Donnerstag, 2. März 2017

Doppelpass: Zweitland gegen Nebenheimat

Die konsularische Betreuung eines Türken in derTürkei fällt der Bundesregierung schwer.

Die Absichten waren wie immer die allerbesten. Als die Bundesregierung nach Jahren harten Meinungskampfes ein vorerst letztes Mal Hand ans deutsche Staatsbürgerschaftsrecht legte, bügelte sie symbolisch auch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgericht weg, das einst die Klage eines türkischstämmigen Frankfurters auf Erhalt der deutschen neben der türkischen Staatsbürgerschaft abgelehnt hatte. Der Mann war Deutscher geworden und hatte dazu seine türkische Staatsbürgerschaft aufgeben müssen. Tat er gern. Allerdings nur, um direkt nach Erhalt des deutschen Passes auch wieder einen türkischen zu beantragen, den er auch erhielt.


Das aber hatte schwere Folgen, denn im Staatsangehörigkeitsgesetz hieß es damals noch ewiggestrig: "Ein Deutscher verliert seine Staatsbürgerschaft mit dem Erwerb einer ausländischen Staatsangehörigkeit". Im Völkerrecht war das über Jahrhunderte so Sitte, weil jedes Land wollte, dass seine eigenen Bürger ihm gegenüber loyal sind, nicht aber zugleich den Institutionen anderer Staaten. Die doppelte Staatsbürgerschaft war die Ausnahme, weshalb auch der Frankfurter seinen deutschen Pass wieder abgeben musste. Karlsruhe stimmte dem später zu. Es sei für die Betroffenen "nicht unzumutbar", sich zwischen der deutschen und der ausländischen Staatsangehörigkeit zu entscheiden.

Doppelt hält besser


Aber dem Gesetzgeber schien es so. Nach und nach öffnete er die Türen zu einem neuen Staatsbürgerschaftsrecht, das nicht mehr nur einfach das Abstammungsprinzip durch das Prinzip der Ansässigkeit ersetzte. Sondern dieses Ansässigkeitsprinzip für bestimmte Abstammungen auch noch doppelt gelten lässt: Wer Sohn türkischer Eltern ist, darf heute Türke bleiben, aber gleichzeitig Deutscher werden. Er kann dann bei deutschen Wahlen abstimmen, aber gleichzeitig auch bei denen in der Türkei. Er kann versuchen, deutscher Fußball-Nationalspieler zu werden. Und wenn es nicht klappt, wird er eben türkischer. Er kann EU-Bürger sein. Und auch keiner. Er wird nicht ausgeliefert werden, wenn er in Deutschland ein Verbrechen begeht und anschließend in die Türkei flieht. Und er wird auch in der Türkei sicher sein vor einer Auslieferung nach Deutschland. Er hat viele Vorteile, ohne Nachteile befürchten zu müssen.


Glaubte man. Doch ein Nachteil zeigt sich nun im Fall des „deutsch-türkischen“ Journalisten Deniz Yücel, dessen Lebensweg keinen Hinweis darauf gibt, warum er eigentlich „deutsch-türkisch“ genannt werden muss, wo er doch im südhessischen Flörsheim geboren und aufgewachsen ist.

Sind es jene sagenhaften „Wurzeln“ (Sarrazin), die über die Herzensbildung durch die Umwelt hinweg geheimnisvoll wirken? Eine Genspur aus Anatolien, die einen „Sohn türkischer Arbeitsmigranten“ (Wikipedia) ein Leben lang Türke sein lassen, auch wenn schon längst Deutscher ist?

Jedenfalls wird aus dem Doppelpass im Fall des früheren Taz-Chefhumoristen deswegen ein Staatsdrama: Wäre Yücel nur Deutscher, könnte ihn die Bundesregierung mit sanftem diplomatischen Druck aus dem türkischen Kerker holen. Allerdings ist Yücel eben auch Türke – und sobald er türkischen Heimatboden betreten hat, ist er sogar nur noch das.

Deutschland, die Nebenheimat


Deutschland, das Zweitland, die Nebenheimat, deren Pass der „Welt“-Journalist womöglich manchmal benutzt, um am Flughafen schnell durch den Schalter „Nur für EU-Bürger“ zu schlüpfen, wenn der Redaktionsschluss naht, ist hilflos, geworfen in eine Situation, die früher durch die Vermeidung der Vergabe von Doppelpässen vermieden werden sollte. Hier zerrt das Volk, das #FreeDeniz fordert, auch wenn „Volk“ in diesem Fall nur eine Handvoll Journalistenkollegen meint. Dort aber steht der Diktator von Ankara und behauptet: Unser Pass, unser Mann, unser Recht.

