Freitag, 4. November 2011

Winterwetter mit Zick-Zack-Wahnsinn

Mensch, das waren noch Zeiten. Damals, vor dem großen Klimawandel, als der Sommer immer am 7. Juni einsetzte und die Temperaturen bis Mitte September stabil bei 25 Grad lagen. Kein Regen, jedenfalls nicht viel, niemals Sturm, Hochwasser und Gluthitze. Das Wetter war der verlässliche Freund des Menschen, schlug nicht über die Stränge, blieb nicht unter den Erwartungen. Ein einziger Wetterdienst stellte öffentlich Vermutungen an, dass es auch morgen wieder 25 Grad warm werden würde und alle waren froh.

Ganz anders in den Zeiten der aufdämmernden Klimakatastrophe, auch wenn man nicht mehr gar so viel von ihr hört. Nachdem Dominik Jung, Diplom-Meteorologe beim Wetterdienst wetter.net, im Frühjahr gigantischen Promotionerfolge mit der Vorhersage eines ganz verrückten "Zick-Zack-Sommer" feierte, in dem "kurze heiße Phasen mit Spitzenwerten zwischen 35 und 38 Grad sich mit kühlen gewittrigen Einlagen mit Temperaturen unter 20 Grad abwechseln" sollten, hat der Klimaexperte für sein Leibblatt Bild erneut eine sagenhafte "Klimaprojektion" erstellt. Und wirklich! Es wird ein "Zick-Zack-Winter"! Kein Zick-Zack-Sommer!

Was Jung beschreibt, wird die Welt so noch nicht erlebt haben: „Nachts kann die Temperatur punktuell auch immer wieder auf minus 25 Grad runtergehen, vor allem im Januar. Tagsüber kommen wir dann tageweise bei plus 10 Grad fast ins Schwitzen.“ Die kalte Jahreszeit gehe einher mit deutlich niedrigeren Temperaturen als der ohnehin kalte Sommer sie brachte, manchmal aber werde es auch wärmer sein. "Besonders der Dezember wird uns mit einem Wechsel aus kalten und milden Wetterphasen auf Trab halten", warnt der Wissenschaftler, während das renommierte Klimamagazin "Der Spiegel" aus den USA bereits die ersten erschütternden Winterreportagen liefert. "Gesperrte Straßen, verspätete Flugzeuge und Züge: Millionen US-Bürger sind an der Ostküste von einem Schneesturm überrascht worden. Drei Menschen kamen bereits ums Leben", zählt das Blatt.

So früh sei die Ostküste der USA seit Jahrzehnten nicht von einem Schneesturm heimgesucht worden. Durch die Erderwärmung erwarteten Metereologen an einigen Orten bis zu 25 Zentimeter Schnee. Ungewöhnlich, weil zuletzt 1972 ein größerer Schneesturm so früh im Herbst aufgetreten sei.

Für den deutschen Winter bedeutet das nichts Gutes, wenn es nach Michael Klein von „Donnerwetter.de“ geht. Statt Zick-Zack-Winter sieht er einen "Arktis-Winter" kommen. Schon im November sei Zeit für das "Schnee-Chaos" an."Es kann auch mal auf minus 20 Grad gehen." Für viele junge Menschen, die mit der Erderwärmung großgeworden sind, eine völlig neue Erfahrung. Die richtige "Hoch-Winter-Phase" (Klein) folge dann im Dezember und Januar, also völlig überraschend in den klassischen Wintermonaten. Klein weiß es aber noch genauer: "Das werden sechs bis acht kalte Wochen, in denen es auch das Potenzial für länger liegen bleibenden Schnee gibt", verriet er der Morgenpost.

