Sonntag, 27. Juli 2008

Mielkes schlimme Mauerdrähte

Immer mehr deutsche Schülerinnen und Schüler wissen immer weniger über die DDR, und immer mehr deutsche Politiker sind darüber immer entsetzter, weil Sommer und sowieso nichts anderes los ist. Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, offenbar ein Mann namens Patrick Meinhardt, erklärte es jetzt empört zur "Schande, wenn der Kenntnisstand deutscher Schüler in Ost und West über die DDR so katastrophal ist, das diese Zeit auch noch aus Unkenntnis positiv beurteilt wird".

Meinhardt selbst hingegen, Mitglied des Gemeinnützigen Vereins Innenstadt Baden-Baden, der Deutsch-Olympischen-Gesellschaft Mittelbaden und der Stadtgruppe Baden-Baden der Landesvereinigung Baden und Europa e.V., ist zwar fünf Jahre jünger als die Mauer, kennt sich aber total gut aus in der DDR. Ihm fiel es so leicht, gleich noch ein anlaßgerechtes, bislang unbekanntes und damit doppelt aufrüttelndes Beispiel für das Unrecht zu nennen, dass der DDR-Staat verkörperte. "DDR und Stasi" ständen nicht nur für für Bespitzelung und Unterdrückung der Bevölkerung, sondern auch für in "Mauerdrähten" ermordete Menschen.

Mauerdrähte, das sind genau die schrecklichen Mauerdrähte, von denen nicht nur alle deutschen Schülerinnen und Schüler, sondern auch sämtliche Politiker weltweit bis heute nichts wussten. Aber da waren sie, die Mauerdrähte, das letzte mürderische Geheimnis Erich Mielkes. Nun ist es raus. Endlich, sagen wir Mauerdraht-Opfer. Danke, Herr Meinhardt.

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