Dienstag, 7. April 2009

Die Managergehälter der DDR

Als die freie Marktwirtschaft zusammenbrach, waren überhöhte Managergehälter schuld. Millionen für Raffgierige, Boni für Geldverbrenner, ein Diskussion, die es erspart, nach den Ursachen der Krise zu suchen.

Das Rezept ist bekannt, erst kurz vor dem Zusammenbruch der DDR bewies es seine Wirkungsmächtigkeit. Damals ging es den führenden Genossen an den Kragen, quasi dem sozialistischen Gegenstück zum gierigen Banker. Wochenlang zeigte das Fernsehen Miele-Spülmaschinen und verchromte Mischbatterien, einen Laden mit Quelle-T-Shirts und Wohnzimmer mit dem Charme von Möbelhausausstellungen. "Privilegien" war seinerzeit das Schlagwort, dass jedes Gespräch über die Ursachen der Krise überflüssig machte: Hier waren sie doch, Figuren wie Harry Tisch, die sich "selbst bereichert" hatten. Raider heißt jetzt Twix. Aber sonst ändert sich nix.

8 Kommentare:

nwr hat gesagt…

Harry Tisch hatte wirklich Geschmack. Sein Jagdschloß hat in etwa das Ambiente meines Gartenhäuschen.

nwr hat gesagt…

Gartenhäuschens!

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod!

ppq hat gesagt…

ja, ich war auch empört, nachträglich. aber damals reichten der lüster und der hirsch für richtig gute empörung

Eisenschwein hat gesagt…

waren das nicht mielke-spülmaschinen?

Eisenschwein hat gesagt…

und die möbel: alle von meisterhand geschaffen. wahnsinn.

ppq hat gesagt…

die möbel waren, wenn ich mich recht entsinne, original neckermannware

Vox Diaboli hat gesagt…

also das beste vom besten

ppq hat gesagt…

dekadente ware aus dem bürgerlichen möbellager