Sonntag, 27. Februar 2011

Gaddafi stellt sich gegen Guttenberg

Es wird eng und enger für den beliebtesten Freiherren der Deutschen. Nach Grünen-Chef Cem Özdemir, der zwei Semester lang studierten Theaterwissenschaftlerin Claudia Roth und Sachsen-Anhalts bereits verabschiedeten Ministerpräsident Wolfgang Böhmer hat sich nun überraschenderweise auch Libyens Diktatur Muammar Gaddafi gegen einen Verbleib des 39-jährigen früheren Doktors der Rechtswissenschaften gestellt. Der Deutsche habe sich "erdreistet, seine Untertanen zu belügen", formuliert Gaddafi in einer Balkonrede, die vom Fernsehsender Al Dschasira übertragen wurde. Dafür habe er handfeste Beweise. Ein Rücktritt allein sei deshalb aus seiner Sicht nicht ausreichend, viel mehr müsse Guttenberg ins Exil gehen.

Die Überraschung über des Frontwechsel des Despoten zieht sich durch alle politischen Lager. Vor einigen Tagen noch waren Beobachter davon ausgegangen, dass Gaddafi die Unruhen in seinem Land eigens hatte auslösen lassen, um seinem Freund Guttenberg aus der Bedrängnis zu helfen. Gaddafi habe offenbar umgedacht, nachdem er auf Seite 216 der Guttenberg-Arbeit ein Zitat von sich gefunden habe, das der Verfasser nicht nachgewiesen hatte. "Klaut sich einfach alles zusammen", wütet der sichtlich empörte Gaddafi nun, "denkt wohl, er steht über dem Gesetz!" Wolfgang Böhmer, der die Phalanx der Guttenberg-Kritiker in der Union anführt, reagierte umgehend. Es stelle sich jetzt nicht die Frage, ob, sondern nur "wie lange Guttenberg noch im Amt bleibe".

1 Kommentar:

Feliks_Dzerzhinsky hat gesagt…

Vielleicht könnte zu Guttenberg Gaddhafi aber nochmal besänftigen, indem er ihm anbietet, seinen Sohn gegen eine kleine Elternspende auf Probe zu promovieren?