Samstag, 25. Oktober 2025

Vogelgrippe: Geflügelte Waffen

Sie kommen aus dem Osten und schleppen die Vogelgrippe H5N1 ein: was genau dahintlersteckt, weiß derzeit noch niemand

Erst waren es Drohnen, dann Jagdflugzeuge, zuletzt kamen dann sogar Lufttanker. 18 Sekunden drang das russische Tankflugzeug des Typs Il-78M in den Luftraum Litauens ein, 700 Meter tief und begleitet von einem Jäger. Gebannt schaut die Öffentlichkeit auf diesen neuen hybriden Angriff Russlands, der nach wenigen Tagen der Ruhe beweist, dass Kreml-Herrscher Wladimir Putin keineswegs vorhat, sich von der Anlündigung eines gewaltigen Drohnenwalls an der EU-Ostflanke von der Fortsetzung seiner hybriden Angriffe abhalten zu lassen.  

Der Kreml testet 

Der Kreml stichelt weiter. der Kreml testet die Abwehrkräfte von EU und Nato. Und der Kriegsherr im Kreml, so scheint es, ist den Verteidigern des freien Westens immer einen Schritt voraus. Denn während die europäische Verteidigungsunion, die Ursula von der Leyen als Konkurrenz zur USA-lastigen Nato gründen will, noch in den Himmel starrrt und nach feindlichen Flugzeugen und Drohnen sucht, hat Moskau womöglich schon die nächste Stufe der Eskalation gezündet.

Aus verschiedenen Ecken Deutschlands kommen in diesen Tagen beunruhigende Meldungen über massenhafte Vogelgrippe-Fälle. Die geflügelten Freunde des Menschen fallen aus dem Himmel. Kraniche, Schwäne, Wildgänse und Möwen sind betroffen. Doch H5N1 macht auch vor Nutzgeflügel nicht halt. Hühner, Puten, Enten und Gänse, die in großen Beständen gehalten werden, müssen im Stall bleiben oder, sobald ein Tier Krankheitssympthome der Geflügelpest zeigt, gekeult werden. Tausende  mussten bereits sterben. Allein in Mecklenburg-Vorpommern wurden Zehntausende Legehennen gekeult. 

Schlimmster Ausbruch 

Was aber steckt wirklich hinter diesem bislang schlimmsten Ausbruch der Vogelgrippe, die nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) in Deutschland bislang nicht gekanntes Ausmaß angenommen hat? Eine Häufung so vieler verendeter Tiere wie in diesem Herbst sei bislang noch nicht beobachtet worden, bestätigte eine Sprecherin des für Tierseuchen zuständigen Bundesinstitutes. Bei allen eingesandten Tierkadavern konnte das FLI als nationales Referenzlabor die Infektion mit der besonders ansteckenden Variante des Vogelgrippe-Virus H5N1 bestätigen. Erste Schätzungen gehen davon aus, dass bisher etwa 2.000 Kraniche auf dem alljährlichen Vogelzug nach Süden in den deutschen Rastgebieten an der Geflügelpest verendeten. 

Die Flugroute der für ihre spektakulären Balztänze bekannten großen Vögel gibt einen Hinweis. Die 200.000 Kraniche, die sich jedes Jahr im Herbst in norddeutschen Feuchtgebieten einfinden, um sich vor ihrer langen Reise in die Winterquartiere in Südwest- oder Südosteuropa noch einmal sattzufressen, kommen aus nördlichen Regionen in Russland - auch wenn deutsche Rastplatzkarten diesen Umstand wohlweislich verschweigen

Dort finden die Allesfresser im Sommer Kleinsäuger, Reptilien, Fische, Frösche, Schnecken, Würmer und Insekten, aber auch Mais- und Getreidekörnern, Sonnenblumenkerne, Erbsen und Bohnen, um ihren Nachwuchs zu ernähren. Die Brutgebiete des Grauen Kranich (lateinisch: grus grus) erstrecken sich über weite Gebiete des Landes, vom europäischen Teil bis nach Ostsibirien. Von der Waldtundra über die Waldsteppenzonen bis in die Steppen im Süden und Westen ist Russland Kranichland. Der Schurawli (russisch Журавли́) genießt höchstes Ansehen bei den Russen, die bis zum Ural rund 35.000 Brutpaare zählen und im westliche Sibirien noch einmal 55.000 Brutpaaren. 

