Montag, 4. August 2025

Engelhorn ahoi: Kreuzfahrt zurück ins Aufmerksamkeitsglück

Marlene Engelhorn zeigt schon vor dem Stapellauf der nach der "Sumud"-Strategie der Hamas benannten neuen Antisemitenflotille ihren großen Spaß am Abenteuer.

Eine Frau engagiert sich, schon seit Jahren. Bekannt wurde die Multimillionenerbin Marlene Engelhorn  mit ihrer langen Suche nach einer Möglichkeit, Teile ihres aus den Zeiten der IG Farben stammenden Erbes möglichst öffentlichkeitswirksam loszuwerden. Nicht alles wollte die 33-Jährige abgeben, bescheidene zweieinhalb Millionen entzog sie dem Verteilungsbeschluss des "Guten Rates für Rückverteilung", der nach umfangreicher Beratung inzwischen 77 Begünstigte für den Millionensegen ausgelost hat.  

Demokratische Rückverteilung  

Ein Großteil ihres "geerbten Vermögens, das mich durch meine Geburt in eine Machtposition gehoben hat, die jedem demokratischen Grundsatz widerspricht" so Engelhorn, sei damit "im Einklang mit demokratischen Werten rückverteilt" worden.

Das Leben aber fängt erst an und  auch 2,5 Millionen auf dem Konto verschaffen noch genügend Freiheit, sich gönnen  zu können. Engelhorn, die seit der Verkündigung der Rückverteilung in den Medien kaum mehr gefragt gewesen war, hätte sich weiter für Menschen mit Behinderungen und jene, die in Armut leben oder von Obdachlosigkeit betroffen sind, für "leistbares Wohnen" und "ökonomisch nicht privilegierte Kinder" engagieren können. 

Hauptamtlich Aktivistin 

Doch die studierte Germanistin, seit vier Jahren hauptamtlich Aktivistin, hat als Millionenerbin mit einer Sehnsucht nach rabiater Besteuerung des eigenen Vermögens erlebt, wie rauschhaft das Leben als skurriles Original sein kann. Dorthin, ins Licht der großen Scheinwerfer auf den größten Bühnen, gelangt niemand, der ein Frauenhaus besucht, in einer Suppenküche im Nudeltopf rührt oder pragmatisch zur Anpassung an den Klimawandel aufruft. 

Seit Greta Thunbergs erfolgreicher Wandel von der kindlichen Klimaheiligen zur Unterstützerin der mörderischen Terrororganisation Hamas hat gezeigt, dass nur ein Thema eine Garantie für höchste Quoten bietet: Palästina, kombiniert mit Antisemitismus. Das narzisstische Ringen um Aufmerksamkeit, das oft ausgerechnet junge Frauen aus gutem Haus antreibt, verzeichnet die größten Erfolge, wenn antisemitische Klischees bedient werden. Israel lässt Unschuldige grundlos hungern. Die Hamas dagegen kämpft für Frieden, Fortschritt und ein eigenes Land. 

Gräueltaten der IDF 

Abend für Abend berichtet die "Tagesschau" über die Gräueltaten der IDF. Die Mörder der Hamas kommen allenfalls als Schattengestalten vor, die kein Teil der palästinensisches Gesellschaft sind, sondern sie auf ähnliche Weise gekapert haben wie die AfD Medienanalysen zufolge deutsche Wählerinnen und Wähler mit finanzieller Hilfe des Kreml übertölpelt. 

Thunbergs erste aufsehenerregende Schiffsreise hatte sie unter weltweitem Jubel auf dem Karbonsegler "Malizia" über den Atlantik in die Vereinigten Staaten geführt, wo sie plante, dem klimafeindlichen US-Präsidenten Donald Trump die Leviten zu lesen. Ihre zweite unternahm sie an Bord der dieselbetriebenen Selfie-Jacht "Madleen", Flaggschiff der "Freedom Flotilla Coalition", quer über das Mittelmeer. Gemeinsam mit Gleichgesinnten wie dem Brasilianer Thiago Avila, der Hassan Nasrallah, den getöteten Chef der libanesischen Terror-Miliz Hisbollah für einen "Märtyrer" hält, wollte Thunberg einen Beutel Babynahrung, Mehl, Reis, Windeln nach Gaza bringen, um dem "unbeugsamen Geist des palästinensischen Widerstands" weltweite Beachtung zu verschaffen.

