Dienstag, 26. März 2024

RKI-Protokolle: Masken im Mantel des Schweigens

Noch der größte Unsinn ging in den verrückten Corona-Jahren als "Maßnahme" durch - die großen Medien applaudierten bereitwillig.

Erst gab es keine, aber sie wirkten ohnehin nicht, dann aber doch, denn nun waren dank chinesischer Arbeit und den titanischen Anstrengungen deutscher Politiker auch welche verfügbar. Aber lange blieben sie nicht gut genug, denn die wissenschaftliche Forschung ging immer weiter und so stellte sich bald heraus, dass genug nie genug ist. Mussten zu Beginn der Corona-Pandemie noch handgenähte Stofflappen herhalten, um die Bevölkerung notdürftig vor dem neuartigen Lungenvirus zu schützen, wurden sie in dem Moment zu reinem Hokuspokus, als die ersten überteuerten medizinischen Masken eingeflogen wurden. Die wiederum konnten nur so lange ihre fantastische Schutzwirkung entfalten, bis die dichteren FFP2-Masken verfügbar waren.

Verrückte Jahre

Was wirkte, wann und weswegen dann nicht mehr bestimmten in jenen verrückten Jahren das Robert-Koch-Institut (RKI), eine nach einem großen deutschen Menschenexperimentator benannte Behörde, die ursprünglich als Forschungseinrichtung gegründet worden war, in den Tagen des Gesundheitsnotstands aber urplötzlich berufen wurde, politische Entscheidungen zu Eingriffen in die unveräußerlichen Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger mit der Notwendigkeit der Gesundheitspflege zu begründen. Das RKI musste dazu wenig begründen, es konnte jähe Wendungen und Volten hinlegen, hatte aber immer recht. Widerspruch war Querdenkerei. Zweifel an aufeinanderfolgenden, aber einander widersprechenden Anweisungen führten stracks in Lager der staatswohlgefährdenden Legitimierer des millionenfachen Todes von Alten, Kranken und Vulnerable.

Das RKI war berühmt wie Gott, der Papst und John Lennon Taylor Swift. Der fachliche Rat der Koch'schen Runde verbot sich jede Nachfrage. Im Kulturkampf um die treue Gefolgschaft rückten zeitweise selbst Frauen und Männer an den äußersten Rand der Gesellschaft, deren Verfassungstreue bis dahin außer Frage gestanden hatte. Bruchlinien, die die Zeit dann aber schneller heilte als jemals zuvor eine weltweite Seuche ihren tödlichen Schrecken verlor. In Deutschland hielt das Grauen zwar am längsten an. Doch wie es der Zufall will: Nur wenige Tage vor dem völkerrechtswidrigen  Angriff Russlands auf die Ukraine kam die erlösende Nachricht beziehungsweise sie kam nicht: Ende Februar 2022 berichtete die "Tagesschau" erstmals mit keinem einzigen Wort mehr über Corona.

Beschwörende Kleidungsriten

Es war vorüber. Karl Lauterbach zog sich aus den Talkshows zurück. Das RKI erließ keine Handreichungen mehr, nach denen die Bundesregierung beschwörende Kleidungsriten zur Pflicht machte. So hätte es gern bleiben können, denn gerade die Hardliner der Zero-Covid-Kirche, denen selbst Spielplatzverbote und Maskenpflicht auf Parkplätze nicht genug gewesen war, wollten lieber nicht mehr erinnert werden an ihre Versuche, die Gesellschaft mit der Infektionskeule auf Dauer neu zu formatieren. 

Dass sogenannte "rechte Schwurbler" das RKI nun gezwungen haben, interne Beratungsprotokolle aus den verrückten Corona-Jahren öffentlich zu machen, passt da gar nicht in die Strategie, alles zu begaben und zu vergessen, als wäre es nie geschehen. Auch Tage nach der vom Magazin "Multipolar"erzwungenen Herausgabe der zuvor flächig geschwärzten Unterlagen herrscht denn auch weitgehend Schweigen im Blätterwald. Die großen Sender, Magazine und Tageszeitungen, die sich als die "vierte Gewalt" sehen, haben nicht nur nicht auf Herausgabe der Protokolle geklagt, um den gesellschaftlichen Frieden nicht zu stören. Sondern das einem winzigen Nischenblättchen überlassen. 

