Dienstag, 28. November 2023

Hass in Reimen: Noch ein tausendjähriges Reich

Der Rapper Rumzy singt bei Apple und Youtube von einer Weltgerechtigkeit, die von einer "Nation von Soldaten" errichtet wird.

Er war schon für "sozialbewusste Musik", die sich "auf Islam, Palästina und Weltgerechtigkeit" konzentrierte, als der Nahe Osten von Westen her gesehen noch fern aller Tagesgebete lag. Vor drei Jahren rappte Ramzi Issa, dass es von den Golanhöhen widerhallt: "Vom Fluss zum Meer" heißt sein größter kleiner Hit, ein Lied, das seinerzeit unterging, ohne irgendwelche Wellen zu schlagen.  

Ein Zeichen der Zeit

Der Gang der Weltgeschichte aber, befördert von einem mörderischen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel, veredelte das unter dem Künstlernamen Rumzy veröffentlichte Werk aus der Sparte Rap zu einem Zeichen der Zeit: Issa, ein Mann mit Tschapka, den Zigarettenrauch umwölkt, packt alle antisemitischen Verschwörungsmärchen in ein Lied, das die Vertreibungsehnsucht der Parole "From the River to the Sea"in sanfte Hassreime hüllt.

Der Song ist nicht aggressiv, doch gerade deshalb illustriert er das Versagen aller Versuche, eine Zwei-Staaten-Lösung herbeizuverhandeln. "Es geht um Befreiung", stellt Rumzy eingangs klar, also "Lasst es uns zurückerobern". Nicht ein bisschen, keinen Teil, sondern "Vom Fluss bis zum Meer", denn nur dann werde Palästina frei sein. Israel, so schreibt er auf seiner Facebook-Seite, habe nicht das Recht, seine räuberische, völkermordende und ethnisch säubernde Politik gegen "indigene Menschen" fortzusetzen.

"Tausend Jahre zivilisiert"

Die Sprache stimmt, die Wortwahl ist im Westen anschlussfähig. Das Kleingedruckte in den Reimen, obschon riesengroß, spielt da keine Rolle mehr. Rumzy will doch nur "wieder frei" sein, denn in der Lesart des Rappers waren seine Leute "tausend Jahre hier, zivilisiert und organisiert" und sie haben sich auf "fruchtbarem Land bemüht und ihre Gesellschaft gedieh. Bis dann "europäische Menschen" kamen und das Heilige Land kolonisierten. Eine "zionistische Verschwörung", der Beginn von "100 Jahren Raub" und "trügerischer Oslo-Tricks", mit der Verunglimpfung religiöser Schriften und "gebildeten Arabern", die "im Küstensand gefunden" werden (alle Zitate O-Ton).

Bei Apple und Youtube läuft die Nummer ungestört, vom Fluss bis zur See. "Der Aufruf zum Gebet liegt in der Luft", der "jüdische Stellvertreterstaat eines Imperiums", jener "kapitalistische Außenposten", in dem die "Rothschilds all diesen Hass finanzierten, bis die Vereinten Nationen "mein Land verschenkten" und "500 Städte dem Erdboden gleichgemacht" wurden. Eine Weltsicht, die nur einen Blickwinkel kennt und nur eine Lösung: "Eine Million Flüchtlinge sind einfach weggelaufen", "sechs Millionen werden eines Tages nach Hause kommen". 

Das Recht auf Rückkehr

Sechs Millionen. Auch Rumzy reklamiert für sich "mein Recht auf Rückkehr" und die Pflicht, niemals zu vergessen. In der PLO sitzen Verräter, Israel ist für ihn eine"verkleidete faschistische Demokratie", die auf "gestohlenem Land, das einst heiliggesprochen wurde" dreist "Apartheidmauern und Checkpoint-Tore" baut. Babys werden hier zwar geboren, aber sie ersticken. Junge Männer werden eingesperrt, ganz ohne Grund offenbar. Sie, man ahnt schon wer, "verunreinigen unser Wasser", vielleicht aber nur, weil "vergiften unsere Brunnen" sich nicht gereimt hätte. 

Die Fünf-Minuten-Nummer ist reiner, unvergorener Antisemitismus, ein Ruf zu den Waffen und eine Absage an jede Art von Kompromiss, gestützt auf rudimentäre Geschichtskenntnisse. Die lassen alles Elend mit einer britischen "Kolonialzeit" beginnen, die es im Unterschied zu einer osmanischen nie gegeben hat. Ganze 30 Jahre waren die Briten Mandatsmacht in Palästina, ein Augenzwinkern der Zeit verglichen mit den 200 Jahren, in denen osmanische Sultane das Gebiet beherrschten, auf dem sich heute der Israel, der Gazastreifen, das Westjordanland, Teile Syriens, des Libanons und Jordaniens  befinden.

Vom Unglück, weiterzuleben

Rumzy ist angesichts des beschränkten Horizonts seiner historischen Kenntnisse augenscheinlich auch ein wenig traurig über sein eigenes Schicksal, dass ihn zwingt, zu rappen, statt für die Sache von "Islam, Palästina und Weltgerechtigkeit" zu sterben. "US-Bomben fallen vom Himmel / auf verhungerte und brutal behandelte Kinder". Er dagegen muss leben und Hass nach Noten bei Apple verbreiten, einem Unternehmen, das von einem Syrer gegründet wurde, heute aber von einem bekennenden Homosexuellen geleitet wird. Aber "ich hatte nicht das Glück, unsterblich gemacht zu werden", klagt er. 

Nur Hoffnung, die das Lied vorwegnimmt: "Meine Leute erheben sich und sie sind innovativ", wenigstens dieses eine Mal. Raketen aus Wasserrohren. Die großen Pallywood-Filme. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz an der Medienfront. Die erste Terrororganisation, deren Propaganda-Verkündungen in der "Tagesschau" behandelt werden, als hätten sie Nachrichtenwert. "Eine Nation von Soldaten, die wir schaffen werden, bringt uns nach Hause und befreit mein Land, damit wir feiern können".


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Rumzy hat die Rapmusik des Erzfeindes Amerika gnadenlos massakriert. So sindse halt, die Palis. Können nicht anders.

Tschapka? Mal schauen.
Russische Wiki: Ша́пка-уша́нка also Schapka.

Anonym hat gesagt…

OT Viertes Reich in Kanada

https://www.reuters.com/world/americas/alberta-invoke-controversial-law-resist-canadas-energy-policy-2023-11-25/

Die PM der Provinz Alberta will das Net-Zero-Spiel von Fidel Castro Jr. nicht mitspielen, weil es teuer wird und die Energieversorgung gefährdet. Natürlich bei Reuters unter 'controversial' (umstritten).

Das ist die gleiche PM, die für Corona-Maßnahmen um Entschuldigung gebeten hat. Da wird wohl Justin Blackface mal bei K. Schwab um Rat fragen müssen.

Anonym hat gesagt…

Der Feind meines Feindes ist nicht zwangsläufig mein Freund - mir stinken alle beide, aber so was von.

Anonym hat gesagt…

ein funktionierender Staat würde das Gebilde aus Islamismus , Gewalt , Kriminalität , Menschenhandel und Erpressung der Institutionen kurzerhand einsammeln und beseitigen