Donnerstag, 25. Juni 2009

Alles fliest


Vor ein paar Tagen schrieben wir: "Das blaue Auge deutet auf eine vertiefende Beschäftigung mit religiösen Mythen aus Vorderasien hin, nimmt aber gleichzeitig das Blau der Maradona-Motivs auf." Doch das ist nicht alles. Der Kachelmann Halles, seit einiger Zeit besser als "Kachel Gott" bekannt, musealisiert seine Werke nicht durch Unveränderbarkeit. Vielmehr ist des öfteren serielles Arbeiten wie bspw. bei Andy Warhol zu begutachten. Motive werden variiert, in neue Kontexte gestellt und immer neu und anders erfahrbar gemacht.

Das blaue Auge linst also in mindestens zwei Varianten in die Stadt und schafft so eine Koinzidenz von Blick und Gegenblick, die das Auge des Betrachters mit dem Auge des Schöpfers auf einer quasi astralen Ebene kurzschließt. Wieso die UNESCO der kompletten Fliesung eines anhaltischen Oberzentrums die Anerkennung als Weltkulturerbe beharrlich verweigert, obwohl nicht die winzigste Brücke den Blick auf auch nur eine Kachel versperrt, wird immer schleierhafter.

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