Putin Propaganda-Vogelzug 

Den guten Ruf der bis zu einem Meter großen majestätischen Vögel nutzte auch Wladimir Putin schon für eine Propagandainszenierung. 2012 stieg er mit einem Drachenflieger auf, die Schurawili in ihre Winterquartiere zu geleiten. Doch obwohl der Kremlherrscher sich eigens in ein weißes Kranichkostüm gekleidet hatte, verschmähten die stolzen Tiere den guten Rat des selbsternannten "Kranichflüsterer". Nur ein einzige Vogel folgte dem neuen Leittier.

Putin hat das wohl nie verziehen. Und so spannt er die Kraniche jetzt vermutlich für einen seiner perfiden Attacken zuer Verunsicherung der Bevölkerung im freien Teil Europas ein. Mitten im Krieg,. von dem er trotz aller Ermahnungen aus den USA und aus Europa nicht lassen will, bricht plötzlich die Vogelgrippe in den entschlossensten Unterstützerstaaten der Ukraine aus. Das Ausmaß erinnert an schwere Ausbrüche im Ausland in den vergangenen Jahren. So waren bei einem Seuchenzug im Winter 2023 in Ungarn mehr als 10.000 Kraniche der Vogelgrippe zum Opfer gefallen. Allerdings rasteten damals im Hortobágy Nationalpark auch 200.000 Kraniche. In Deutschland machen meist nur halb so viele Halt.

Eine Liste an Giftmorden 

Putin ist ein Despot, der vor chemischer und biologischer Kriegführung nicht zurückschreckt. Die  Liste der Giftanschläge seines FSB ist lang, sie reicht vonm Giftanschlag auf den russischen Oppositionellen Aleksej Nawalny über den Polonium-21-Mord an Alexander  Litwinenko bis zum Nowitschok-Attentat auf Sergej und Julia Skripal. Mit den Kranichen liefert die Natur Putin eine geradezu ideale Waffe, den Westen anzugreifen, ohne selbst als Angreifer erkannt zu werden. Statt Drohnen und Flugzeuge einzusetzen, um Verunsicherung zu schüren, nutzt der Kremlherr offenbar die harmlosen und nicht nur von eingeschworenen Vogelkundlern bewunderten Schreitvögel, um neue nadelstichartige Angriffe zu führen. 

Welche schrecklichen Folgen das haben kann, hat die Eierkrise gezeigt, die die Vereinigten Staaten Anfang des Jahres durchschüttelte. Wegen eines schweren Vogelgrippe-Ausbruchs und den notwendigen Massenkeulungen in US-Geflügelbetrieben wurden Eier in den USA zum raren und teuren Gut. Im Durchschnitt kostete ein Dutzend Eier im März 2025 etwa 6,23 US-Dollar, in dicht besiedelten Regionen wie New York, San Francisco und New Jersey ging ein Dutzend zeitweise sogar für bis zu zwölf Dollar weg. Natürlich war das verbunden mit Diskussionen darüber, dass Ärmere sich keine Eier mehr leisten konnten. Um die Lage zu beruhigen, war die US-Regierung gezwungen, Deutschland um höhere Lieferungen zu bitten.

