Donnerstag, 23. August 2007

Sachsenbank hilft Häuselbauern

Eigentlich funktioniert die Welt doch genau so, wie sie soll. Jeder tut, wofür er bezahlt wird - die Sachsen LB z.B., Staatsbank des Landes Sachsen, hat schon vor längerer Zeit eine Zweckgesellschaft mit Sitz in Irland gegründet. Um, das ist Aufgabe staatlicher Banken in Deutschland, Steuern zu sparen. Aufgabe von Ormond Quay, so der Name der irischen Tochter, war es, schnelle Zusatzprofite für die Mutter zu produzieren, um eine möglichst hohe Dividende an den Eigentümer ausschütten zu können. Dazu kauften die sächsischen Hardcore-Spekulanten für etwa 17 Milliarden Euro schlecht besicherte amerikanische Schulden, investierten also sozusagen in ihr natürliches Hinterland - den US-amerikanischen Häusermarkt. 3,5 Milliarden Euro Miese wurden damit bisher eingefahren, die öffentlich-rechtlichen Sparkassen und die öffentlich rechtliche Deka-Bank haben aber erstmal 17 Milliarden bereitgestellt, um die ganze wacklige Sachsen LB vor dem Zusammenbruch zu retten. Das ist schließlich ihre Aufgabe. Wieso die Kippelbank überhaupt eine irische Tochter braucht? Wieso die überhaupt Häuslebauer in Omaha statt in Olbernhau finanziert? Fragt keiner. Wird schon richtig sein. Das Land Sachsen-Anhalt reicht ja seine vom Islamrat in London designten korantreuen Anleihen auch über eine in Holland residierende Tochtergesellschaft aus, um Steuern zu sparen. Und da der Finanzminister hier ein Sozialdemokrat ist, wird das schon zum Besten für alle sein.

Was Sachsenbanker, HSH-Spekulanten und Mitarbeiter in den Kämmereien deutscher Rathäuser nicht erkennen konnten, sieht man auf dieser kleinen Grafik eigentlich auch als Laie: Die blaue Linie zeigt, wie die Häuserpreise in den USA stiegen, die violette, dass die verfügbaren Einkommen da nicht mithalten konnten. Irgendwie haben aber doch alle geglaubt, dass mit gleich viel Geld immer mehr immer teurere Häuser gekauft werden können...


2 Kommentare:

binladenhüter hat gesagt…

Die US-Hypothekenkrise könnte auch die HSH Nordbank treffen. Das Geldhaus ist mit 1,8 Mrd. Euro im kriselnden Markt für zweitklassige Kredite investiert. Zum Vergleich: Das Subprime-Engagement der schwer angeschlagenen Sachsen-LB ist gerade einmal doppelt so hoch.

Die HSH Nordbank sei über Verbriefungen in dieser Höhe engagiert, sagte Vorstandschef Hans Berger am Donnerstag in Hamburg. Die Summe entspreche weniger als einem Prozent der Bilanzsumme. Bei der Auswahl dieser Investments habe die HSH Nordbank strenge, eigene Kriterien angelegt und sich nicht auf das Rating der Agenturen verlassen. Es seien hohe Mindestanforderungen an die Schuldnerqualität gestellt worden. Zudem habe man eine Beleihungsgrenze von maximal 85 Prozent verlangt.

Insgesamt ist die HSH Nordbank den Angaben zufolge mit 4,4 Mrd. Euro über zwei Zweckgesellschaften am Markt für verbriefte Forderungen (ABS) engagiert.

Eisenschwein hat gesagt…

immer wieder dieselbe situation: wenn es nicht mein eigenes geld ist, bin ich nicht zur verantwortung gezwungen. unter anderem daran scheiterte der sozialismus.