Eine mutige Vorhersage, denn Dezember und Januar haben zusammen nur acht Wochen. Wenn es während dieser Zeit schneit und "hochwinterlich kalt" ist, bleibt dem Schnee kaum etwas anderes übrig als "länger" liegenzubleiben. Vielleicht sogar über Weihnachten, das auch in diesem Jahr zentral in der Hochwinterphase platziert wurde. Richtig festlegen mag sich die Wissenschaft jedoch trotz der kalendarischen Eindeutigkeit nicht: "Die Wahrscheinlichkeit ist tatsächlich höher als in durchschnittlichen Jahren, aber versprechen können wir das natürlich nicht."

Viel fester steht, wann es nach dem undurchschnittlichen Jahr wieder warm wird. Im Februar breche "zwar nicht der Frühling aus, aber es gibt einen Wechsel", analysiert Klein. Das PPQ-Wetterstudio weiß sogar noch genauer, wie es weitergeht: Ab Mai zeitweise schon schöne Tage, es wird wärmer, aber noch nicht durchweg heiß. Juni, Juli und August bringen dann den Zick-Zack-Sommer zurück: Kurze heiße Phasen mit Spitzenwerten zwischen 20 und 38 Grad wechseln sich mit kühlen, gewittrigen Einlagen mit Temperaturen unter 20 Grad ab. Zeitweise wird es dabei regnen, zeitweise nicht. Der für die Zeiten des Klimawandels typische Zick-Zack-Niederschlag also. Schneefälle aber werden die Ausnahme bleiben.

4 Kommentare:

eulenfurz hat gesagt…

Die Prognose für den Sommer ist gewagt!

Kürzlich beschwerte sich ein klimawandelbetroffener Obstbauer im Rundfunk darüber, daß seine früh geernteten Äpfel "unter der Norm" lagen, und er sie mit seinen spät geernteten Äpfeln mischen mußte, um die "richtige" Saftsüße hinzubekommen.

Das Wetter läuft also nicht mehr nach Norm, d. h. 3 mm kontinuierlicher Niederschlag 24h/d und 3 h Sonnenscheindauer/d bei einer übers Jahr gleichbleibenden Windgeschwindigkeit von 1,63 m/s. Dann erst kann die Agrarindustrie nach Deutscher Industrienorm (DIN) ernten!

Es gibt also noch viel zu tun!

ppq hat gesagt…

man kann sich doch mal aus dem fenster lehnen! schließlich kommen wir aus einer zeit zunehmender klimastabilität. damals war noch alles immer wie immer, ehe dann der klimamist begann. da fällt einem schon auf, wie es weitergehen wird

Die Anmerkung hat gesagt…

Ich finde ja, daß noch etwas unterbelichtet ist, weil wissenschaftlich noch nicht beleuchtet, oder publizistisch verschwiegen. Ich will das am Beispiel der Tagesbeleuchtung erklären.

Wenn ich z.B. an einem beliebig gewählten Sommertag, nehmen wir mal Mittwoch, ins Bett gehe, dann ist es noch hell. Wenn ich am nächsten Morgen aufstehe, dann ist es immer noch hell.

Ganz anders sieht das im Winter aus. Kann man sich auch an einem beliebeigen Tag deutlich machen, z.B. dem Montag.

Gehe ich am Montag ins Bett, ist es zappenduster. Stehe ich am Dienstag früh auf, ist es immer noch zappenduster.

Das ist bestimmt auch so eine Folge vom Klmawandel, deren Auswirkungen noch gar nicht untersucht worden sind.

Gustaf Fröhlich hat gesagt…

Was mir als zuverlässiger Index fehlt, ist ein Leitwetter, abgleitet aus dem Leitklimaa.
Festgelegt von irgendeiner ziwschenstaatlichen Institution (WoWO (World Wheater Organisation) oder EOoC (European Organisation of Climate)).

Wenn's dann mal irgendwo wieder zu kalt oder zu heiß ist, hat man einen passenden Anlaß mehr, eine Klimakonferenz auf Regierungsebene zu veranstalten. Und da auf den Winter bisher immer der Frühling folgte und auf den Regen die Sonne, sind die Erfolge dieser eilig einberufenen Konferenzen jetzt schon gewiss.