Donnerstag, 5. Januar 2023

Gebete für den Papst: Ihr Gott hört niemals zu

Der Kult um das bizarre Papsttum trieb während der Amtszeit von Joseph Ratzinger als "Benedetto" bizarre Blüten.

Die ersten Nachrichten kamen und der amtierende Nachfolger auf dem Sitz des Stellvertreters Gottes auf Erden bat die Gläubigen in aller Welt inständig, für seinen Vorgänger zu beten. Es geht dem früheren Papst Benedikt, von seinen Fans bei einer Reise den Rhein entlang als "Beee-nedetto, Beee-nedetto" gefeiert, gar nicht gut, er brauche Beistand und Hilfe durch die Gebete vieler hundert Millionen guter Christenmenschen überall auf dem Globus. Tatsächlich verschwand das Schicksal des 95-Jährigen wenig später aus den Schlagzeilen, der Überlebenskampf des emeritierten Vorstehers der katholischen Kirche, er spielte sich hinter verschlossenen Türen ab.

Gebete, die nie halfen

Die Gebete, sie halfen nicht. Bisher ist unklar, ob nicht genügend Christen mitmachten oder ob sie nicht ausreichend inbrünstig beteten. Doch am letzten Tag des ohnehin von vielen Menschen nicht so sehr geschätzten Jahres 2022 kam die Nachricht: Joseph Ratzinger, 2005 als Nachfolger von Johannes Paul II. zum Papst gewählt, ist tot. Deutschland, da damals so stolz auf den früheren Hitlerjungen war, dass die Parole "Wir sind Papst" selbst Agnostiker und Atheisten rührte, war tief getroffen. 

Nach der Queen, die die deutschen Medien in ihren letzten Tagen in einen wahren elisabethianischen Rausch versetzt hatte, der ganze Landstriche rund um Mainz, Hamburg und Köln zu königstreuen Gebieten machte, würde nun künftig ein weiterer Hauptdarsteller im Welttheater fehlen: Benedikt, der Mann mit dem lange wohlgehüteten Geheimnis (Foto). Benedikt, der frühe Klimamahner, der selbst mit drei Tonnen CO2 im Privatgepäck 200.000 Pilger mit einem eindringlichen Appell vor deren  "unersättlichen Verbrauch" zu warnen wusste. Benedikt schließlich als Versöhner, der klare Grenzen für die Meinungsfreiheit zieht und auf eine zentral gesteuerte Weltregierung hofft, die dann auch den Missbrauch in der katholischen Kirchen angehen kann.

Stur weiterbeten

Es ist ein zentrales Ding am Glauben, dass er  von keiner Tatsächlichkeit widerlegt werden kann. Als sich in den finalen Stunden von Joseph "Benedikt XVI" Ratzinger einmal mehr erwies, dass Gebete ein untaugliches Mittel sind, irgendetwas zu bewirken oder zu erreichen, trat Papst Franziskus in einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit und forderte, nun für den verstorbenen Papst Benedikt zu beten. Franziskus tat das nach seinen durchweg gescheiterten Versuchen, teilweise vor jeweils tausenden Pilgern auf dem Petersplatz in Rom öffentlich ein Ende von "Kriegen und Gewalt in den Krisenregionen der Welt", den "Frieden im Nahen Osten" und ein Ende der Pandemie herbeizubeten. 

Immer schien sich Franziskus viel von seinen Gebeten zu versprechen, immer wandte er sich aus seiner Position als Stellvertreter direkt an Gott. "Vom auferstandenen Herrn erflehen wir die Gnade, nicht dem Stolz nachzugeben, der die Gewalt und die Kriege schürt, sondern den demütigen Mut zur Vergebung und zum Frieden zu haben", hieß es. Auch Jesus wurde direkt angesprochen: "Den siegreichen Jesus bitten wir, die Leiden unserer vielen Brüder und Schwestern zu lindern, die seines Namens wegen verfolgt werden." 