Erdogan, der ademokratische Usurpator, handelt wie eine deutsche Behörde, die, so ist hierzulande die Rechtslage, immer dann, wenn eine Person neben einer oder mehreren ausländischen Staatsbürgerschaften auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, gemäß Art. 5 Abs. 1 S. 2 EGBGB so vorgeht, als wäre sie nur Deutscher.


Was nun? Die GSG9? Die Amerikaner bitten? Noch ein Autocorso? Oder das Staatsbürgerschaftsrecht noch mal ändern und den stolzen Zustand beenden, in dem „Mehrstaatlichkeit transkulturelle Identitäten abbildet“ (LTO)?

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Türken, lieber Rezep!
#diesenlinkendrecksackjüzelkönntihrbehaltenundmitihmmachenwasihrwollt

Argonautiker hat gesagt…

In einer Welt, die sich offen zur Globalisation bekannt hat, stünde eigentlich jedem Menschen, jeder Pass, jeder Nation zu. So hätte der Mensch dann auch endlich die Vorteile, welche die Konzerne längst genießen.

Sind mir hier die Steuern zu hoch, dann..., sind mir die Gesetze in dem Bereich da zu streng, dann... Mit dem Resultat das ein Konzern in Land A seinen Stammsitz hat, seine Buchführung in Land B auslagert, und in Land C vielleicht die Einkommensteuer zahlt, in Land D das Vermögen lagert, in Land F...

Sauer hat gesagt…


Türkische und deutsche Experten haben festgestellt, daß das deutsche Volk eine Köterrasse ist. Was ist ein Köter? Ein Köter ist ein Kläffer, der nach einem kräftigen Tritt in die Eier oder Votze winselnd zum Treter zurückkriecht und flennend um Verzeihung für den Tritt bittet. Was hat das mit der Anusgeburt Yücel tun? Dazu zwei Zitate aus dem stinkenden Erbrochenen dieses Skunks.

Zitat 1:
„Endlich! Super! Wunderbar! Was im vergangenen Jahr noch als Gerücht die Runde machte, ist nun wissenschaftlich (so mit Zahlen und Daten) und amtlich (so mit Stempel und Siegel) erwiesen: Deutschland schafft sich ab! Nur 16,5 Prozent der 81 Millionen Deutschen, so hat das Statistische Bundesamt ermittelt, sind unter 18 Jahre alt, nirgends in Europa ist der Anteil der Minderjährigen derart niedrig. Auf je 1.000 Einwohner kommen nur noch 8,3 Geburten – auch das der geringste Wert in Europa.
Besonders erfreulich: Die Einwanderer, die jahrelang die Geburtenziffern künstlich hochgehalten haben, verweigern sich nicht länger der Integration und leisten ihren (freilich noch steigerungsfähigen) Beitrag zum Deutschensterben.
Woran Sir Arthur Harris, Henry Morgenthau und Ilja Ehrenburg gescheitert sind, wovon George Grosz, Marlene Dietrich und Hans Krankl geträumt haben, übernehmen die Deutschen nun also selbst, weshalb man sich auch darauf verlassen kann, dass es wirklich passiert.
Der baldige Abgang der Deutschen aber ist Völkersterben von seiner schönsten Seite. Eine Nation, deren größter Beitrag zur Zivilisationsgeschichte der Menschheit darin besteht, dem absolut Bösen Namen und Gesicht verliehen und, wie Wolfgang Pohrt einmal schrieb, den Krieg zum Sachwalter und Vollstrecker der Menschlichkeit gemacht zu haben; eine Nation, die seit jeher mit grenzenlosem Selbstmitleid, penetranter Besserwisserei und ewiger schlechter Laune auffällt; eine Nation, die Dutzende Ausdrücke für das Wort ‚meckern‘ kennt, für alles Erotische sich aber anderer Leute Wörter borgen muss, weil die eigene Sprache nur verklemmtes, grobes oder klinisches Vokabular zu bieten hat, diese freudlose Nation also kann gerne dahinscheiden.“

Zitat 2:
"So etwa die oberkruden Ansichten des leider erfolgreichen Buchautors Thilo S., den man, und das nur in Klammern, auch dann eine lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur nennen darf, wenn man weiß, dass dieser infolge eines Schlaganfalls derart verunstaltet wurde und dem man nur wünschen kann, der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten.“

Denkanstößige Schmierereien einer gut vertierten, pardon: integrierten, inkontinenten Türkenschabe. Wer wäre so mißgünstig, ihm eine möglichst lebenslange Auszeit in einem türkischen Knast zu mißgönnen? Niemand, sagen Sie, doch ihre höre andere Stimmen, verwirrte Stimmen, scheint mir. Ganze Horden von Lügenpreßlingen schreien nach der Freilassung dieses Yücel. Sie lechzen danach, beleidigt zu werden, sie wollen sich in der Brühe suhlen, die er über ihnen ausgießt. Köter können sich in ihr nicht wohler fühlen. Wer aber steht an der Spitze dieser Plärrer nach Freilassung? Wenn man nicht wüßte, daß im Kanzleramt eine Matschbirne residiert, würde man es nicht glauben. Ehr- und charakterlos flennt sie gen Türkei um Haftverschonung für ihren Liebling. Er hat das deutsche Volk voll in die Eier getreten, das Volk, das sie kraft Amts schützen sollte. Sie jedoch bittet darum, daß der Verleumder sein Schandwerk fortführen kann. Was unterscheidet sie von einem Köter, der um weitere Tritte bettelt? Wissen Sie’s?

