Mittwoch, 20. Mai 2009

Die Angst trinkt mit

Eigentlich war sie erst für das Sommerloch erwartet worden, nun aber schreckt die alljährliche Meldung vom "Uran im Trinkwasser" 82 Millionen deutsche Wassertrinker doch schon zu Himmelfahrt aus den frühen Frühlingsgefühlen. "Viele Mineralwässer, darunter bekannte Marken wie S. Pellegrino und Überkinger, sind so stark mit Uran belastet, dass gesundheitliche Risiken nicht ausgeschlossen werden können", hat die Nahrungsmittelschutzorganisation Foodwatch herausfindenlassen. Kann stimmen, denn die Angaben decken sich mit den 2006, 2007 und 2008 von der Nahrungsmittelschutzorganisation Foodwatch herausgefundenen Daten: 150 Proben von etwa 8200 Proben aus ganz Deutschland enthielten seinerzeit "einen Urananteil von mehr als zehn Mikrogramm pro Liter Wasser". Wie bestellt schlugen "Verbraucherschützer Alarm" (dpa).

Das tun sie auch jetzt wieder, denn "aus einer Liste mit 825 Uran-Messdaten von 435 Mineralwasser-Marken" geht laut Foodwatch hervor, dass "104 Messwerte von 55 Marken" bei "über zwei Mikrogramm Uran pro Liter" liegen. Jedes achte Mineralwasser sei danach "zu hoch mit Uran belastet und für Säuglinge und Kleinkinder nicht sicher", beschrieb foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode eventuelle Auswirkungen, von denen er nicht weiß, die er aber auch "nicht ausschließen" kann.

Die Angst trinkt mit, nächstens aber nicht nur an der Wasserflasche. Auch Tomaten, Gurken, Duschwasser und das Beckenwasser im Freibad sind mit Uran geradezu verseucht. In der Wurst ist Uran, im Schweinebraten, im Kirschkuchen, in der Milch, im Sicherheitszündholz und in der Zigarette. Und nicht zufällig. Vielmehr besteht jede Tonne Erdkruste zu etwa 2,3 Gramm aus Uran. Was automatisch zur Folge hat, dass Trinkwasser - es dem Mineralwasser hergestellt wird - , Böden und Nahrungsmittel voller Uran sind und sogar die Luft 0,04 Milliardstel Gramm pro Kubikmeter enthält.

Bei einer mittleren täglichen Atemrate eines Erwachsenen von 20 Kubikmetern Luft gelangen daher etwa 0,8 Milliardstel Gramm Uran pro Tag in den Körper, im Erzgebirge und dem Mansfelder Land eher mehr, an der Ostsee eher weniger. Mit der Nahrung nimmt ein Erwachsener zusätzlich täglich bis zu 1,5 Millionstel Gramm auf - im Ergebnis enthält ein Mensch dann 30 bis 60 Mikrogramm Uran. Deutlich mehr als eine Flasche Mineralwasser.

Aber kommt es darauf an? Hätte Foodwatch das ganze Leben untersucht und seine Auswirkungen auf die Lebenden, müsste Thilo Bode sicher das Fazit ziehen, Leben an sich sei "nicht sicher" und er könne nicht ausschließen, dass es womöglich tödlich ende.

1 Kommentar:

Friederich hat gesagt…

Der Urangehalt des Menschen wäre doch mal eine gute Möglichkeit, die menschliche Reisetätigkeit dem Atomwaffensperrvertrag zu unterwerfen. Das eröffnet ja völlig neue Kontroll- und Überwachungsmöglichkeiten. »Wie, sie wollen nach Iran? Mit Ihrem Urangehalt?«
Jetzt erklärt sich auch, warum man seit einigen Jahren keine Getränke mehr auf Flugreisen mitnehmen darf: Um den Plutuniumschmugel im Mineralwasser zu unterbinden.