Nun ignorieren sie das vorliegende Material nach Kräften. Es dauerte Tage, bis überhaupt irgendwo eine schmale Meldung auftauchte. So lange, dass es selbst dem früheren Zero-Covid-Pionier Georg Restle nicht mehr wie ein Zufall vorkam. Als dann berichtet wurde, geschah es mit einem Trick: "Journalisten klagen erfolgreich auf Herausgabe von Corona-Protokollen", heißt es etwa im "Spiegel", der den Blick damit erfolgreich vom Stöckchen aufs Steinchen lenkt. Ebenso beim teilstaatlichen Portal T-Online, das es bei "Nach Klage: Corona-Protokolle des RKI veröffentlicht" belässt und damit ebenso wie der "Spiegel" auf Informationen über den Inhalt weitgehend verzichten kann. 

Verzicht auf Vergangenheit

Der werfe bloß "Fragen über die Entscheidungen in der Pandemie auf" (Spiegel), die zu beantworten Teile der Bevölkerung beunruhigen könnte. Galt während der Corona-Jahre bei allen deutschen Medien, dass die Bundesregierung machen kann, was sie will, auch erst dies und dann das Gegenteil, weil Kritik daran nur den "Falschen" (®© Tagesschau) helfen würde, gilt es nun, geschlossene Formation zu halten und klarzumachen, wer hier warum RKI-Protokolle ans Licht zerrt.

"Multipolar wird unter anderem vom Autor Paul Schreyer herausgegeben, der Bücher mit Verschwörungserzählungen zu den Anschlägen vom 11. September veröffentlicht hat und mehr Verständnis für die Politik Russlands eingefordert hat", enthüllt der "Spiegel" knallhart Hintergründe zu den Unterlagen mit "politischer Sprengkraft", die gar nichts zur Sache tun, die Praktiken des RKI aber sofort in einem viel wärmeren, weicheren Licht erscheinen lassen als wenn das frühere Nachrichtenmagazin direkt aus dem Inhalt der mehr als 1.000 Seiten zitieren würde.

Bloß keine Recherche im Material

Wem wäre denn damit heute noch geholfen, würde er wissen, wie seinerzeit gezielt Panik geschürt, wie Ängste auf Zuruf "hochskaliert" wurden und Medien sich willig einschwören ließen, nur noch "eine einzige Meinung" zuzulassen, wie der damals als "gefährlicher Lockerungspopulist"  abgeurteilte ehemalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet seinen Eindruck schildert.

Nein, die "brisanten Protokolle" (n-tv) lassen sich am sichersten auf der Ebene der Berichterstattung über die Berichterstattung abhandeln: Der "Spiegel" zitiert das ZDF, n-tv konzentriert sich spürbar traurig auf die bedauerliche "juristischen Schlappe vor Gericht",  die nun zeigt, dass es von Anfang an "keine Evidenz für die Nutzung von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes" gab, die behördlichen Anweisungen, nur noch diese Art Maske pflichtgemäß tragen zu müssen, also nur auf eine reine Unterwerfungsgeste zielte, mit der Bürgerinnen und Bürger ihre Folgsamkeit unter Beweis stellen sollten.

Wenigstens so tun

Dass der bekennende Haltungspropagandist Georg Restle die Chance nutzt, sich einmal mehr als Kritiker der ausbleibenden Kritik am RKI zu inszenieren, rundet das Bild ab. Obwohl es ein "Alternativmedium" (Berliner Zeitung) gewesen sei, das den milliardenschweren Gemeinsinnsendern und privatkapitalistischen Medienheuschrecken die Enthüllungsarbeit abgenommen habe, dürfe sehr wohl über den Inhalt der Protokolle berichtet werden, findet der frühere Verfechter des raschen Übergangs zur Megalockdown-Gesellschaft mit auf Dauer ausgesetzten Grundrechten. Was Restle, bekannt auch für seine Wendigkeit beim Wechsel der Grundwerte, damit meint, ist freilich nur, dass berichtet werden muss, um zu verhindern, dass es heißt, es werde nicht berichtet.

Der bauernschlaue Meinungsführer, dem die Einschaltquoten so brachial wegbröckeln, dass jeder Privatsender längst den Stecker gezogen hätte, weiß genau, wie man "Haltet den Dieb" schreit, um nicht selbst für einen gehalten zu werden. Dass seine Mahnung, es dürfte durchaus berichtet werden, ernst genommen wird, obwohl die entsprechende Berichterstattung in früheren Jahren eine Selbstverständlichkeit gewesen wäre, zeigt nicht nur, dass sich "Demagoge" auch mit fünf Buchstaben schreiben lässt, sondern zudem auch den bedauernswerten Zustand, in den sich Deutschland Medien selbst versetzt haben, als sie sich willig in die Regierungsfront der Maßnahme-Kämpfer einreihen ließen.