Gernot hat gesagt…

Hetzt doch nicht immer gegen den armen Jücksel. Der ist nun wirklich ein Beispiel für
gelungene Integration.
Er hat sogar den Selbsthass der Deutschen verinnerlicht. Besser kann´s gar nicht werden.

Schwieriger nachzuvollziehen ist für mich, was er mit dem Erotikdefizit der Deutschen meint. Allerdings scheint er als Deutscher selbst dieses verinnerlicht zu haben, wenn ich seinen ungepflegten Bart so sehe. Unwillkürlich und unabsichtlich assoziiere ich bei dessen Anblick Strahlenschäden und eingetrocknete Essensreste.
Aber vielleicht findet er das ja erotisch. Deviationen gehören ja auch zur Erotik.

Anonym hat gesagt…

Jücksel ist in der Türkei Türke, in der BRiD was er gerade so möchte, also Türkscher oder Deutschke.
Möge er seinen jetzigen Status so lange es geht ausleben können und als Vorbild für seine Landsleute dienen. Die Jammerlappen aus Regierung, Presstituierten und anderen berufenen mögen ihm in sein jetziges Domizil folgen und für immer dort verbleiben.
Noch ein Wort zu der angeblichen Zahl an Ausländern in der BRiD. Nach der letzten, von Vermietern abgepressten Volkszählung wurde die Zahl „der hier lebenden“ auf 80,2 Mio nach unten korrigiert. Mit gravierenden Auswirkungen für Schlüsselzuweisungen die von der Einwohnerzahl in Gemeinden usw. abhängig ist. Durch die kaum vorhandene Zuwanderung über die Mittelmeer- und Balkanroute wird uns nun schon wieder die Zahl 82Mio vorgelegt. Wobei die Anzahl der Mohammedaner konstant auf 4Mio festgenagelt scheint. Von diesen 4Mio wohnen allein 6Mio im Kalifat Kraft, wo kein Kind zurückgelassen wird. Hanni und Nanni schaffen das was die Raute des Grauens noch nicht einmal zu Ende gedacht hat. Ich schweife ab. Und ohne die die wertvoller als Gold sind hatten wir um die 25Mio Ausländer. Woher auch immer, bei einer Bevölkerung von ca. 80Mio. sind das über 30%. Ab Anfang 2018, natürlich liegt das nach der Bundestagswahl, sind die Einschränkungen bei der Familien Zusammenführung aufgehoben. Mal sehen wo wir dann landen.
Woher ich das zu wissen meine, wie ich auf diese Zahlen komme?
Ein normaler Einkaufstag reicht. Die Entgegennahme von telefonischen Belästigungen ohne direkt aufzulegen ebenso, so wie die Arbeit in einem Konzern oder der Kundenkontakt mit größeren Unternehmen. Das Kauderwelsch (schöner Begriff, Gruß an den Kanzlerwahlverein) ist nicht auszuhalten. Mensch versteht nicht mehr was die einen mitteilen wollen. Im Berufsleben bin ich nicht von den Aufgaben überfordert, anstatt dessen mit wem man kommuniziert. Ist Yang Tan Ying m oder w, wie hat meine Anrede auszufallen. Gleiches bei den Imrans, Tariks, Mohawasauchimmer. Da überlege ich ja mittlerweile Jannik-Paul, Maren-Chantalle und Torben-Marvin aus Dankbarkeit FÜR ihren Namen mit in mein Abendgebet einzuschließen.
Ein Hörgenuss der besonderen Art ist es wenn die vorbenannten in einer Telefonkonferenz Länderübergreifend eine Besprechung abhalten. In der Sprache der Globalisierung, Englisch, natürlich. Darüber bin ich mittlerweile so belustigt, nicht das ich es zu behaupten wage das meine diesbezüglichen Sprachkennnisse herausragend wären, das ich unbeteiligte als stille Zuhörer einlade. Danach lachen wir, überlegen ob ein Luftfahrzeug oder ein Panzer geplant, bestellt oder eine Straße gebaut werden soll.
In Abwandlung einer Kohlschen Aussage bin ich dankbar für meine frühe Geburt.
Beste Grüße vom Preußen