Erste und einzige Fischerin 

Die "Madleen", der Freedom Flotilla zufolge "benannt nach der ersten und einzigen Fischerin" der männerdominierten Hamas-Gesellschaft "in Gaza im Jahr 2014", kam nie an, die IDF stoppte sie, schleppte das Boot an die israelische Küste und schickte die Antisemiten im Flugzeug zurück nach Hause. Man werde es wieder versuchen, kündigten die Initiatoren an - und nun ist es so weit. "Okay, ich bin an Bord", jubelte Marlene Engelhorn in den sozialen Netzwerken, "ich segel mit!" Um gegen "gegen Genozid, Apartheid, illegale Besatzung und für ein freies Palästina" zu demonstrieren, will die Millionären mit der Aktivistengruppe Global Sumud Flotilla in See stechen.

"Sumud" (arabisch: صمود) bedeutet "Standhaftigkeit" oder "Beharrlichkeit". Der Begriff beschreibt die politische Strategie der Hamas, trotz aller Widrigkeiten durchzuhalten und Widerstand zu leisten, auch wenn wegen der eigenen unerbittlichen Haltung Zehntausende sterben müssen. Weitermarschieren, bis alles in Scherben fällt. Und sich als Opfer inszenieren, wie es im Westen immer mehr Menschen gefällt. Die "Tagesschau" bringt die deutsche Haltung bei der Berichterstattung über einen Hamas-Propagandafilm, der zwei ausgemergelte Geiseln zeigt, eine von ihnen muss ihr eigenes Grab schaufeln: "Videos ausgehungerter Geiseln schockieren Israel" heißt es. Deutschland ist hat ganz andere Gründe für seine Empörung.

Hohn von Extra3 

Habe "immer mindestens einen Milliardär an Bord!", höhnt das ARD-Magazin Extra3, andere Adressen hetzen gegen eine vermeintlich "inszenierte Protestaktion", die "weltweit Wellen schlagen" werde, obwohl sie nur eine weitere "PR-Show im Selfie-Modus" (Bild) sei. Dabei geht es für Marlene Engelhorn um viel mehr als nur ein freies Palästina und den Versuch, mit einer Kreuzfahrt auf die falsche Seite der Geschichte vergessen zu machen, wer am 7. Oktober 2023 1.200 ahnungslose Menschen ermordet hat und bis heute Dutzende von ihnen als Geiseln gefangenhält und langsam verhungern lässt. 

Die deutsch-österreichische Ex-Wohltäterin, in ihrem Ankündigungsvideo angesichts der Aussichten auf allgemeine Empörung sichtlich in Partylaune, verdankt ihre Ausbildung an einer Privatschule den Gewinnen aus der Herstellung von Zyklon B, das seit September 1941 in Gaskammern von NS-Konzentrationslagern zur systematischen Ermordung von weit mehr als einer Million Häftlingen, die meisten von ihnen Juden, eingesetzt wurde. 

Als Nachfahrin einer völkermorderfahrenen Familie sieht sie den Vorwurf an Israel, die einzige Demokratie im Nahen Osten begehe im Gaza-Streifen einen  Genozid, als Eintrittskarte in zahllose Talkshows und Rückkehrgarantie in die zuletzt so schmerzlich vermissten Schlagzeilen. Eine Spekulation, die bisher aufgeht. 



4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Man bekommt ja kaum etwas vom Konflikt Gaza-Israel mit, es wird so gut wie nirgends berichtet, daher frage ich mich erfolglos: Wie sieht ein befreites Palästina eigentlich dann aus? So wie Gaza, nur größer? Wie Syrien? Wie ?. Klingt nicht toll.

Vielleicht kann jemand mal einen der Free-Palestiner fragen danke.

OT Anmerker verlinkt
https://www.zdfheute.de/politik/deutschland/deutschland-austritt-ottawa-abkommen-kiesewetter-antipersonenminen-100.html

Antipersonenminen sind umstrittene Waffen und in den meisten Ländern weltweit verboten.

Dann doch lieber Ai, Generation Lehrermangel ist überfordert.

Anonym hat gesagt…

Wie Syrien? Wie ?
ups da hab ich aus versehen was raus-html-t. Egal

Anonym hat gesagt…

befreites Palestina? Na wenn Trump mit seinen Umsiedlungplänen (wahrscheinlich nach Deutschland) Erfolg hat, wird das ein Golfresort mit großzügigem Gästeparkplatz.

Trumpeltier hat gesagt…

Palestinenser? Diese besondere Araberart will kein Nachbarvolk bei sich dauerhaft haben und integrieren.

Sowas kommt nur einem deutschen Schildbürger in den bei Kritik leicht beleidigten Schwachkopfsinn.

Außerdem scheint die KI bei Darstellungen von menschlichen Händen gewisse kreative Schnapsideen auszubrüten und abzuliefern. Wächst uns da etwa ein neuer Schöpfer heran, der uns später seinen verkrüppelten Vorstellungen operativ anzupassen versucht?