Sonntag, 8. April 2007

Halle hört nicht zu

er ist zu theatralisch, um beim verhuschten neo-folk mitspielen zu dürfen. für einen wirklichen indie-star ist er zu alt. seine songs geben nicht viel auf strukturierte schönheit. und sowieso: die glanzzeit des mark eitzel liegt lange zurück. als frontmann des american mucis clubs feierte er vor zehn, 15 jahren große erfolge, als solo-künstler muss er vor 30 gästen im objekt5 spielen. dort aber war am sonntagabend ein großartiges konzert zu sehen und zu hören. mark eitzel, vom englischen guardian jüngst zu "america's greatest living lyricist" ernannt, bot eine kleine, feine show zwischen melancholie und selbstironie. seine mäandernden lieder scheren sich einen dreck um hooklines, so, als könnte eine zu eingängige melodie von den texten ablenken. eitzel, auf der bühne eine mischung aus louis de funès, joe cocker und dem mittleren joe jackson, machte die wenigen objekt-besucher zum running-gag des abends, ohne peinlich nach beifall zu haschen. gerne brach er auch einen "brand new song" ab, weil er die akkorde nicht zu greifen bekam. aber dann: suggestion, introspektion und viele andere fremdworte, die sogar dem qualitäts-feuilleton zu schwer sein dürften. wie er da in seinem anzug mit schlips und x-beinen rumhampelte, war er auch ein großer vorwurf an das österliche halle: warum hört hier niemand zu?

2 Kommentare:

binladenhüter hat gesagt…

wir wollten. wir waren eigentlich schon da. aber dann. es war schwer, die tage. immer muss man irgendwohin. und ich kannte die neue platte auch gar nicht. entschuldigt?

Eisenschwein hat gesagt…

so ging es wohl vielen. ich wusste nicht, dass ostern so schlauchen kann.