Mittwoch, 28. November 2007

Tausende Journalisten verschwunden


Es ist schon erstaunlich, wie die Leitmedien in den letzten Jahren gelitten haben. Da ist der "Spiegel", die Illustrierte schlechthin, ein Haus, randvoll mit investigativen Reportern, die eine unvorstellbare Schweinerei nach der anderen aufdecken. Vier Monate nachdem Politplatschquatsch vom Verschwinden hunderter rechter Straftaten in Sachsen-Anhalt berichtete, ist die Nachricht vom plötzlichen Gesunden der Extremismus-Statistik durch einen mehrere hundert Straftaten umfassenden Schwund an rechtsextremistischen Vorfällen auch in Hamburg angekommen. Trotz Führungskrise im eigenen Haus stricken die Routiniers im "Spiegel"-Haus aus den Fakten elegant und sauber eine Story, bei der am Ende nur die Frage offenbleibt: Wenn Mecklenburg seine rechten Straftaten traditionell so gut versteckt, warum hat das noch nicht im"Spiegel" gestanden? Und warum erklärt nicht mal einer, was eigentlich "rechte Straftaten" sind? Handelt es sich um Straftaten, die aufgeklärt wurden? In denen Anklage erhoben worden ist? In denen Täter verurteilt worden sind? Oder umfasst die Statistik alle Vorfälle, in denen einfach nur ermittelt wurden? Also auch um jene, in denen die Ermittlungen später wieder eingestellt werden konnten? Ohne dass es zu einem Strafbefehl oder einer Anklage kam? Weil vielleicht gar keine Stratat vorlag? Oder Ermittlungen, die aufgrund der besonderen inhaltlichen Umstände leider nicht so einfach eingestellt werden konnten?

1 Kommentar:

Eisenschwein hat gesagt…

ich kann mich noch gut erinnern, wie ich damals auf diese diskrepanz hinwies - und belehrt wurde.