Gott hört nicht zu

Der Adressat der Bitten aber hörte all das Flehen mit demselben Gleichmut, mit dem er die Fürbitten der Millionen Beee-nedetto-Fans um eine schnelle Gesundung des greisen Kirchenfürsten verhallen ließ. Zu den Kriegen, die Franziskus hatte wegbeten wollen, kamen neue hinzu. Die Zahl der verfolgten "Brüder und Schwestern" (Franziskus) sank nicht. Sie stieg. In der verqueren Logik der katholikischen Führer - es handelt sich um einen reinen Männerklub, in dem Frauen (siehe Zitat) allenfalls pflichtschuldig in der zweiten Position mitgedacht werden - führt das zu einem Schluss: Kaum hatten die Gebete zur Gesundung Benedikts versagt, da rief Franziskus auf, nun für den toten Benedikt zu beten, als könnte und würde das mehr nützen.

Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten" hat Albert Einstein einst herausgefunden - und auf diesen Prüfstein gelegt, handelt es sich beim christlichen Glauben zweifellos um Wahnsinn. Noch nie in der 2000-jährigen Geschichte haben diese sogenannten "Gebete" irgendetwas erreicht, verhindert oder genützt. Unverdrossen und dieses desaströse Gesamtbilanz konsequent ignorierend hält die Institution Kirche jedoch an dem vermeintlichen  Zwiegespräch mit Gott und an der Behauptung fest, der "Herr" (siehe "Brüder und Schwerstern") erhöre gute Christenmenschen, wenn sie Kummer oder Leid hätten.

Aberglauben von ganz oben

Wie viel Enttäuschung resultiert aus diesem Aberglauben, wie viel Macht gewinnt die Institution Kirche durch ihre falschen Versprechungen? Nicht nur, aber auch die Anhänger der Papstkirche leugnen die Einzigartigkeit der Realität, sie folgen einem Irrglauben an die Existenz eines "Reich Gottes" und zweifeln immer wieder offen selbst das Gewaltmonopol des Staates an. Und sie tun das mit so großem Erfolg, dass zur Trauerfeier für den Mann, der fast acht Jahre die Hauptverantwortung für ein Lügengebäude trug, neben dem die Hirngespinste der Reichsbürger wie Erdhöhlen wirken, nicht nur der Bundespräsident, sondern auch der Bundeskanzler herbeieilt. 

Beide "reisen" selbstverständlich nach Rom, begleitet von einer offiziellen Delegation aus Vertreterinnen und Vertretern der Verfassungsorgane Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat und Bundesverfassungsgericht, denn bereits seit geraumer Zeit spricht das offizielle Pressestellenberlin bei Ausflügen von Regierungsvertretern per Flugzeug konsequent von "Reisen" und Fahren" als Fortbewegung.




3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wenn ich das richtig verstanden haben, wird da weniger für ewiges Leben im Diesseits gebetet, sondern um Erlass bei Fegefeuer- und Höllenaufenthalten.
Seit das WEF den Resetfan Franz in Rom rumschwuchteln hat, taugt die cattolica nichtmal mehr dazu, die Progressiven zu triezen. Schande.

Anonym hat gesagt…

Lange nichts von den Halleluja-Schlümpfen gelesen, auch Pater Lingen, der mit der interessanten Physiognomie, macht sich rar. Würde gerne wieder ein paar Fromme durch den Kaukau ziehen.

Anonym hat gesagt…

Wahrlich, ich sage euch: Viele von euch werden den Tod nicht schmecken, bevor der Herr wiederkehrt in seiner Herrlickeit!

Wir wissen heute, es ist ofenkundige Tatsache, dass es umgekehrt kam: Viele, ja, eigentlich die meisten, welche diese Worte noch gehört hatten, sind heute im Hades oder im Scheol zugange, bzw. "reiten mit Wotan" (Rolf Kahl, die Wächter der Veleda).