensnobelpreisgemeinschaft EU durch Finanz-, Pandemie-, Energie- und Kriegskrise zu steuern, weil die rechten Populisten in Warschau und Ungarn alle Berliner Bemühungen um gemeinsame Signale und jede Menge Zeichen überallhin stets und ständig quertreiben. Erst fiel Stockholm, nun auch noch Rom. Eine "Faschistin" (RND) Regierungschefin. Eine "Rechtsextreme" (Stern). Eine "Rechtsradikale" (Die Zeit). Eine "Postfaschistin" (SZ). Noch ist in der Moralmetropole Berlin keine letztgültige Einigkeit darüber hergestellt worden, wie schlimm es wirklich steht. Aber sehr, das ist sicher.

Im rechtsradikalen Schatten

War es in Schweden noch ein "rechtsradikaler Schatten" (SZ), der auf den alten deutschen Glauben fiel, die Sozialdemokratie sei ein ursprünglich schwedisches Gen, zeigt der Aufstieg der Italienerin Giorgia Meloni, dass es immer noch schlimmer kommen kann. Warschau und Budapest ließen sich noch als Sonderfälle isolieren. Der Wunsch nach starken Männern an der Spitze als trauriges Erbe der Stalinzeit. Die armen Osteuropäer, sie wissen nicht, was sie wählen, sie wissen nicht, was sie tun, sie wissen vor allem nicht, was wir wissen. Ordentlich gestraft und erzogen, werden sie aber eines Tages einsehen, dass es besser ist, auf das zu hören, was die sagen, die es nur gut meinen.

Doch ein Italien unter Signora Mussolini, das ist ein anderes Kaliber. da droht eine Achse vom äußersten Süden der EU bis  hoch an den Polarkreis, die Moralmetropole Berlin umgeben von Nazistaaten mit bösen Absichten. Als hätte Deutschland nicht immer jede Rechnung bezahlt, bei Bedarf etwas draufgelegt und den Billionenrest auf seinen Deckel schreiben lassen, wenden  sich die europäischen Mitvölker ab vom deutschen Erfolgsmodell, das vor 30 Jahren im legendären Hades-Plan niedergeschrieben worden war. 

Gut und gerne im besten Deutschland

So sein wie wir, so "gut und gerne leben" wie im "besten Deutschland aller Zeiten" (Angela Merkel), es ist nicht mehr länger ein fast wie magnetisches Feld, das über den halben Kontinent reicht. In Afrika, Arabien und den ärmeren Regionen Asiens gilt das deutsche Vorbild noch immer als attraktiv, der Sozialstaat, die Autobahnen, der staatsamtliche Kampf gegen rechts, sie faszinieren vor allem junge Männer, die sich anschließen, die Teil dieser großen Idee sein wollen. Für die EU aber, die nationalistische Populisten wie der frühere SPD-Chef und Kanzlerkandidat Martin Schulz in Eilzugtempo zu den Vereinigten Staaten von Europa unter deutscher Führung hatten umbauen wollen, ist Deutschland zu einem abschreckenden Beispiel dafür geworden, wie schnell Selbstsucht, Schuldbewusstsein und Besserwisserei in den Abgrund führen.

Alle Träume der progressiven Eliten, nach dem Austritt Großbritannien schnell eine EU mit 27, 30, 200 oder 2.000 Staaten schmieden zu können, stockten angesichts des aktuellen Frontverlaufes in der zerstritten, von Gräben und Fallen durchzogenen Gemeinschaft. Schweden schafft die "feministische Außenpolitik" ab, die alles ist, was deutsche Außenpolitik der Welt zu bieten hat. Warschau fordert Reparationen. Ungarn macht "Stimmung gegen die Sanktionen" der EU gegen Russland, die doch sichtlich überall zwischen Flensburg und Zwickau bereits "maximale Wirkung" (von der Leyen) zeigen.  

Alleingang der Besserwisser

Deutschland ist isoliert. Emanuel Macron, mit Angela Merkel, die alles von hinten dachte, noch wie ein siamesischer Zwilling, warnt vor verhängnisvollen Alleingängen in Berlin. Obwohl in Deutschland gleich drei Ministerien federführend für die Umwelt zuständig sind - das sind gar nicht allzu viele, denn zum Vergleich: sechs sind Fachminiserien für den Hamburger Hafen - hat Schweden sein einziges Umweltministerium demonstrativ abgeschafft. Die Slowakei verweigert LBGTQI-Rechte. Der Bruderstaat Litauen schränkt die Pressefreiheit per Strafrecht ein. Estlands Regierung finanziert Abtreibungsgegner. Spanien jagt Staatsfeinde, tut das seit Jahren ohne die zuständigen Richter und ist darüber zum "beschädigten Rechtsstaat" (EU-Kommission) geworden.

Demonstrativ haben Portugal, Spanien und Frankreich eben erst beschlossen, eine Pipeline durch die Pyrenäen, auf die Deutschland hofft, nicht zu bauen, obwohl nur noch 100 Kilometer fehlen. Sondern stattdessen eine neue Leitung, die dann später kommt, weil sie erst noch geplant werden muss.

Alles Nazis, außer die Deutschen und Brüssel natürlich, wo man "besorgt" ist, aber wie immer auch ratlos. Ja, der Kontinent  hat "Schlagseite" (Stern), viel zu viele Menschen wählen falsch und isolieren sich und ihre Länder damit von der großen Moralgemeinschaft, die unter der Führung der deutschen Medien hart daran arbeitet, sämtliche Beschlüsse deutscher Politiker als "alternativlos" (Merkel) für Europa, die Welt und letztlich auch das Weltall darzustellen. 

Nur deutsche Lösungen sind europäisch

Jede "europäische Lösung" (Scholz) für jedes Problem kann immer nur eine sein, die in einem deutschen Ministerium erdacht wurde. Jede Forderung danach, künftig Entscheidungen in der EU nicht mehr einstimmig, sondern per Mehrheitsentscheidung zu treffen, um überhaupt einmal zu einem Entschluss zu kommen, geht selbstverständlich davon aus, dass die Mehrheit sich dann stets hinter Berlin versammeln wird. Wie seinerzeit bei der historischen Entscheidung, kommenden Generationen von Politikbetreibenden die Last eigener Entscheidungen abzunehmen und sie mit einer "Schuldenbremse" für immer an einen Entschluss der Altvorderen zu binden, die nichts von Pandemien und Energiekriegen wussten, sucht auch der Jammer um den Abfall so vieler für verlässlich gehaltener Partner nicht nach Erklärungen für die eigenen Illusionen. Sondern nach der Schuld anderer und Möglichkeiten, sie streng dafür zu strafen.


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Und am Allerschlimmsten, ständig 0 Punkte beim Schlager Grand Prix.

Anonym hat gesagt…

Dafür kommt der „Pizza-Weltmeister“ aus Jermoney. Bätsch!

https://www.lokalezeitung.de/2021/10/13/pizza-weltmeister-kommt-aus-ingelheim/

Anonym hat gesagt…

!939 waren wir auch schonmal so ähnlich umgeben. Wie ging das nochmal aus?