Mittwoch, 7. September 2011

Das Wetter muss sich warm anziehen

Die größten Elche waren früher selber Kritiker, sagt der Volksmund. Und Jens Jessen tritt in der "Zeit" selbstverständlich sofort den Beweis dafür an. "Wenn ein so gewaltiger Lebensbereich wie das Wetter, das noch dazu viele weitere Lebensbereiche tyrannisch bestimmt, der gesellschaftlichen Gestaltungskraft entzogen wird, ist auch die Demokratie sinnlos", folgert der Mann, der einst tapfer gegen "besserwisserische deutsche Rentner" anschrieb, aus dem Katastrophensommer 2011.

Jessen fordert Durchregieren, gegen alle Widerstände. Wozu sonst werde denn das alles hier gemacht? Da stelle sich doch die Sinnfrage. Eine Demokratie, die sich darauf beschränke, "Rauchverbote in Gaststätten zu erlassen oder die Helmpflicht von Radfahrern zu diskutieren, also dem gegenseitigen Gängelungsverhalten der Bürger nachzugeben", zürnt er, "aber die eine große Macht, die alle gängelt, nicht beherrschen kann, ist das Papier nicht wert, auf dem ihre Verfassung gedruckt wird".

Jessens Kostbarkeiten im Archiv: Jens Jessen plädiert für Sippenhaft
Fremdenfeindlich fürs Welterbe

1 Kommentar:

panzerbummi hat gesagt…

Großartig ist auch des Edeljournalisten Verklärung der Zeit vor 1980. Damals, als der Kapitalismus mit menschlichem Antlitz usw.