7 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

>> Dass sogenannte "rechte Schwurbler" das RKI nun gezwungen haben, interne Beratungsprotokolle aus den verrückten Corona-Jahren öffentlich zu machen

Fefe hat das genau recherchiert:

"Die Corona-Leugner haben ein paar RKI-Akten freigeklagt"

Damit erübrigt sich eine Auseinandersetzung mit dem weitgehend geschwärzten Papieren.

Der Hamburger Hetzer wiederum hat bei Fefe recherchiert und mittels dreier wackerer Füllfederhalter folgendes zu Protokoll geben lassen:
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Corona-Protokolle des RKI: Große Aufregung, wenig Neues

Irene Berres, Julia Merlot und Jonas Schaible

Das Medium eines rechten Verschwörungstheoretikers hat die Corona-Protokolle des Krisenstabs am Robert Koch-Institut herausgeklagt.

Anonym hat gesagt…

Wir spielen herunter, wiegeln ab, lenken ab.
A propos Verschwörung: Diese RKI-Politik-Mediensuppe ist eine solche, in der direkten Panorama-Draufsicht für Interessierte.

Correctiv-Medienprofis würden freilich einwenden: Da fehlt die unmittelbare Absprache, die zentrale Koordination.
Ist aber nicht nötig. Es gibt ein gemeinsames Ziel, denn es brennt und je mehr sie sich bewegen, desto näher rutscht der Arsch ans Feuer. Die wissen genau, um was es geht und was sie machen.

Anonym hat gesagt…

Apropos Restle

https://www.berliner-zeitung.de/news/corona-georg-restle-von-der-ard-fordert-kritischeren-journalismus-zu-rki-protokollen-li.2199741

Georg Restle: Medien sollen über RKI-Protokolle berichten

BZ zitiert
Einer weiterer namens Andreas Frick fragt: „Warum haben Sie die Information nicht freigeklagt? Warum müssen das kleine Internetmedien oder Privatleute machen?

Da gibt es eine Antwort. Die Analyse baut auf der bekannten Tatsache auf, dass der Restle eine Integrität von exakt null hat. Er richtet seine Fahne schonmal neu aus und hat sicher schon eine Grobfassung eines Mea Culpa auf dem Apple, vielleicht inspiriert von bekannten Bekenntnissen von SED-Mediengrößen nach 1990. Er kann sich dann bei Bedarf rechtzeitig an die Front einer möglichen Aufarbeitung setzen und ehemalige Cornonakomplizen ans Messer liefern.

Die Anmerkung hat gesagt…

Der Russe war's
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Nun schlagen Lauterbach und Dahmen, die beiden Gesichter der deutschen Pandemiepolitik, zurück. Hinter den RKI-Enthüllungen stecken angeblich ausländische Mächte, Geheimdienste, offenbar der Kreml. Gegen sie und seine Kritiker muss der Staat verteidigt werden, sagen sie und meinen doch nur sich selbst, die Ampel-Regierung.

Volker hat gesagt…

"Ende Februar 2022 berichtete die "Tagesschau" erstmals mit keinem einzigen Wort mehr über Corona"

Logo.
Da hat Putin die Corona ersetzt. Das erste Kriegsopfer war Klabauterbach. Der am ersten Tag nach Kriegsbeginn gekotzt, weil der Demiurg ihm die Show stiehlt

Volker hat gesagt…

Weil es so schön ist

https://twitter.com/argonerd/status/1377318560280805381

Anonym hat gesagt…

Bei der Zumutung mit Maske auf den Parkplätzen war erfreulicherweise (wenn auch nur bis insoweit) "zur Feststellung zu bringen" (Lothar Kusche, aber welcher Banause kennt den noch), dass der "gemeyne man" (Thomas Müntzer) schon recht widerborstig wurde und verweigerte.

Aber ebenso erstaunlich wie auch unangenehm wahrzunehmen ist, dass Grünen-Büros mitten in der Stadt seltsamerweise NICHT zerlegt werden, und dass Leute mit Maullappen, middle of the road, nicht mal so eben krachklatschkreischrumsquieknachmuttischrei - Ihr wisst schon.
Tief sind die Jungs von Heinersdorf, Blankenburg, Karow und Buch gesunken.
Pankow selber zählt nicht - ist eh' ein Zeckenloch.