Mittwoch, 5. April 2023

Nato-Chef gesucht: Macht es der Vater der EU-Armee?

Würde er gefragt, würde sich Martin Schulz sicher gern in den Dienst der gemeinsamen Sache stellen.

Was war da nur in Ursula von der Leyen gefahren. Kaum war die amtierende Chefin der EU-Kommission als Nachfolgerin des bereits seit einem  Jahr überfälligen Norwegers Jens Stoltenberg als Nato-Chefin ins Gespräch gebracht worden, ließ die 64-Jährige entschieden dementieren. Der Vorschlag, sie könne die eben erst wieder erweiterte Allianz mitten im Krieg übernehmen, seit eine "unbegründete Spekulation". Mit ihr habe niemand gesprochen, hieß das. Sie haben auch noch nicht zugesagt. Zudem steht die Kommissionspräsidentin noch bis nächstes Jahr bei den 440 Millionen Europäerinnen und Europäern in der Pflicht, die sie zwar nie gewählt haben, denen CDU-Chef Friedrich Merz aber durchaus zutraut, dabei auch beim nächsten Mal fleißig mitzutun.

Was sagen die Hinterzimmer?

Unser ist das Ganze natürlich, denn was genau die 212 Parteifamilien der 27 Mitgliedssaaten in den tagen und Wochen nach der nächsten Europawahl gemeinsam im Hinterzimmer auswürfeln werden, um alle Posten an der Spitze der Wertegemeinschaft so zu besetzen, dass jede Hauptstadt zufrieden ist, weiß heute noch niemand. Kann sein, Ursula von der Leyen darf noch mal, denn dank der neuen Verrentungsregeln in der EU gilt sie trotz ihrer großen Erfahrung weiterhin als junge, dynamische Kraft. Kann aber auch sein, dass die vielen kleinen und eher östlich gelegenen Mitgliedsstaaten sich zusammentun, um mit Blick auf die Besetzung von Europäischer Zentralbank, EU-Parlamentsspitze, EU-Ratspräsident und EU-Außenbeauftragten endlich auch mal einen der raren Spitzenposten für sich reklamieren.

Für den Wechsel zur Nato spricht, dass dort gerade eine Frau als neuer Chef gesucht wird, die günstigstenfalls schon mal mit dem Fach Verteidigung zu tun hatte. In ganz Europa findet sich keine Bessere: Als Ministerin führte Ursula von der Leyen die Bundeswehr sechs Jahre lang in ein dunkles Tal, die ehemals weltweit gefürchtete deutsche Armee ersetzte Manöver in jener Zeit durch Spindkontrollen, der Feind stand nur noch in der eigenen Stube, dort fegte die eiserne Lady aus der Familie Albrecht mit eisernem Besen Staub von tausend Jahren aus den Ritzen der Waffenschränke und Munitionsbunker.

Die kann es, er aber auch

Anschließend war das Heer nicht mehr beschussfähig, die Luftwaffe kam kaum noch vom Boden hoch und der für 135 Millionen Euro sanierte Segler "Gorch Fock" galt einziges deutsches Großkampfschiff, das im Fall eines chinesischen Überfalls auf Taiwan im Schutze der Nacht  hätte auslaufen und bis nach Asien fahren können, um dort eine Beobachtungsmission zur Setzung von Zeichen durchzuführen. Ursula von der Leyen aber hatte bewiesen, dass sie es kann: In Brüssel rückte sie auf den Stuhl des vier Jahre älteren Jean-Claude Juncker, für den entschieden worden war, dass er nicht noch einmal würde antreten müssen. Für EU-Verhältnisse ein Generationswechsel, zumal auch die neue EZB-Chefin Christine Lagarde am Tag ihres Amtsantrittes erst 63 Jahre alt war und der neue Außenbeauftragte sogar erst 72.

Was aber, wenn nicht? Wenn die deutsche Sozialdemokratie sich auf die Tradition beruft, dass es einer aus dem eigenen Stall sein muss, der Truppe von oben führt? Nun, einer aus der goldenen Generation, die Europa erst zu dem gemacht hat, was heute weltweit beneidet wird, stände bereit. Martin Schulz, eint einer der Väter der  EU-Armee und derzeit abgeparkt als Vorsitzender der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung, steht noch voll im Stoff. Der langjährige Hoffnungsträger der deutschen Angestelltenpartei hat längst bewiesen, dass er jederzeit zu jedem Thema irgendetwas zu sagen weiß und folglich auch in der Lage wäre, an der Spitze eines Militärbündnisses wie der Nato eine interessante Figur zu machen. 

In der EU hat der Mann aus Würselen sich einen ausgezeichneten Ruf erworben, daheim in Deutschland flogen ihm stets viele Herzen zu. Selbst bis nach Washington, wo die Besetzungscouch steht, ist sein Name bekannt - ein Vorteil verglichen mit den Alternativen, die niemand kennt und deren Kampfwert auf der ganz großen globalen Bühne meistenteils zweifelhaft ist. Schulz bringt alles mit, um das Militärische mit den Klimafragen der Zeit zu versöhnen, er hat nach eigener Aussage "die Kämpfe, die ich in meinem Leben auszutragen hatte, ausgetragen – und zwar erfolgreich", er bei seiner Musterung zwar als Tauglichkeitsgrad 5 eingestuft worden, doch das ist viele Jahre her und schließt die Übernahme von Führungspositionen heute nicht mehr aus.




5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Alkis mit Führerverantwortung - gerne doch , wird bestimmt spannend

Volker hat gesagt…

Hat nichts mit dem Thema zu tun, muss trotzdem sein.
Tuvalu gibt keine Ruh, das ja.
Noch schlimmer ist´s auf den Malediven. Dort haben die gerade 4 Unterwasserflughäfen gebaut.

Anonym hat gesagt…

Genauso wie wie die EU morgen Tod wäre, wenn Deutschland heute ...

Das warst Du nicht, @ Jodel, das hast Du nicht geschrieben. Ein elender Troll versucht unter Verwendung Deines Namens, unsereinen ins Lächerliche zu ziehen.

Anonym hat gesagt…

Nato Feldmarschall wäre schon eine Rolle für den alten Schummler, sein Problem und das der Puppenspieler ist vielleicht nur sein unkontrollierbares Plappermaul.

Anonym hat gesagt…

warum wird er nicht transatlantische Transspaßtranse mit bunter Bemalung .

er könnte dann als Witzfigur im nato TV auftreten und dort das Kampfwetter präsentieren