Eier-Importnation Deutschland 

Putins Strategen mögen dem Drama genau zugeschaut haben. Zweifellos haben sie bemerkt, dass der Bundesverband Ei die Anfrage für mehr Exporte in die USA ablehnend bescheiden musste, weil  Deutschland selbst seinen eigenen Bedarf von mehr als 20 Milliarden Eiern jährlich nur mit Hilfe von Importe decken kann. Etwa drei von zehn Eiern, die deutsche Verbraucher in die Pfanne hauen oder zum Frühstück schmausen, müssen aus den Niederlanden, Polen, Dänemark und Belgien eingeführt werden. 

Was würde, werden sie sich i Kreml gedacht haben, wohl passieren, wenn  Deutschland gezwungen wäre, nach einem massenhaften Befall von Wildvogelarten von Reiherente über Lachmöwe bis hin zu  Basstölpel einen Großteil seines Nutzgeflügels zu töten? Gerade vor Legehennen macht das hochansteckende Virus nicht Halt - und, auch hier zeigen sich Indizien für einen Angriffsplan: Die Aufzucht von Legehennen dauert in der Regel etwa 18 bis 22 Wochen. Bis Ostern 2026 bleiben aber gerade noch 23 Wochen. 

Ei gezielter Angriff? 

Ein gezielt herbeigeführter Ausbruch der Geflügelpest könnte Deutschland, ohnehin in Daurervibration wegen ungelöster großer Fragen zum Stadtbild, zum Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz und der geplanten Bundeswehr-Lotterie, an den Rand der Unregierbarkeit bringen. Eben erst hatte die EZB zufrieden verkünden können, dass die Inflation sich auf Werte knapp weit oberhalb des eigenen zwei.-Prozent-Zieles eingependelt hat. Und schon droht eine mangelbedingte Preisexplosion beim Ei, einem Grundnahrungsmittel, von dem jeder Einwohner etwa 249 Stück im Jahr verzehrt. 

Die Zweifel an der erfolgreichen Wirtschaftswendepolitik der Bundesregierung würden geschürt. Die  erreichten Fortschritte bei der Bekämpfung der Teuerung konterkariert. Und dazu käme noch das Schüren der bekannten Infektionsangst der Deutschen: Bereits jetzt jagen sich die Schlagzeilen, die vordergründig beruhigen, weil für die Bevölkerung laut FLI derzeit kein besonderes Risiko besteht. Aber immer wieder auch betont, dass nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung eine Ansteckung grundsätzlich nicht auszuschließen ist, denn vor Kranichen etwa macht das Virus nicht Halt.

Bundeswehr nicht involviert 

Bisher liegt das Management der Krise dennoch auf dem Tisch der Agrarminister der Bundesländer. Obwohl einige Indizien auf eine russische Spur deuten, sind Geheimdienste oder die Bundeswehr bislang offiziell nicht in den Abwehrkampf gegen die Ausbreitung des Virus einbezogen. Auch das wird Putin genau so einkalkuliert haben, als er seinen hybriden Angriff plante. Russland braucht keinen modifizierten Vogelgrippe-Erreger, wie sie vor Jahren von Forschern beschrieben wurden. Deutschland wird vom aktuellen Ausbruch auch so empfindlich getroffen.  


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das wird dem Ivan nichts nützen. Wenn die Flattermänner den Heimweg antreten, tragen sie eine viel zerstöhrerische Fracht.

Die Anmerkung hat gesagt…

Siering.

„Was wäre denn, wenn wir als Menschen mit nicht-menschlichen Lebensformen in Interaktion treten würden und unsere Stimmen solidarisch vereinen? Und wenn wir so gemeinsam widerständig werden könnten?“

Die Bremer Stadtmusikantren haben das auch versucht und endeten als Märchen inklusive einem Denkmal. Mehr Widerstand kam nicht bei rum.

Magasüchtiger hat gesagt…

Falls der schröckliche Iwan uns westwertigen Bessermenschen statt keimfreier Drohnen pestinfiziertes Federvieh schickt, gibt es nur eine kriegstüchtige Antwort: Ab sofort wird zurück gevögelt!

Anonym hat gesagt…

Alles klar, jetzt müssen wir Eier hamstern.